Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
und sagt: »Also heißt das etwa, dass ihr jetzt alle Freunde seid ? Wie kam es denn dazu ?«
    »Das hat Daire bewirkt.« Xotichl hebt das Kinn und rümpft die Nase, als sie Phyres Energie wahrnimmt. Dass sie nicht lockerer wird, lässt mich vermuten, dass sie nicht gutheißt, was sie sieht. »Daire ist die Freundin von Dace.« Die Worte kommen so pointiert heraus, dass Phyre die Lippen aneinanderreibt und den Blick auf ihre Füße senkt.
    »Dann ist sie sicher umwerfend«, sagt Phyre, wobei ihre Augen ein klein wenig zu grell blitzen. »Also, kann mir vielleicht irgendjemand sagen, wo das Sekretariat ist ? Ich muss mich anmelden.«
    Sie wendet sich mir zu, wohl in der Hoffnung, dass ich mich erbiete, doch ich tue so, als hätte ich sie nicht gehört. Schließlich versetzt Lita Jacy einen unsanften Stoß in die Seite, und im nächsten Moment gehen Jacy und Crickett mit Phyre davon.
    Sie sind noch nicht ganz außer Hörweite, als Xotichl die Stirn runzelt und Lita sagt: »Das gefällt mir nicht.« Sie schaut den dreien nach, während sie nachdenklich die Lippen verzieht. »Mir gefällt nicht, was das für mich bedeuten könnte.« Ihre Worte fordern Xotichl und mich förmlich auf, sie um eine nähere Erläuterung zu bitten. Doch wir wissen beide, dass das gar nicht nötig ist. Lita brennt regelrecht darauf, sich zu erklären. Sie muss nur noch ihre Gedanken sortieren. »Ich meine, schaut euch doch nur an, wie sie hier einfach angestapft kommt und sich einschleicht. Früher ist sie immer von einer Clique zur anderen gehüpft und hat sich mir nichts, dir nichts mit allen abgegeben. Ich habe Jahre gebraucht, um auch nur in Erwägung zu ziehen, euch zu akzeptieren.« Sie hält inne, als sie begreift, was sie soeben gesagt hat. Achselzuckend spricht sie weiter. »Ist nicht böse gemeint. Aber trotzdem …«
    Sie quasselt weiter und wägt das Für und Wider von Phyres plötzlichem Wiederauftauchen ab – und wie es sich auf ihre eigene Beliebtheit auswirken könnte. Entweder kriegt sie gar nicht mit, dass ihr kein Mensch richtig zuhört, oder ihr ist völlig gleichgültig, dass Xotichl in ihre eigenen Gedanken versunken ist, während ich wie der Teufel darum ringe, mich nicht umzudrehen und Daire anzusehen.
    Einerseits sehne ich mich danach, sie zu sehen – und andererseits weiß ich, dass wir uns das auf gar keinen Fall erlauben dürfen.
    Dummerweise setzt sich mein unvernünftiger Teil durch. Getrieben von Daires auf mir lastendem Blick, mit dem sie mich bittet, mich umzudrehen. Sie anzusehen. Und ohne weiteres Zögern tue ich es.
    Und ich sehe ihr selbst dann noch nach, als Chay längst mit ihr weggefahren und sie aus meinem Sichtfeld verschwunden ist.

Vierundzwanzig

    Daire
    E i nmal entfacht, prescht Feuer rasch voran und verzehrt augenblicklich alles auf seinem Weg. Es verbrennt, versengt und verwandelt, indem es die Struktur von allem verändert, was es berührt. Im Zaum gehalten, sorgt es für Behaglichkeit, Wärme und Licht. Außer Kontrolle geraten, hinterlässt es einen schrecklichen Pfad der Zerstörung.«
    Paloma beugt sich über die Reihe handgezogener Kerzen, die sie auf den abgenutzten Holztisch in ihrem Büro gestellt hat. Ihre Dochte knistern und sprühen Funken, als sie mit dem brennenden Ende des langen Streichholzes in Kontakt kommen, das sie in der Hand hält.
    »Feuer kann außerdem zum Auspendeln benutzt werden.« Sie sieht mich an, und ein Lächeln lässt ihre Augen aufleuchten. »Man kann fast jeden Gegenstand dafür verwenden, aber Feuer liefert eine gewisse Intensität, eine gewisse Lebhaftigkeit, die man bei einem Stein oder Kristall nicht so ohne Weiteres findet. Also, sag mal, nieta , wenn du in die Flamme schaust, was siehst du dann ?«
    Ich schürze die Lippen und mustere die Kerzen vor mir. Ich versuche, die Übung ernst zu nehmen, da so viel auf dem Spiel steht, aber ich will nicht lügen. »Wahrscheinlich nicht das, was ich deinen Vorstellungen nach sehen sollte«, antworte ich schulterzuckend. »Da ist ein blauer Hintergrund, aus dem eine flackernde gelbweiße Spitze aufsteigt.«
    »Gut.« Sie grinst. »Weiter solltest du auch gar nichts sehen. Oder zumindest nicht für den Moment. Ganz ähnlich wie du es bei dem Pendel gemacht hast, wirst du auch dem Feuer eine Frage stellen. Doch anstelle der Ja- oder Nein-Antwort des Pendels wird das Feuer dir Bilder zeigen, in denen die von dir gesuchte Information steckt.«
    Ich ziehe eine Braue hoch und weiß genau, dass ich lieber nicht

Weitere Kostenlose Bücher