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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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dort eingenistet hat. »Es ist besser, wenn er einfach sein Leben weiterführt.«
    Sie mustert mich einen Moment lang, wobei sie den Kopf wiegt, als würde sie über meine Worte nachdenken. Schließlich lässt sie das Thema auf sich beruhen. »Wo hast du die her ?«, fragt sie und kneift in den Ärmel der schwarzen Daunenjacke, die ich anhabe. »Ich weiß nicht, was schlimmer ist, Daire – die alte Armeejacke, die du immer getragen hast, oder das Teil hier.« Sie schüttelt den Kopf und empfindet mich sichtlich als ein Rätsel, das Entscheidungen trifft, die ihr immer unbegreiflich bleiben werden.
    »Die ist von Django.«
    Ihr bleibt der Mund offen stehen, und ihre Augen werden so groß, wie ich sie noch nie gesehen habe.
    »Wo hast du sie gefunden ?« Sie umfasst das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß werden.
    »In einer Kiste mit seinen Sachen. Schau sie doch auch mal durch, solange du hier bist. Das wäre sicher interessant für dich.«
    »Nein. Vielleicht.« Sie reibt die Lippen aufeinander und sieht blinzelnd aus dem Fenster. »Ich weiß nicht. Mal sehen.« Sie seufzt und lässt ergeben die Schultern sinken, die in dieser Position verharren, ehe sie in den Parkplatz einbiegt. »Hey, sind das nicht deine Freundinnen ? Und ist das nicht dein Ex, der bei ihnen steht ?«
    Ich wende mich dorthin um, wo Xotichl, Auden, Lita, Crickett, Jacy und ja, sogar Dace, miteinander reden und lachen. Ich lasse meinen Blick über sie schweifen, ehe ich ihn genauer mustere, aber nur einen Moment, dann zwinge ich mich wegzusehen. Ich kann es mir nicht leisten, ihn länger zu betrachten.
    »Wow. Ich hätte eigentlich erwartet, dass sie auf deiner Seite stehen.« Sie schaut hastig zwischen ihnen und mir hin und her. »Wissen sie überhaupt von eurer Trennung ?«
    »Wahrscheinlich nicht«, murmele ich. »Nachdem ich gestern nicht in der Schule war.« Ich verstumme, als ich sehe, wie ein neues Mädchen mit einer wilden Mähne aus dunklen Korkenzieherlocken, das ich noch nie gesehen habe, zögerlich auf das Grüppchen zugeht.
    »Tja, er wird ihnen garantiert nicht auf die Nase binden, was für ein Blödmann er ist. Also musst du es tun.« Jennika schnaubt leise und blickt drein, als würde sie am liebsten zu ihnen rübermarschieren und es ihnen an meiner statt erzählen.
    Doch ich kann nur dieses schlanke, exotisch wirkende Mädchen mit der dunklen Haarwolke, den mandelförmigen Augen, dem zierlichen Näschen und den vollen Lippen betrachten.
    Sie sieht aus wie eine Tänzerin – sehnig, biegsam – der Inbegriff von Grazie.
    In ihr scheinen sich mehrere Nationalitäten vermischt und beschlossen zu haben, ihre edelsten körperlichen Eigenschaften in einer Person zu vereinen.
    »Wer ist das da bei ihnen ?« Jennika stupst mich am Arm. »Die neben Jacy ?«
    Ich kann den Blick nicht abwenden, während ich mich frage, warum alle dieses Mädchen zu kennen scheinen – und warum sie ständig Dace anschaut. Und warum es Dace offenbar kaum über sich bringt, ihren Blick zu erwidern.
    Gerade will ich tiefer bohren und mich um einen dieser Eindrücke bemühen, wenn auch nur, um aus der Situation schlau zu werden, als ich mich wieder fange. Mich im Zaum halte. Schließlich sollte ich ja eigentlich Mauern zwischen uns errichten, nicht sie einreißen.
    Jennika redet monoton weiter und leiert eine lange Liste von Tipps herunter, wie ich gegenüber meinen Freunden mit dieser Trennung umgehen soll, um die Oberhand zu erringen. Sie hört erst auf, als ich ihr ins Wort falle. »Jennika …«
    Sie sieht mich erwartungsvoll an.
    Ich kaue an meiner Lippe und zwinge mich, die ärgerliche Entgegnung zu unterdrücken, die mir auf der Zunge liegt. Die, in der es um Grenzen geht – darum, mir die Freiheit zu lassen, meine eigenen Fehler auf meine eigene Art zu machen. Die Entgegnung, mit der ich sie daran erinnere, dass sie mich nicht vor allem beschützen kann, sosehr sie sich auch anstrengt. Stattdessen steige ich einfach aus dem Auto und winke ihr vom Randstein aus zu. Ich verfolge, wie sie den Parkplatz verlässt, ehe ich auf Chays alten Pick-up zuhalte, der neben dem Schulgebäude parkt, direkt unter der Comiczeichnung eines Zauberers, unseres Schulmaskottchens. Das war es, was Paloma gemeint hat.
    Er beugt sich über den Sitz und macht mir die Tür auf. »Steig ein«, sagt er. »Paloma wartet schon. Du musst wohl noch ein bisschen trainieren.«
    Ich steige neben ihm ein, und obwohl ich es besser weiß, kann ich mir einen letzten Blick auf Dace

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