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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Hängeschrank zu nehmen. Ihre Glieder wirken steif und ungelenk. Als müssten die Gelenke dringend geölt werden, damit sie sich wieder mühelos bewegen kann. Der Anblick dient mir als bittere Erinnerung an ihren jüngst erfolgten Seelenverlust, der ihr all ihre Zauberkräfte und fast das Leben selbst geraubt hat – einer der zahlreichen Gründe, warum ich Cade und seine untoten Vorfahren finden muss, bevor alles noch schlimmer wird.
    Ich schließe die Augen und hole tief Luft. Dabei fülle ich meinen Kopf mit den konkurrierenden Aromen von würzigem Kräutertee, den frisch gebackenen Ingwerplätzchen und dem rauchigen Duft der vertikal aufgestapelten Scheite vom Mesquitebaum, die im Kamin in der Ecke verbrennen. Ihr melodisches Knistern und Knacken steuert einen seltsam beruhigenden Hintergrundton zu den schlechten Nachrichten bei, die jetzt kommen.
    » Nieta .« Sie stellt eine dampfende Teetasse vor mich hin und setzt sich auf den Stuhl gegenüber.
    Ich wärme mir die Hände, indem ich den Becher auf beiden Seiten umfasse. Dann blase ich auf die Flüssigkeit und nehme vorsichtig einen ersten Schluck. Ich hebe den Blick zu meiner Großmutter. »Noch immer keine Spur von ihnen«, sage ich.
    Sie nickt und bemüht sich nach Kräften, eine stoische, unveränderte Miene zu wahren.
    »Obwohl das eigentlich nicht ganz stimmt …« Meine Stimme ist ebenso unsicher wie mein Blick. Ich ermahne mich selbst, dass ich es tun kann, dass ich es tun muss. Zumindest schulde ich ihr die Wahrheit. Ich räuspere mich und beginne erneut. »Was ich meine, ist, dass wir sie zwar nicht aufgespürt haben, aber es gibt untrügliche Anzeichen für ihre Anwesenheit …« Ich beschreibe die Flut von toten Fischen, die wir in der verzauberten Quelle gefunden haben – wobei ich bewusst verschweige, was wir überhaupt dort zu suchen hatten –, doch abgesehen davon, dass sie an ihren Ärmeln herumzupft, bleibt sie ganz ruhig sitzen und lässt sich nichts anmerken. »Und es gibt absolut keine Spur von Cade. Er war nicht in der Schule – und auch nicht im Rabbit Hole. Niemand hat ihn gesehen, und ich weiß langsam nicht mehr, was ich tun und wo ich noch Ausschau halten soll.«
    Mein Blick sucht den von Paloma, in der Hoffnung auf Orientierung, Antworten, irgendetwas. Doch sie nickt nur, statt etwas zu sagen, und bedeutet mir mit Gesten, meinen Tee auszutrinken und eines ihrer köstlichen Ingwerplätzchen zu essen. Schließlich erhebt sie sich vom Tisch und führt mich in mein Zimmer. Dort setzt sie sich auf meine Bettkante und weist mich an, die schöne, handbemalte Truhe zu öffnen, die sie mir an dem Abend hingestellt hat, als sie krank wurde.
    Ich öffne das Schloss und betrachte den Inhalt. Mein Herz rast angesichts der Erwartung, welche Art von Zauber sie mit mir zu teilen bereit ist. Es ist schon Wochen her, seit sie mich gelehrt hat, mit den Eidechsen zu kriechen und mit den Vögeln zu fliegen – meine Energie mit ihrer zu verschmelzen, bis ich ihre Erfahrung als meine eigene erlebt habe. Und ich muss zugeben, dass ich unsere Lehrstunden vermisst habe. Wie auch unsere Gespräche und die Zeit, die wir zusammen verbracht haben.
    Abgesehen davon, dass sie mir Essen kocht und sich um mich kümmert – trotz meiner Proteste, dass das wirklich nicht nötig ist, da ich dank meiner Mutter und meines nomadischen Lebensstils schon von Kindesbeinen an für mich selbst sorgen kann –, hat sie sich in den letzten paar Wochen vornehmlich ausgeruht. Und trotz Leftfoots Versicherungen, dass sie sich bald wieder erholen wird, hatte ich bis jetzt keinen triftigen Grund, ihm zu glauben.
    Palomas Bereitschaft, meine Ausbildung als Suchende wiederaufzunehmen, ist das erste greifbare Zeichen dafür, dass sie vielleicht wirklich allmählich gesundet. Und selbst wenn kein Zweifel daran besteht, dass es nie wieder so werden wird, wie es einmal war, spricht doch nichts dagegen, dass wir trotz allem Fortschritte machen können.
    »Die Decke.« Sie zeigt auf die aufwendig gemusterte, handgewebte Decke, die ordentlich gefaltet ganz unten liegt. »Breite sie vor dir aus und leg alle Gegenstände darauf.«
    Also platziere ich die schwarz-weiße, handbemalte Wildlederrassel neben die Trommel, auf der ein Bild eines Raben mit violetten Augen prangt. Dann beginne ich eine neue Reihe nur für Federn. Jede von ihnen trägt einen Anhänger, der ihren jeweiligen Anwendungsbereich benennt – die Schwanenfeder für Verwandlungskräfte, eine Rabenfeder für Zauberkräfte und

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