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Das Echo dunkler Tage

Das Echo dunkler Tage

Titel: Das Echo dunkler Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dolores Redondo
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los!«
    »Das Mehl aus Ros’ Küche und das Mehl, mit dem der Txantxangorri hergestellt wurde, sind zu hundert Prozent identisch. Und das Mehl S 11 und das des Kuchens zu fünfunddreißig Prozent.«
    »Richte Josune meinen Dank aus. Und jetzt such dir ein Faxgerät, und warte auf meinen Anruf.«
    Sie legte auf und ging wieder rein. Obwohl sie den Kaffee nicht einmal angerührt hatte und James protestierte, verabschiedete sie sich und brach auf. Draußen rief sie Iriarte an.
    »Guten Tag, Inspectora Salazar! Ich wollte Sie gerade anrufen.«
    »Gibt’s was Neues?«
    »Könnte sein. Als Ainhoa an der Bushaltestelle wartete, hielt ein Auto. Der Fahrer hat kurz mit dem Mädchen gesprochen und ist dann weitergefahren. Das hat eine Freundin beobachtet, die sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit ihrer Schwester traf. Weil Ainhoa nicht eingestiegen ist, fand sie es nicht wichtig und hat es vergessen. Und sie ist sich auch nicht sicher, ob es ein Mann oder eine Frau war.«
    »Könnte jemand gewesen sein, der sie nach dem Weg gefragt hat.«
    »Oder der Mörder. Vielleicht wollte er sie ja mitnehmen, und sie lehnte ab, weil sie hoffte, dass der Bus gleich kommen würde. Aber der Bus kam nicht, und so musste der Mörder nur abwarten, bis sie nervös genug war, um es noch einmal zu probieren. Und beim zweiten Mal war Ainhoa womöglich heilfroh.«
    »Konnte sie das Auto beschreiben?«
    »Kleiner Lieferwagen, helle Farbe, beige, grau oder weiß, zwei Türen, mit einer Aufschrift an der Seite. Ich habe ihr die acht gängigsten Modelle gezeigt, ohne Ergebnis. Wir können das Tal nach Lieferwagen durchforsten, aber das wird nicht leicht. Praktisch jeder Betrieb, jeder Laden, jeder Bauernhof hat so ein Auto, mindestens. Und zu allem Überfluss sind die meisten auch noch weiß und auf den Brötchenverdiener angemeldet, also vermutlich auf Männer zwischen fünfundzwanzig und fünfundvierzig.«
    Amaia überlegte.
    »Wir überprüfen erst mal die Familien und Freunde, vielleicht ergeben sich daraus weitere Hinweise. Und bei Ainhoa Elizasu fangen wir an, ihr Bruder war nämlich heute auf dem Friedhof und hat am Grab seiner Schwester um Verzeihung gebeten.«
    »Vermutlich fühlt er sich einfach nur schuldig, weil er nicht gleich Bescheid gesagt hat. Und genau das werfen die Eltern ihm ja auch vor. Wie sie ihn auf dem Friedhof behandelt haben: Der arme Kerl konnte einem richtig leidtun. Wenn sie so weitermachen, müssen sie bald noch ein Kind begraben.«
    »Manchmal steckt hinter so einem Verhalten mehr, als man auf den ersten Blick denkt. Vielleicht sind die Elizasus tatsächlich nur verstockt, vielleicht haben sie aber auch einen Verdacht, und dieser grobe Umgang mit ihrem Sohn ist ihre Art, es auszudrücken.«
    »Sind Sie im Kommissariat?«, fragte Amaia.
    »Auf dem Weg dorthin.«
    »Heute Morgen habe ich Ihre Frau gesehen. Ich habe sie wegen den Fotos auf Ihrem Schreibtisch erkannt.«
    »Ach ja?«
    »Könnten Sie sie fragen, ob sie mir heute Nachmittag ihr Auto leihen würde?«
    »Wieso das?«
    »Das erkläre ich Ihnen später.«
    »Wenn ich ihr dafür meines gebe, dürfte es kein Problem sein.«
    »Prima. Fahren Sie damit zum Kommissariat, aber parken Sie nicht dort.«
    »In Ordnung.«
    Amaia ging nach oben in den Versammlungsraum. Sie las noch einmal die Aussagen von Carlas und Annes Freundinnen durch und überprüfte, welche Autos die Familienangehörigen fuhren.
    »Wie ich sehe, haben Sie schon ohne mich angefangen«, sagte Iriarte, als er eintrat.
    »Ja, aber dabei bleibt’s jetzt erst mal. Ich habe andere Pläne für heute Abend.«
    Iriarte sah sie verwundert an, sagte aber nichts und setzte sich. Amaia rief Jonan an.
    »Bist du in der Nähe eines Faxgeräts?«
    »Steht direkt vor mir.«
    »Okay, fax die Ergebnisse an das Kommissariat von Elizondo.«
    »Aber …?«
    »Mach’s einfach! Und dann kommst du sofort her.«
    Fünf Minuten später stand Subinspector Zabalza in der Tür.
    »Gerade ist ein Fax eingetroffen, von der Rechtsmedizin in San Sebastián.«
    Amaia blieb sitzen, damit Iriarte es entgegennahm und las. Als er damit durch war, sah er sie ernst an.
    »Haben Sie das veranlasst?«
    »Ja. Die beiden Wissenschaftler aus Huesca haben in einer zweiten Analyse herausgefunden, dass es doch eine weitere Übereinstimmung gibt, wenn auch kaum nachweisbar. Ihrer Vermutung nach wurde das Mehl ausgetauscht, enthielt aber noch winzige Spuren der alten Sorte. Daraufhin hat Subinspector Etxaide eine Probe des Mehls

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