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Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling

Titel: Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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diesem kleinen Sieg auf.
    »Nimm sie, Gnädigste«, meinte ich und knallte die Goldmünze auf den Tisch, an dem wir saßen. »Soll ich sie dir einpacken, oder bist du nicht abergläubisch?«
    »Pack sie ein. Abergläubisch bin ich zwar nicht, aber sicher ist sicher.«
    »Natürlich. Aber ich wette zehn Kronen, dass du nicht weißt, wovor du eigentlich Angst hast.«
    »Ich soll nicht wissen, wovor ich Angst habe? Wie kommst du denn darauf? Ich weiß nicht, wer du ... wer Sie sind. Und das Unbekannte ist das Einzige, was mich ängstigt. Du hast schon wieder verloren, Max. Geld auf den Tisch! Das ist auch besser so, denn dann kann ich dir was spendieren. Willst du Königlichen Schweiß.«
    »Sündige Magister! Warum nicht gleich königlichen Urin? Was ist denn das wieder für ein Gebräu?«
    »Der teuerste Likör - von den offenen jedenfalls.«
    »Dann bestell mir was von diesem Schweiß. Es gibt da übrigens etwas, das ich noch nicht verstanden habe. Ich bin ein ganz normaler Mensch - von ein paar Seltsamkeiten abgesehen, die sich mit meiner Herkunft erklären lassen. Sir Manga Melifaro kann über dieses Thema Volksreden halten.«
    »Diese Volksreden interessieren mich nicht die Bohne«, stöhnte Melamori. »Lukfi soll sich damit beschäftigen - der begeistert sich nämlich für völkerkundliche Bagatellen. Trinken Sie Ihren Likör, Max. Trotz seines seltsamen Namens ist er ganz ausgezeichnet. Und dann müssen wir auch wieder los. Sir Juffin vermisst Sie ... dich bestimmt schon.«
    Der Likör schmeckte tatsächlich hervorragend, obwohl ich süßen Schnaps eigentlich nicht mag.
    Natürlich begleitete ich meine Dame bis zur Haustür. Das ist in allen Welten so üblich - auch wenn die Dame eine große Verfolgungsmeisterin ist. Unterwegs schwiegen wir meist. Schließlich aber entschied sich Melamori, das i-Tüpfelchen zu setzen.
    »Es ist alles in Ordnung, Max, wirklich. Ich hab bloß Zweifel, die ich zwar nicht richtig ernst nehme, die aber dennoch vorhanden sind. Natürlich bist du kein Hochstapler und sicher auch kein rebellischer Magister, der nach Echo zurückgekehrt ist. Das hätte ich nämlich längst durchschaut. Aber für einen normalen Menschen - wie schrullig er im Einzelfall sein mag - taugen Sie nicht. Ich verstehe wirklich nicht... Sie gefallen mir sehr, falls es Sie interessiert. Aber Sie ... du strahlst etwas Bedrohliches aus. Vielleicht keine echte Gefahr, doch es ist schwierig, das konkret zu benennen. Sir Juffin könnte mir bestimmt dabei helfen, doch er will nicht. Du weißt ja, wie er ist. Deshalb muss ich es allein schaffen. Und es wird mir auch gelingen.«
    »Viel Erfolg dabei!«, meinte ich und zuckte die Achseln. »Und wenn du fertig bist, sag mir Bescheid. Ich hab nämlich keine Ahnung, was an mir bedrohlich sein soll. Versprichst du mir das?«
    »Ja, aber das ist auch das Einzige, was ich dir versprechen kann. Gute Nacht, Max.«
    Melamori verschwand hinter der massiven alten Haustür, und ich ging ins Haus an der Brücke, ohne zu wissen, was ich von unserem Treffen halten sollte. Einerseits schien alles mehr als verheißungsvoll zu sein, andererseits aber ... Ich zuckte die Achseln. Abwarten und Tee trinken! Ich musste auf alle Fälle Lonely-Lokley bitten, mir seine Atemübungen zu zeigen, denn in nächster Zeit würde ich übermenschliche Beherrschung brauchen.
    Als ich nach ein paar Tagen schon glaubte, die Geschichte mit meinem Landsmann gehöre der Vergangenheit an, schreckte mich der Ruf von Sir Juffin viel zu früh aus dem Bett.
    »Steh auf, Max«, tönte seine muntere Stimme durch mein verpenntes Bewusstsein. »Es gibt viel spannendere Sachen als den öden Schlaf, mit dem du dich jetzt schon geschlagene sechs Stunden beschäftigst. Zum Beispiel einen Besuch bei Maba Kaloch. In einer halben Stunde hol ich dich ab.«
    Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf und hörte die erschrockene Ella unzufrieden miauen, während Armstrong nicht mal mit den Ohren zuckte. Innerhalb einer Viertelstunde badete ich, zog mich an und trank eine Tasse Kamra - das war neuer Rekord! Es blieb mir also genug Zeit, mich hinzusetzen und meinen Traum zu beenden.
    »Maba ist bereit, uns ein paar Fragen zu beantworten. Wir haben also Glück, Max, denn der Alte löst seine Versprechungen nur selten ein«, sagte Juffin und wirkte dabei sehr zufrieden. »Hast du schon mit Schürf geübt? Du wirst Selbstbeherrschung noch sehr nötig haben.«
    »Ja, ich hab angefangen. Aber mir reicht es, wenn ich Sir Maba sehe - kein

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