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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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erklärte Juffin und lächelte freundlich. »Meine Liebe, gehen Sie etwas durchs Haus. Hier irgendwo muss sich die Spur eines mächtigen Zauberers befinden. Können Sie sie von anderen Spuren unterscheiden?«
    »Nichts leichter als das«, sagte Melamori. »Max, warum legst du die Hände in den Schoß? Ist so eine Aufgabe für dich etwa eine Nummer zu groß? Sag mir nicht, dass ich für euch unersetzlich bin - das glaube ich nämlich ganz und gar nicht.«
    »Du weißt doch, dass ich von Natur aus faul bin«, meinte ich achselzuckend.
    »Als Verfolgungsmeister ist Max eine tödliche Gefahr für alle Verdächtigen, und ich brauche unsere Kunden lebend«, erklärte Juffin. »Schließlich bin ich auf Informationen aus erster Hand angewiesen. Wenn wir Glück haben, finden wir am Ende der Spur den Schädel eines weiteren Opfers des Gesuchten. Außerdem hat Max noch zu wenig Erfahrung darin, wichtige von unwichtigen Spuren zu unterscheiden. Sie sind also wirklich unersetzlich, meine Liebe.«
    »Wenn das so ist«, meinte Melamori und lächelte stolz, »dann helfe ich euch gern.«
    Sie zog die Schuhe aus und spazierte durchs Gästezimmer.
    »Wir haben hier die Spur eines Toten, des unglücklichen Sir Warich Ariam nämlich. Außerdem gibt es eine Spur von Schürf und mir, denn wir waren gestern schon hier. Und dann gibt es weitere Spuren, aber die sind ziemlich unwichtig und stammen vermutlich von den Mitarbeitern der Stadtpolizei. Das hier ist sicher die Spur des Grässliehen Mudlach. Ich hab Ihnen ja schon erzählt, dass die Leute aus Arwaroch eine andere Spur haben als wir ... Hier war noch jemand, aber bestimmt nicht der gesuchte Mörder. Ich hab den Eindruck, diese Person ist schwer krank, aber ich kann mich irren.«
    »Das war sicher der Sohn von Warich Ariam.«
    »Bestimmt«, pflichtete Juffin mir bei. »Mit dem werden wir uns später noch beschäftigen. Ich hab ihn gesehen. Er ist kein mächtiger Zauberer - das kann ich beschwören.«
    »Irgendwie denke ich ständig an ihn - warum nur?«, fragte ich. »Vielleicht steckt er in Schwierigkeiten? Immerhin sagt Melamori, dass er krank ist. Wir sollten uns wohl doch näher mit ihm beschäftigen.«
    »Meinst du?«, fragte mein Chef skeptisch. »Na gut, dann nehmen wir ihn gleich aufs Korn und schieben das nicht weiter auf. Aber wer soll sich darum kümmern? Wenn du es tust, verschlechtert sich sein Gesundheitszustand vermutlich noch mehr. Und Melamori ist ausgelastet. Womöglich sollte ich mich seiner annehmen. So eine Gelegenheit hab ich schon lange nicht mehr gehabt!«
    »Berauben Sie mich nicht meines Lebensunterhalts!«, rief Lady Melamori lächelnd. »Ich hab noch einen Toten gefunden. Das ist eine seltsame Spur. Sind Sie sicher, Juffin, dass es hier nur eine Leiche gab?«
    »Wir sind absolut nicht sicher«, sagte mein Chef und zuckte die Achseln. »Aber ich hab eine Idee. Melamori, treten Sie bitte mal kurz auf die Spur von Max.«
    »Warum das denn?«
    »Um mir einen Gefallen zu tun.«
    »Na gut«, sagte sie, kam zu mir, blieb hinter meinem Rücken stehen und seufzte leise. Ich drehte mich zu ihr um: So erschrocken hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen.
    »Das ist wirklich deine Spur, Max«, flüsterte sie. »Wann hast du es geschafft zu sterben?«
    »Gestern Abend«, erklärte Juffin. »Keine Sorge, Melamori, Max ist inzwischen wieder lebendiger als Sie und ich zusammen - glauben Sie mir.«
    »Ich bin der Lebendigste aller Lebenden!«, rief ich. »Ehrenwort, Melamori - ich bin keine Leiche.«
    »Ach nein?«, fragte sie kühl. »Ihr zwei seid wirklich Komiker.«
    »Aber warum hab ich die Spur eines Toten?«, fragte ich Juffin erschrocken. »Bin ich vielleicht ein Zombie?«
    »Mit dir ist alles in Ordnung«, beruhigte mich mein Chef. »Jeder Körper hat ein Gedächtnis, und auch dieses Gedächtnis ist Teil der Spur, die Melamori zu lesen vermag. Und dass dein Körper sich an seinen Tod erinnert, ist wahrlich kein Wunder. Daher das Missverständnis. So eine Spur ist die perfekte Tarnung. Sie ist dir bestimmt noch nützlich - glaub mir.«
    »Vor wem sollte ich mich denn verstecken?«, fragte ich großspurig. »Doch wohl nicht vor Lady Melamori?«
    »Wenn du erst einige Jahre im Kleinen Geheimen Suchtrupp gearbeitet hast, wirst du dir ein paar mächtige Feinde gemacht haben«, sagte mein Chef nüchtern und wandte sich an Melamori: »Seien Sie mir bitte nicht böse, Lady. Ich habe Sie nicht erschrecken wollen, aber eine Verfolgungsmeisterin sollte immer neue

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