Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon
Kollegen Lukfi Penz war. Ich hatte ihm schon mehrfach versprochen, das Lokal zu besuchen, und hatte nun endlich Gelegenheit dazu.
Per Stummer Rede hatte ich mich bei Lukfi gemeldet, und er wartete am Eingang auf uns.
»Sir Max, Sir Melifaro! Sündige Magister, ich hab mich sehr über Ihre Nachricht gewundert, aber meine Frau und ich freuen uns riesig. Bitte kommen Sie rein.«
Er trat zurück, um uns den Weg freizumachen, und warf dabei einen Stuhl um. Eine Besucherin des Gasthauses schrie erschrocken auf. Lukfi wirkte untröstlich.
»Ich bin einfach furchtbar ungeschickt! Verzeihen Sie mir bitte! Warischa, komm her - schau, wer gekommen ist.«
»Ich hoffe, du hast dich nicht verletzt, mein Lieber«, sagte seine hübsche rothaarige Frau, die ihren Platz hinter der Theke verlassen hatte. Ihre violetten Augen ruhten so zärtlich auf ihrem Mann, dass Melifaro und ich nur neidisch seufzen konnten.
»Es ist nichts Schlimmes passiert. Ich bin es gewohnt, diesen Stuhl umzuwerfen. Er steht einfach zu nah am Eingang«, erklärte Lukfi.
Seine Frau war erleichtert, schenkte uns ein herzliches Lächeln und meinte, ihr Koch werde für uns etwas Besonderes zubereiten, um uns von seinen Künsten zu überzeugen. Dann ging sie wieder hinter die Theke. Sir Lukfi führte uns an einen abgelegenen Ecktisch und war sogar bereit, uns Gesellschaft zu leisten. Kurz darauf kam der Koch mit einem Tablett. Meiner Meinung nach schmeckte es in diesem Lokal mindestens so gut wie im Fressfass.
Rulen Bagdasys, dessen Anwesenheit ich beinahe vergessen hatte, war einerseits sehr scheu, setzte sich andererseits aber beim Essen stark in Szene. Er aß mit großem Appetit, machte dabei aber das Gesicht eines Menschen, der damit rechnet, vergiftet zu werden. Die erste halbe Stunde war er still, doch dann hielt er es nicht mehr aus.
»Wer bereitet denn auf diese Art Truthahn zu? Seid ihr verrückt?«
Melifaro hielt ihm mit einer raschen Bewegung die Hand vor den Mund, und Rulen hätte sich fast am unausgesprochenen Rest seiner Bemerkung verschluckt.
••Gehört dieser Mensch wirklich zu Ihnen?«, fragte Lukfi höflich.
••Zu wem sonst?«, seufzte ich. »Sir Antschifa Melifaro hat ihn von einer Weltreise mitgebracht und ihn seinem jüngeren Bruder geschenkt.«
»Geschenkt?«, fragte Lukfi erstaunt. »Im Vereinigten Königreich darf man doch keine Sklaven besitzen, nur Diener!«
»Warum flüstert ihr so? Ich verstehe nicht, was ihr redet!«, rief Rulen empört.
»Leider ist er weder ein Sklave noch ein Diener«, meinte Melifaro lächelnd, »sondern eine Katastrophe.«
»Ich dachte, er hätte sich zufällig an unseren Tisch gesetzt. Verzeihen Sie bitte - ich fürchte, ich habe ihm zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.«
Rulen Bagdasys machte ein erstauntes Gesicht und betrachtete Melifaros Faust, die sich gefährlich nah an seinem Mund befand. Dann war er still, und die Atmosphäre verbesserte sich merklich.
Melifaro und Lukfi hechelten die neuesten Gerüchte über die Mitarbeiter der Stadtpolizei durch. Sie sprachen über Leutnant Apura Blaki und Lady Kekki Tuotli und erinnerten sich auch an Leutnant Tschekta Schach, dessen Eigenschaften ihm nie ermöglichen würden, auf unser internes Verzeichnis der besten Mitarbeiter der Stadtpolizei zu geraten. Wie ich den Worten meiner Kollegen nun entnehmen konnte, übertraf aber wenigstens seine Muskulatur alle Erwartungen. Ich hörte ihnen zu und bedauerte, diese neuen Helden der Stadtpolizei noch nicht kennen gelernt zu haben.
»Das Problem ist nicht, dass du keine freie Minute hast«, kicherte Melifaro. »Auch sie könnten bei dir vorbeisehen, um dich kennen zu lernen. Aber ich glaube, sie scheuen davor zurück, weil sie dich fürchten. Weißt du, liebes Nachtantlitz, ich glaube, du hast den kürzesten Weg zum Ruhm genommen: Erst hast du großen Erfolg gehabt, dann bist du ein gutes Jahr verschwunden, und jetzt bist du eine Legende. Gib's zu: Das war dein Ziel, als du abgetaucht bist.«
»Natürlich«, nickte ich, »was sonst? Seit Kindertagen will ich berühmt sein - am besten zu Lebzeiten. Aber sag mal: Was ist mit eurem Familienschatz los? Was macht er gerade?«
Rulen Bagdasys war nicht am Tisch sitzen geblieben. Er hatte unsere Gespräche offenbar satt und wollte sich umsehen.
»Hoppla«, meinte Melifaro, »der sitzt ja gar nicht mehr bei uns. Aber wenn er verschwindet, ist das nicht schlimm. Ich werde von ihm eine Sammlung von hundert hübschen Hosen erben. Der hat Klamotten, kann ich
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