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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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schickte, ohne allerdings daran zu glauben, es werde ihm gelingen, den Fall erfolgreich abzuschließen. Unser inzwischen so erfahrener Kollege klimperte damals nur ratlos mit den Wimpern und wusste nicht, wie er den Fall angehen sollte. Als er mir dann am übernächsten Morgen den wirklichen Mörder präsentierte, wollte ich das zunächst nicht glauben.«
    »Damals schon wurde Ihnen klar, welchen Glücksfall ich für Ihre Abteilung bedeute«, sagte Melifaro so zufrieden wie selbstbewusst.
    »Ich schlage vor, die Erinnerungen an deine Großtaten bei meiner Krönung fortzusetzen«, sagte ich und stellte meine leere Tasse auf den Tisch. »Gehen wir, Leute. Meine Untertanen warten schon seit einer halben Stunde auf mich.«
    »Du bist bloß neidisch, weil mal ein anderer gelobt wird als du«, meinte Melifaro lachend. »Stimmt's?«
    »Lässt sich das, was ich gerade erzählt habe, wirklich als Lob verstehen?«, fragte Sir Juffin listig.
    Natürlich brauchten wir noch mal zehn Minuten, ehe wir alle auf der Straße waren. Ande Pu wartete noch immer in meinem A-Mobil und wirkte ungemein gelangweilt. Der hat für seine Geduld wirklich ein Denkmal verdient, dachte ich.
    »Wie ich sehe, hast du dir bereits die Unterstützung der Presse gesichert«, meinte Juffin kichernd.
    »Schließlich ist meine Ruhmsucht allgemein bekannt.
    Ohne meinen künftigen Hofberichterstatter tue ich keinen Schritt«, sagte ich und fügte per Stummer Rede hinzu: »Keine Sorge, ich habe ihn nicht eingeladen, unsere Ermittlungen zu begleiten.«
    »Das könnte aber recht lustig werden«, gab mein Chef lautlos zurück, lächelte geheimnisvoll und setzte sich auf den Beifahrersitz meines A-Mobils.

»Rutsch ein wenig zur Seite, Sir Königliche Stimme - du bist nämlich ziemlich voluminös«, verlangte Melifaro, um nicht eingequetscht auf der Rückbank zu sitzen.
    »Ich finde, unsere Abteilung ähnelt einer Irrenanstalt«, rief ich belustigt und setzte mich ans Steuer. Der weitere Verlauf des Abends sollte die Richtigkeit dieser Einschätzung beweisen.
    So fuhren wir endlich zu meiner Residenz. Der Gedanke, leibhaftig König zu werden, ließ mich immer aufs Neue staunen.
    »Hören Sie, Juffin«, begann ich finster. »Was soll ich bei dieser Feier eigentlich tun? Gibt es Regeln, die ich einhalten sollte?«
    »Ich habe einen klugen Rat für dich: Folge dem Beispiel von Caligula«, mischte Melifaro sich belustigt ein.
    »Vielen Dank für den guten Rat. Meine erste Amtshandlung als König wird es sein, für schlechte Witze die Todesstrafe einzuführen«, murmelte ich. »Also, Juffin, klären Sie mich bitte auf.«
    »Sollte es tatsächlich Regeln geben, dürften nur die ältesten Vertreter deines Volkes sie kennen. Leider gehöre ich nicht zu dieser illustren Gesellschaft. Aber vermutlich kannst du ohnehin tun, was du willst, denn die geladenen Gäste aus dem Ausland und den Provinzen dürften denken, dein Benehmen sei typisch für die Leeren Länder, während deine Untertanen glauben, du seiest in Echo unter schlechten Einfluss geraten.«
    »Dann hab ich ja noch mal Glück«, seufzte ich. »Und natürlich werde ich improvisieren.«
    Nach einigem Suchen fand ich endlich einen Parkplatz in der Nähe meiner Residenz. Meine Untertanen hatten rund um den Palast ihre Elchkühe angebunden, auf denen sie aus den Leeren Ländern nach Echo geritten waren, und alle Gehsteige standen voller A-Mobile.
    »Was ist denn hier los? Erwarten die Gäste etwa, dass wir zu Fuß zum Palast kommen?«, brummte Juffin beim Aussteigen in sich hinein.
    Auch Ande Pu kam mit, doch von seinem strotzenden Selbstbewusstsein war nichts mehr zu spüren. Er trippelte neben mir her, war sichtlich um meine Aufmerksamkeit bemüht und schien kurz davor, mich am Todesmantel zu zupfen.
    »Bleib an meiner Seite, Freund«, sagte ich ihm. »Gleich bin ich König und habe ein Recht auf Hofberichterstattung.«
    »Du steigst wirklich professionell in deine Amtsgeschäfte ein«, stellte Juffin bewundernd fest.
    Dazu sagte ich nichts, sondern öffnete die Tür und winkte meine Gäste mit großer Geste in meine Residenz.
    Auf meinem Gesicht erschien ein breites, aber ratloses Lächeln - als hätte ich Halluzinationen. Meine Vernunft weigerte sich, das Geschehen ringsum als wirklich zu akzeptieren.
    Ich stand auf der Schwelle zum großen Audienzsaal,
    dem ehemaligen Lesesaal. Dort war es sehr voll, und ich suchte nach einem bekannten Gesicht, entdeckte aber nur Fremde, die sich allerdings zu gleichen schienen wie

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