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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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nervös und wollte offenbar wissen, warum ich solche Witze riss.
    »Das ist die lautere Wahrheit, mein Freund. Ich habe mir absolut nichts davon ausgedacht.«
    »Komisch«, sagte Juffin kopfschüttelnd. »Dann hast du jetzt tatsächlich drei Frauen? Schade, dass du keine Königin bist - dann hättest du nun drei Männer. Aber es ist doch gut, dass deine Untertanen sie dir verehrt haben. Schließlich soll deine Residenz nicht leer stehen, oder?«
    »Das hab ich mir auch gedacht«, sagte ich nickend. »Darum hab ich den dreien befohlen, bei mir zu bleiben.«
    »Donnerwetter!«, rief Melifaro, der endlich begriffen hatte, dass es sich bei den drei Frauen nicht um einen Witz handelte. Er wirkte sichtlich erschüttert. »Manche Leute haben wirklich Glück. Warum ist die Welt nur so ungerecht eingerichtet? Einer bekommt alles, und die anderen gehen leer aus - egal, wie anständig sie sind!«
    »Du willst ein anständiger Mensch sein?«, fragte ich frappiert. »Na gut, nicht weinen, Kollege. Wenn du willst, bitte ich meine Untertanen, auch dir ein paar Frauen zu bringen. Mir macht das nichts aus.«
    »Tu das!«
    »Ihr solltet Euch daran gewöhnen, lieber Sir Max, Untertanen Befehle zu geben und sie nicht um etwas zu bitten«, mischte sich Prinz Dschifa ein.
    Das klang so überzeugend, dass ich mich ertappt fühlte.
    »Natürlich«, pflichtete ich ihm eilig bei. »Vielen Dank für Ihre Belehrung. Unser Melifaro hat demnächst den größten Harem im Vereinigten Königreich«, setzte ich hinzu und wandte mich wieder an meinen Kollegen. »Also sei nicht traurig, mein Freund.«
    »So ein Harem passt gar nicht zu ihm«, sagte Juffin mit listigem Lächeln. »Du, Max, bist nicht irgendwer, sondern ein ausländischer König. Aber der da«, fuhr er fort und zeigte auf Melifaro, »ist ein ganz normaler Bürger unserer Stadt - auch wenn er sich große Verdienste um Echo erworben hat. Man darf an euch beide nicht den gleichen Maßstab anlegen.«
    »Ach so«, sagte ich bedrückt zu Melifaro. »Du bist nur ein ganz normaler Stadtbewohner. Dann wird aus dem Harem natürlich nichts.«
    »Jetzt reicht's mir aber! Ajoncha, ich akzeptiere deinen Vorschlag und übernehme ein Amt in deiner Provinz. Hier nämlich weiß man mich offensichtlich nicht zu schätzen.«
    »Na endlich!«, rief der Prinz erfreut. »Wir werden ein Gesetz verabschieden, demzufolge allerorten munter Harems eingerichtet werden können. Und wir werden lange und glücklich leben! Dschifa, hast du eine Idee, was wir sonst noch bei uns ändern sollten?«
    »Das erzähle ich dir später«, antwortete der Angeredete gelassen und musterte seinen älteren Bruder und Melifaro mit jenem Wohlwollen, das man netten, aber recht albernen Kindern entgegenbringt.
    In etwas gespannter Atmosphäre aßen wir zu Abend.
    Schließlich gab ich Drupi in die Obhut der Diener und befahl ihm, sich nicht nach mir zu sehnen. Dann gingen Juffin und ich zum Haus an der Brücke, während Melifaro und die beiden Prinzen sich in der Stadt austoben wollten. Dschifas gesetzte Miene allerdings ließ kaum befürchten, dass die drei in dieser Nacht zu einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt werden würden.
    »Die Feier war rasch vorbei - viel schneller als erwartet«, sagte Juffin zufrieden und setzte sich ins A-Mobil. »Das hast du gut hingekriegt, Max.«
    »Ich nicht, sondern der Unbekannte, der entschieden hat, den Gästen kein Büfett anzubieten, sondern im kleinen Kreis zu feiern. Sonst würden all die offiziellen Vertreter und Gesandten sicher bis morgen früh in meiner Residenz tafeln.«
    »Stimmt«, stellte mein Chef fest. »Darum gibt es bei offiziellen Anlässen nur selten Essen und Trinken.«
    »Nur darum?«, fragte ich erstaunt. »Das ist wirklich menschenfreundlich - jedenfalls, was uns arme Könige anlangt.«
    »Natürlich nicht nur darum. In Echo hält man es für unter seiner Würde, alle eingeladenen Gäste zu bewirten. Wir setzen uns mit unsereinem zu Tisch - oder mit denen, die wir schätzen und deren Anwesenheit uns Freude bereitet. Jeder Gastgeber - auch seine Majestät Gurig VIII.
    - hat das Recht, nur seine Freunde zu bewirten. Deshalb haben wir beide mehrmals am Hof zu essen bekommen. Alle Gäste zu füttern, ist Unsinn, denn der Hof ist kein Wirtshaus. Sollte jemand darauf erpicht sein, auf Kosten des Königs zu essen, kann er in ein beliebiges Gasthaus gehen und es auf Rechnung des Hofes tun. Laut Gesetz ist der König ja verpflichtet, für all seine

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