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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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verkündete der Buriwuch lediglich eine seiner Weisheiten: »Die Menschen haben die Neigung, sich für einen Moment zu verabschieden und erst nach Stunden zurückzukehren.«
    Während meiner Abwesenheit war offenbar nichts Besonderes vorgefallen - kein Wunder, denn in dieser schönen Welt pflegen die schrecklichen Dinge in meiner Gegenwart zu geschehen. Die nächste halbe Stunde faulenzte ich mit Kurusch und blätterte in der Königlichen Stimme vom Vortag, während der Buriwuch eine Pirogge nach der anderen verspeiste. Danach musste ich seinen Schnabel - wie so oft - von der klebrigen Füllung reinigen. Kaum hatte ich das erledigt, plusterte sich der kluge Vogel auf und schlief zufrieden ein. Erst um Mitternacht klopfte es an meine Bürotür.
    »Sie haben Besuch, Sir Max.«
    »Einen kleinen, dicken und ziemlich aufdringlichen Kerl?«
    Ich war fest davon überzeugt, es handele sich um Ande Pu, der sich noch immer nicht mit dem Verlust des Koffers abfinden konnte. Der Arme malte sich bestimmt aus, das Gepäckstück habe zahllose Schätze enthalten, die ihm ein sorgenfreies Leben und vielleicht sogar die ersehnte Reise nach Tascher hätten ermöglichen können. Aber ich hatte mich getäuscht.
    »Im Gegenteil, Sir Max, es handelt sich um einen groß gewachsenen, schlanken und sehr höflichen Herrn. Er ist großstädtisch gekleidet, aber sein Bart ist sehr lang, und die Haare hat er zum Zopf geflochten. Außerdem hat er den Akzent der Bewohner von Tascher«, sagte der Bote und verschwand.
    Kurz darauf erschien ein Mann in dunklem Lochimantel.
    »Kapitän Gjata!«, rief ich erstaunt. »Ich hätte wirklich darauf kommen können, dass Sie es sind, der mich besucht.«
    Dieser Kapitän aus Tascher trieb sich schon längere Zeit in Echo herum, und daran war ich schuld. Ich hatte ihm einst das Leben gerettet, ohne zu wissen, was ich tat, und er hatte sich in den Kopf gesetzt, mir seine Dankbarkeit durch eine vergleichbare Tat zu beweisen. Ich hatte allerdings keine passende Aufgabe für ihn gefunden, woraufhin er nach Echo übergesiedelt war und sich gewissermaßen bereithielt, um mir eines ersehnten Tages das Leben retten zu können.
    Ich hatte meinen ewigen Schuldner schon vergessen, denn es geschah einfach zu viel, und für die Probleme, die mitunter auftauchten, brauchte ich Spezialisten ganz anderen Kalibers.
    »Störe ich, Sir?«, fragte der Mann aus Tascher höflich.
    »Aber ganz und gar nicht. Ist etwas passiert?«
    »Wenn Sie mit etwas Unangenehmem rechnen sollten,
    dann nicht«, sagte Kapitän Gjata und ließ sich vorsichtig auf einem Stuhl nieder. »Ich möchte mich von Ihnen verabschieden.«
    »Das ist ja großartig«, rief ich erfreut. »Ich habe Ihnen ja schon mehrfach gesagt, dass ich nichts von Ihnen erwarte, und bestimmt sehnt sich Ihre Familie schon lange nach Ihnen.«
    »Sie haben mich missverstanden, Sir Max«, entgegnete der Kapitän. »Ich hoffe nach wie vor, mich eines Tages bei Ihnen dafür revanchieren zu können, dass Sie mir das Leben gerettet haben. Und ich reise nicht nach Hause - ich fahre zur See.«
    »Das ist auch eine gute Idee«, sagte ich. »Wohin denn?«
    »Das weiß ich noch nicht. Der Kapitän des Schiffes, auf dem ich angeheuert habe, hat der Besatzung das Ziel der Fahrt noch nicht verraten, aber gesagt, die Reise werde nicht länger als ein Jahr dauern. Und ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie in einem Jahr wieder mit mir rechnen können.«
    »Ich fürchte, ich habe Sie schon wieder nicht verstanden. Von welchem Kapitän reden Sie? Und wo haben Sie angeheuert? Sie sind doch selber Kapitän und haben ein eigenes Schiff! Alle Mitarbeiter des Kleinen Geheimen Suchtrupps waren im Hafen, um es sich anzusehen. Was ist denn passiert?«
    »Mit der Alten Jungfer ist zum Glück alles in Ordnung«, sagte der Mann aus Tascher, doch sein Blick wirkte zerstreut.
    »Ohne eine Tasse Kamra getrunken zu haben, können wir uns unmöglich voneinander verabschieden«, meinte ich lächelnd. »Oder möchten Sie etwas Stärkeres?«
    »Etwas Stärkeres«, sagte der Kapitän schwermütig.
    Ich nickte und meldete mich per Stummer Rede im Fressfass. Das hatte ich sowieso vorgehabt.
    »Eines habe ich noch immer nicht verstanden«, sagte ich zu Kapitän Gjata, als der Tisch voller Tabletts stand. »Statt mit Ihrem Schiff loszusegeln, heuern Sie bei einem Kapitän an, der es nicht einmal nötig hat, Ihnen sein Reiseziel mitzuteilen. Ist das ein alter Freund von Ihnen?«
    »Nein«, sagte der Mann aus Tascher

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