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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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–, und jetzt kannst du mir mit Sicherheit auch nicht helfen. Geh eines deiner Liebes-Vids anschauen und iß eine Schachtel Pralinen und komm mir nicht in die Quere!« Manjari wandte sich wieder zu Kisla um. »Du wirst mir in dieser Krise aushelfen. Und wir werden den Reichtum des Hauses Manjari wiederherstellen. Du und ich zusammen, egal wie viele Jahre es auch dauern mag.«
    »Indem wir diese stinkenden Bettler auf meine Schiffe lassen?« Kislas hageres Gesicht verzerrte sich vor Abscheu.
    »Vergiß es! Du gehst zu weit, Vater. Sie werden die Polsterung mit Wanzen verseuchen.«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    »Sie werden raumkrank werden.«
    »Ziemlich sicher.«
    »Sie sind dreckig, und sie stinken, und ein paar von ihnen bluten. Sie sind absolut widerlich, und ich werde nicht dulden, daß noch mehr von ihnen auch nur in die Nähe meiner Schiffe kommen. Halt sie auf, hörst du mich? Halte sie davon ab, an Bord zu gehen! Sofort!«

    Der Baron hob wütend seine rechte Hand über seine linke Schulter, aber die Baroneß war neben ihm, bevor er den Schlag gegen seine Tochter ausführen konnte.
    »Warte einen Augenblick, Manjari«, sagte sie ruhig.
    »Obwohl ich glaube, daß ich dieses eine Mal dein Verlangen, Kisla zu verprügeln, nachempfinden kann, gibt es da etwas, das sie vorher wissen muß – und du auch.« Sie sah die hagere junge Frau mit einem Ausdruck an, der an Mitleid grenzte.
    »Kisla, du wärst eines dieser Kinder gewesen.«
    »Ich?« schnappte Kisla nach Luft. »Du bist verrückt! Ich bin deine Tochter! Kein Kind des Hauses Manjari war jemals auch nur in der Nähe eines dieser verlausten Bettlergören!«
    »Kein Kind des Hauses Manjari, das ist wahr«, gab ihr Baroneß Ilsfa recht, »aber siehst du, Kisla, ich habe schon sehr bald nach unserer Hochzeit von einigen von Manjaris widerlicheren Angewohnheiten erfahren. Da war diese kleine Dienstmagd… nun, wie auch immer. Ich habe damals geschworen, daß ich, eine Acultanias, eine Nachfahrin der Ersten Familien von Kezdet, niemals sein Kind austragen würde. Aber er wollte mich nicht in Ruhe lassen, bis ich ihm einen Erben schenkte, also…« Sie zuckte mit ihren feisten, weißen Schultern. »Als er mal wieder auf einer seiner halbjährigen Geschäftsreisen für ausreichend lange Zeit außer Haus weilte, habe ich einer Didi aus Ost-Celtalan eine vergleichsweise kleine Summe für einen neugeborenen Säugling bezahlt. Die… äh… Spenden an das Celtalan-Klinikum, um die erforderlichen Atteste zu erhalten, daß ich dich geboren hätte und daß ich nie wieder ein weiteres Kind bekommen könnte, waren da schon erheblich teurer. Ich war gezwungen, hierfür einen großen Teil meiner Mitgift-Juwelen zu verkaufen – protzige Dinger; ich hatte sie ohnehin nie gemocht, und Manjari hat mit Sicherheit nie gemerkt, daß sie weg waren. Du siehst also, Kisla, daß es dir nicht ansteht, die Nase über Kinder zu rümpfen, deren Schicksal – oder schlimmeres – du ebensogut geteilt haben könntest.«
    Baron Manjari und Kisla starrten die Baroneß in schockiertem Schweigen an.
    »Welche Didi?« fragte Manjari schließlich.
    »Eine derer, die du damit beauftragt hast, dir Kinder für deine dreckigen Laster zu besorgen, liebster Manjari«, antwortete die Baroneß zuckersüß. »Wie anders hätte ich gewußt, wo ich eine Didi finden könnte? Du siehst also, es besteht sogar durchaus die Möglichkeit, daß Kisla trotzdem deine eigene Tochter ist.
    Obwohl es mir unwahrscheinlich erscheint, da du ja schon immer kleine Mädchen bevorzugt hast, die zu jung sind, um schwanger zu werden – «
    Baron Kommodore Manjari hatte seine anfangs noch erhobene rechte Hand während ihrer Enthüllungen gesenkt und sie, mit einer Unbekümmertheit, die angesichts der Umstände beinahe lobenswert schien, in seine Tasche gleiten lassen. Jetzt zog er diese Hand wieder daraus hervor. Kurz blitzte Metall auf; Gill sprang mit einem Warnruf nach vorn, aber er kam zu spät. Das Plastmesser hatte die Kehle der Baroneß bereits sauber durchtrennt. Blut sprudelte über Manjaris Hände.
    »Nicht, Vater! Töte nicht auch noch mich!« Kisla schreckte vor ihm zurück.
    »Ich mußte sie zum Schweigen bringen. Du wirst das gewiß einsehen«, rechtfertigte sich Manjari im Plauderton, während seine dunklen Augen funkelten und Kisla anstarrten. »Wenn die Leute herausfänden, daß du ein Bordellfindelkind warst, würde das unsere Position in der Gesellschaft ruinieren.«
    Er sah sich um und blickte in die entsetzten

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