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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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einer Seite regelmäßig eingekerbt, tauchte auf dem Zentralschirm auf. »Nun, was können uns die Sensoren über dieses kleine Rätsel verraten?«
    »Es sieht aus wie eine Erbsenschote«, sagte Gill.
    »Das tut es«, pflichtete ihm Calum bei. »Die Frage ist, welche Art von Erbsen, und wollen wir sie ernten oder sie einfach unbehelligt ihres Wegs ziehen lassen? Es gab doch in jüngster Zeit keine diplomatischen Meinungsverschiedenheiten in diesem Sektor, oder?«
    »Keine, die das Auslegen von Minen rechtfertigen würden«, antwortete Gill, »und das dort ähnelt keiner Raummine, die ich jemals gesehen habe. Außerdem, nur ein Idiot würde eine Raummine freischwebend in einen Asteroidengürtel hineinschicken, wo niemand vorhersagen kann, was sie zünden könnte und wessen Seite dabei den meisten Schaden nehmen würde.«
    »Große Intelligenz«, murmelte Rafik, »ist nicht zwangsläufig ein Attribut derer, die Diplomatie mit anderen Mitteln fortsetzen… Abtastung abschließen«, befahl er der Konsole.
    »Alle Bandbreiten… so, so. Interessant.«
    »Was?«
    »Sofern ich mich nicht irre…« Rafik hielt inne. »Im Namen der Drei Propheten! Ich muß mich irren. Es ist nicht groß genug… und es gibt keinen planmäßigen Verkehr durch diesen Sektor… Calum, was hältst du von diesen Sensoranzeigen?«

    Calum beugte sich über die Schalttafel. Seine rotblonden Augenwimpern blinzelten mehrere Male rasch, während er die wechselnden Farben auf dem Display in sich aufnahm und interpretierte. »Du irrst dich nicht«, bestätigte er.
    »Würdet ihr zwei die großartige Erkenntnis freundlicherweise mit mir teilen?« forderte Gill.
    Calum straffte sich und sah zu Gill auf. »Deine Erbsen«, erläuterte er, »sind lebendig. Und in Anbetracht der Größe der Kapsel – zu klein für irgendein wiederaufbereitungsfähiges Lebenserhaltungssystem – kann das Signal, das sie aussendet, nur ein Notruf sein, obwohl es keinem Code gleicht, den ich jemals zuvor gehört habe.«
    »Können wir sie einfangen?«
    »Wir werden es müssen, nicht wahr? Laßt uns hoffen – ah, gut. Ich erkenne die Legierung nicht, aber sie ist definitiv eisenhaltig. Die Magnetattraktoren sollten in der Lage sein anzukoppeln – vorsichtig, jetzt«, ermahnte Rafik die Maschinerie, die er gerade in Gang setzte, »wir wollen doch nicht dagegenstoßen, nicht wahr? Inhalt zerbrechlich. Nicht stürzen, und all das… sehr schön«, murmelte er, als die Kapsel in einem leeren Frachthangar zur Ruhe kam.
    »Gratulierst du deinen zarten Händen?« fragte Calum sarkastisch.
    »Dem Schiff, mein Freund, der Khedive. Sie hat mit dem Ernten unserer Erbsenschote eine ordentliche, behutsame Arbeit abgeliefert; bringen wir sie jetzt herein und öffnen sie.«
    Es gab keinerlei Identifizierungsmarkierungen auf der
    »Erbsenschote«, die einer von ihnen lesen konnte, nur eine Reihe von langen Schnörkellinien mochte, mutmaßte Calum, irgendeine Art außerirdischer Schrift darstellen.
    »Außerirdisch natürlich«, murmelte Rafik. »All die Generationen der Expansion, all diese kartographierten Sterne und besiedelten Planeten, und ausgerechnet wir sollen die ersten sein, die eine intelligente außerirdische Rasse entdecken… das kann ich nicht glauben. Es ist Verzierung, oder es ist eine Schriftsprache, die zufällig keiner von uns kennt, was ja durchaus möglich sein kann, wie ihr mir wohl zustimmen werdet?«
    »Durchaus«, stimmte Calum zu, ohne jegliches Echo von Rafiks Ironie in seiner Stimme. »Aber es ist nicht Kyrillisch oder Neugriechisch oder Romaisch oder TriLat oder irgend etwas anderes, das ich benennen kann… also was ist es?«
    »Vielleicht«, schlug Rafik vor, »verraten es uns die Erbsen.«
    Er glitt mit zarten Fingern über die Vertiefungen der Gravur und die bogenförmigen Konturen der Kapsel. Hermetisch versiegelt, groß genug, um einen ausgewachsenen Menschenkörper zu fassen, hätte es auch ein Sarg statt eines Lebenserhaltungsmoduls sein können… aber die Schiffssensoren hatten den Notruf aufgefangen und die Lebenszeichen im Innern der Schote. Und der Öffnungsmechanismus, als er ihn fand, war ebenso unkompliziert und elegant wie der Rest des Designs; es galt lediglich die ersten drei Finger jeder Hand auf die in zwei Dreiergruppen angeordneten ovalen Vertiefungen in der Mitte der Kapsel zu legen.
    »Warte mal«, warf Calum ein. »Wir sollten besser die Raumanzüge anlegen und es in der Luftschleuse öffnen. Wir haben keinerlei Vorstellung davon, welche

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