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Das einzig glueckliche Ende einer Liebesgeschichte ist ein Unfall

Das einzig glueckliche Ende einer Liebesgeschichte ist ein Unfall

Titel: Das einzig glueckliche Ende einer Liebesgeschichte ist ein Unfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joao Paulo Cuenca
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dringt durch das Fenster oder den Spalt unter der Tür.
    Der Rauch aus der Maisstrohzigarette zieht durch den matten Luftkegel. Gehalten wird die Zigarette, bevor sie im Aschenbecher ausgedrückt wird, von Herrn Okudas rechter Hand.
    „Wo ist die Ausländerin?“
    „Herr Okuda, ich versichere Ihnen, dass die Gaijin Shunsuke in ihrer Gewalt hat. Ihr Sohn ist komplett verliebt in sie. Und sie in mich. Beziehungsweise … Es ist eine Frage der Zeit, bis Iulana Romiszowska Shunsuke überzeugt hat. Dann wird unsere Herrschaft total sein.“
    „Deine Rede ist so vollkommen, dass ich ihr nicht traue. Du hast mir schon letzte Woche Fortschritte zugesagt. Und jetzt ist das Mädchen in Akihabara verschwunden.“
    „Aber mein Herr, ich sage die Wahrheit. Sie werden Shunsuke bald wieder bei sich zu Hause haben, bei Ihnen und der Puppe Yoshiko Okuda. Und Iulana Romiszowska.“
    „Ich will nicht, dass die Puppe Frau Okuda genannt wird.“
    „Verzeihung, Herr!“
    „Kazumi, deine Anwesenheit hier erregt mich sehr. Ich kann nicht mehr ruhig bleiben.“
    „Ich kann tun, was immer der Herr wünscht. Die Seile …“
    „Schluss mit der Spielerei, Kazumi. Ich weiß, dass Iulana Romiszowska dich nicht mehr aufgesucht hat, seit sie verschwunden ist.“
    „…“
    „Hast du irgendeine Idee, wo die Ausländerin sein könnte?“
    „…“
    „Erinnerst du dich an den Traum, den dir Iulana erzählt hat?“
    „…“
    „Ich weiß, dass du diese Russin deckst. Hältst du mich für so blöde wie meinen Sohn? Es wird heute sein, Kazumi.“
    „Bitte nicht!“
    „Und es wird vom U-Boot aus gefilmt werden. Du weißt, dass ich danach eine Zeit lang dieses Zimmer nicht werde verlassen können. Und doch werde ich alles hören und sehen können, Kazumi.“
    „Die Seile, Herr …?“
    Mein Vater überhört Kazumis Flehen. Herr Languste Okuda tippt eine Nummernkombination in das schwarze Telefon außerhalb des Lichtkegels, der auf den viereckigen Tisch hinter der Tür in Zimmer 1212 des Hyatt Regency von Shinjuku fällt, und ruft Herrn Suguro Shibata, Professor der Vereinigung des Harmonischen Fugu von Tsukiji, an.
    „Die Knaben, Suguro.“

27
    Als sich der Fokus der Linse auf die Mitte der Tatami richtet, sehen wir Herrn Suguro Shibata, Professor der Vereinigung des Harmonischen Fugu von Tsukiji, auf einem kleinen Hocker, den Rücken gerade, in rechtem Winkel zur Sitzfläche aus poliertem Holz. Sein Körper glänzt in der Nachmittagssonne, die schräge Linien auf den Kimono und die frisch gestrichenen Wände zeichnet. Neben ihm befindet sich der ausländische Professor, der ihm in dem geheimen Apartment Gesangsunterricht gibt. Bevor der Italiener sich auf dem Boden der Garçonnière niederlässt, bittet er eine Gruppe von Leuten herein.
    Er hat sie auf der Straße engagiert, doch für die Auswahl der Knaben wird Herr Shibata verantwortlich sein. Von den zweiunddreißig, die sich nun rund um den hölzernen Hocker drängeln, werden nur acht ausgewählt. Für das Bündel Geldscheine, das Herr Shibata aus seiner aluminiumfarbenen Aktentasche holen wird, werden sie an Kazumi den Traum Iulana Romiszowskas neu inszenieren.
    Während sich die Jungen im Kreis um die beiden herum aufstellen, flüstert der Ausländer Herrn Shibata auf Englisch ins Ohr:
    „Ich verstehe nicht, was das soll.“
    „Verstehen? Da gibt es nichts zu verstehen.“
    „Hast du noch nie einen Auftrag in Frage gestellt?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Hast du nicht auch einen Mäzen, der dich unterhält? Das habe ich auch und muss tun, was Herr Okuda mir sagt. Und ich würde es sogar ohne Bezahlung tun.“ Zum ersten Mal erhebt Herr Shibata gegenüber seinem jungen Lehrer die Stimme.
    Herr Shibata klatscht in die Hände, und das Gemurmel im Raum ebbt ab. Die Jungen richten sich auf und verstummen. Der Professor der Vereinigung des Harmonischen Fugu von Tsukiji streicht mit Zeigefinger und gebogenem Daumen seinen feinen Schnurrbart zu den Seiten weg, stemmt die geschlossene rechte Hand in seine Hüfte und befiehlt den Jungen, unsichtbaren Jugendlichen der unteren Mittelschicht in Kapuzenjacken und knöchelhohen Turnschuhen, ihre Hosen herunterzuziehen.
    Die Stille im Raum bekommt einen anderen Klang, manche der Jungen schauen einander an. Herr Shibata klatscht noch einmal in die Hände:
    „Los, los, ihr Nichtsnutze! Ich habe keine Zeit! Wollt ihr kein Geld verdienen?“
    Als alle ihre Hosen auf Kniehöhe hängen haben, holt Herr Shibata tief Luft, kommt mit seinem

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