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Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Titel: Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Keith Melton & Robert Wallace
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war genug Platz für eine sitzende Person. 139
    Bei einer anderen Methode kam eine »Lieferung« von Wasserflaschen auf einem Handkarren zum Einsatz. Jeder Kasten war einzeln in Plastikfolie eingeschweißt und für einen Außenstehenden sah es so aus, als würde das Licht durch die Kästen fallen. In Wirldichkeit verbarg sich in der äußersten Flaschenreihe der äußeren Kästen eine PET-Folie, welche das Licht reflektierte, das von außen einfiel. In der Mitte zwischen den Wasserkästen befand sich ein Hohlraum, in dem eine Person Platz fand. Diese Tricks verdankte die CIA einer neuen Generation von Illusionisten aus Hollywood, deren Konstruktionen sie Mitte der 70er übernahm. Dieselben Prinzipien der optischen Täuschung, die das Publikum in Las Vegas verblüff ten, verhalfen gewagten verdeckten Einsätzen der CIA zum Erfolg. 140

    Die Techniker der CIA beschäftigten sich bei ihrer Suche nach dem optimalen Versteck auch mit der Frage, wie man harmlos wirkende »Lagerplätze« für Geld, Filme und Spionagezubehör finden könnte, die zwischen Geheimdienstmitarbeitern und ihren Agenten ausgetauscht werden sollten. 141 Als geeignete Orte oder Objekte kamen unverdächtige Äste, weggeworfene Bierdosen oder herumliegende Ziegel auf einer Baustelle in-frage. 142 Der Gegenstand wurde an einem vereinbarten Ort zu einer genau festgelegten Zeit deponiert und wenige Minuten später abgeholt. In den Jahren des Kalten Krieges, bevor die digitale Technologie Einzug hielt, stellten solche Ubergaben die wichtigste Methode der Informationsübermittlung dar, die aber auch noch 2001 von Robert Hanssen verwendet wurde.

    Die Anforderungen des Kalten Krieges brachten die CIA auf die Idee, Tierkadaver als tote Briefkästen zu nutzen. So gut wie jedes tote Tier konnte in einer Körperhöhle Objekte oder Informationen aufnehmen. Je widerlicher der Kadaver, umso weniger wahrscheinlich war es, dass jemand ihn anfasste, bevor die Operation abgeschlossen war. Am beliebtesten waren tote Tauben oder Nagetiere, da sie so klein waren, dass sie in eine Tasche passten, und in so gut wie jedem Land der Welt vorkommen. Sobald man sie ausgenommen und konservierend behandelt hatte, konnte man in ihren Körperöffnungen Geld, Schriftstücke mit Anweisungen, Miniaturkameras, Filme, Notizen und Schlüssel zu Geheimcodes verbergen. 143
    Solche präparierten Kadaver konnte man an einem verabredeten Ort problemlos in jeder Stadt aus einem langsam fahrenden Auto werfen. Wer würde schon eine tote Ratte oder eine verwesende Taube anfassen? Diese Frage stellte sich tatsächlich, als die eine oder andere tote Ratte unerwartet verschwand -doch die Antwort waren nur hungrige Katzen, die die Tiere da-vongeschleppt hatten, bevor der Agent sie aufsammeln konnte. Dieses Problem ließ sich jedoch lösen, indem man die Nagetiere großzügig mit scharfer Chilisauce übergoss.
    Wenn ein Zauberkünstler auf der Bühne Wasser aus einer Karaffe gießt, sieht das Publikum ganz reales Wasser. Dabei bemerken die Zuschauer allerdings nicht die versteckte Kammer in der Karaffe, die durch einen Spiegel verborgen wird. Die CIA bediente sich desselben Prinzips, als sie »aktive« Verstecke ersann - das waren Gegenstände, die ihre eigentliche Funktion behielten, dabei aber einen versteckten Hohlraum bargen. Das Einwegfeuerzeug enthielt eine winzige Kamera, mit der man Dokumente abfotografieren konnte, aber da es eine einwandfreie Flamme produzierte, mit der der Agent seine Zigarette anzünden konnte, war es unwahrscheinlich, dass jemand es genauer unter die Lupe nehmen würde. Ebenso wenig schöpfte das KGB den Verdacht, dass sich in einem funktionierenden Füller eine Giftpille (für den Suizid des Agenten im Falle einer Festnahme) verbergen könnte. 144
    Weniger ausgeklügelte »passive« Verstecke können trotzdem noch sehr effektiv sein. Wie z. B. der große Holzschrank in einem Keller, der fest an eine Wand montiert ist und nur die Funktion erfüllt, den Eingang zu einem geheimen Kriechgang zu verbergen, durch den man das Haus ungesehen betreten oder verlassen kann.
    Die Verstecke und Tricks, die Mulholland in seinem Handbuch für den Nachrichtendienst darstellte, kombinierten klassische Techniken der Zauberkunst mit den denkbar harmlosesten Gegenständen, die man sich nur vorstellen kann. Je kleiner die Verpackung, umso weniger Aufmerksamkeit würde sie erregen. Außerdem musste das Versteck in die Umgebung passen, in der die Operation stattfand. Kaum eine Requisite

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