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Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Titel: Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Keith Melton & Robert Wallace
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Botschaften benutzen konnte. Die meisten hatten ein Gewinde, sodass man die Hälften verschrauben und die Münze immer wieder verwenden konnte. Sehr selten - nämlich wenn es im Bereich des Möglichen lag, dass sie genauerer Betrachtung unterzogen werden könnte - konstruierte man eine Münze für einmalige Benutzung, die kein Gewinde hatte, sondern nach der Füllung richtig versiegelt wurde. Ihr Gewicht war genau dasselbe wie das einer gewöhnlichen Münze, doch das Offnen erfor-derte Spezialwissen. So konnte man in bestimmten Fällen eine wärmeempfindliche Versiegelung lösen, indem man die Münze in eine Tasse Kaffee legte, um den Klebstoff oder die Siegelmasse mit niedrigem Schmelzpunkt, die die zwei Hälften zusammenhielt, aufzulösen. 160
    Der Herstellungsprozess erforderte eine Maschine, die einen ldeinen Hohlraum und ein Gewinde ins Münzinnere fräste. Während man theoretisch nur zwei Münzen bräuchte, um eine solcherart manipulierte Münze herzustellen, verbrauchte man in Wirklichkeit mindestens sechs, weil mehrere Anläufe erforderlich waren, bis die Seiten wirldich zusammenpassten, wenn sie fest miteinander verschraubt waren. Die Ingenieure bevorzugten dickere Münzen mit breitem Rand und einem separat eingelegten Metallkern, denn so war mit bloßem Auge keine Nahtstelle zu erkennen. Je nachdem, wie viel und welches Material entfernt worden war, fügte man hinterher entsprechend Gewicht hinzu, damit es identisch mit dem einer unmanipulier-ten Münze war.
    Das Gewinde wurde aufgeschraubt, indem man fest auf die Vorderseite drückte und die Münze dann drehte. Wenn die Agenten Mikrofilm darin verstecken wollten, schliff man ein sehr dünnes Gewinde ein, damit sich die beiden Teile beim Transport nicht so leicht lockern konnten. Die Hälften passten jedoch so nahtlos zusammen, dass manchmal sogar die Mitarbeiter des Geheimdienstes Schwierigkeiten hatten, sie wieder voneinander zu lösen. Um das Offnen zu erleichtern, legte man ein Stückchen Klebeband unter den Finger, damit man die Münze besser festhalten konnte.
    Ein Silberdollar aus Eisenhowers Zeiten ist im CIA-Museum in Langley, Virginia, ausgestellt. Auf der Website des Museums wird das Exponat folgendermaßen beschrieben: 161
    Hohler Silberdollar, genutzt als Behälter. Diese Münze mag äußerlich genauso aussehen wie ein Silberdollar, aber in Wirklichkeit kann man in ihr geheime Botschaften oder Mikrofilme verstecken. Da sie aussieht wie ganz gewöhnliches Kleingeld, ist sie absolut unverdächtig und nicht von einer normalen Münze zu unterscheiden. 162
    Der Ursprung dieses Silberdollars ist ungeldärt, aber die Methode, mit der man an die Aussparung im Inneren kommen kann, lässt vermuten, dass darin eher keine Geheimbotschaften versteckt wurden. 163 Man kann sie nämlich öffnen, indem man einfach auf einen Punkt nahe an der Kante drückt. In so einer Münze eine geheime Nachricht zu verstecken wäre riskant gewesen, denn der Inhalt hätte jederzeit versehentlich enthüllt werden können, im Gegensatz zu den anderen von der CIA angefertigten Münzen, die eine ganz gezielte Manipulation erforderten, um sie zu öffnen. 164

    Wenn man auf einen bestimmten Punkt nahe am Rand der Münze drückt, öffnet sie sich.
    Das Design des CIA-Silberdollars etwa wäre wesentlich günstiger für einen Zauberkünstler - eine große Aussparung, die während der Vorstellung sehr einfach geöffnet werden kann. In diesem Fall sieht es ganz so aus, als habe Mulholland die Erkenntnisse seiner Auftritte auf die CIA übertragen. Bei seiner Recherche in John Mulhollands Aufzeichnungen entdeckte der Zauberer und Autor Ben Robinson Folgendes:
    Die pfiffige Münze, die Mulholland 1953 für die CIA herstellte, ist aus einem Silberdollar von 1921 angefertigt. Sie öffnet sich, wenn man sie zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und sanften Druck auf das aufgeprägte Wort »peace« ausübt. Mulholland stellte für seine geheime Konstruktion 15 Dollar in Rechnung. Offensichtlich war er mit dieser Art von Vorrichtung vertraut - schon als Zwanzigjähriger hatte er an derartigen Requisiten gearbeitet. 165
    Die Methode, die Robinson beschreibt, stimmt mit der überein, die für das Offnen des CIA-Silberdollars angegeben ist. Wenn man die Münze überhaupt hätte einsetzen wollen, wäre sie aufgrund der großen Aussparung im Inneren und der leichten Handhabung des Offnungsmechanismus eher geeignet gewesen, um Pulver zu transportieren - eines der Hauptthemen in Mulhollands

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