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Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Titel: Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Keith Melton & Robert Wallace
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Erldärung nachgeliefert wird. So wird es z. B. nicht weiter auffallen, wenn man sich ein Getränk aus einer Flasche in ein Glas gießt oder Tee oder Kaffee aus der Kanne in eine Tasse. Wollte man jedoch die Flüssigkeit über das Essen auf dem Teller gießen, würde man sofort Aufmerksamkeit erregen. Hingegen wird es zwar auffallen, aber nicht weiter im Gedächtnis bleiben, wenn man gleichzeitig zusammenzucken und ausrufen würde: »Aua! Da muss irgendwo eine Nadel im Stuhlpolster stecken!«, denn dann würde der Zuschauer automatisch davon ausgehen, dass sich der Betreffende das Wasser versehentlich aufs Essen gegossen hat. Noch besser wäre es, wenn man nach unten greifen, eine Nadel zutage fördern, sie herzeigen und anschließend entsorgen würde. Mit anderen Worten: Natürliche und normale Handlungen erwecken kein Interesse und werden deswegen auch nicht weiter wahrgenommen, während unnatürliche und unnormale Handlungen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen - es sei denn, man liefert sofort eine befriedigende Erldärung nach.
    Eine Person, die sich offenbar für das interessiert, was sie gerade tut, wird nicht auffallen, sehr wohl aber eine, die mit Interesse beobachtet, was die anderen tun. So wird z. B. ein Mensch wenig Aufsehen erregen, wenn er völlig in ein Buch oder seine Zeitung vertieft scheint oder wenn er sich in Gesellschaft ganz auf die anderen konzentriert und nicht weiter auf seine Umwelt achtet. Jemand, der sich für alles Mögliche zu interessieren scheint, nur nicht für seine Zeitung oder seine Freunde, oder jemand, der offensichtlich nach jemandem Ausschau hält, der noch nicht gekommen ist, wird hingegen Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Auch die Haltung ist ganz entscheidend, wenn man Verdacht vermeiden will. So -würde man einem sitzenden oder stehenden Menschen keine weitere Beachtung schenken, wenn er so wirkt, als würde er sich in seiner Haut wohl fühlen, d. h. wenn er unangestrengt scheint und sich selbstbewusst gibt, als hätte er ein Recht, dort zu sein, wo er gerade ist. Steht er allerdings steif wie ein Zinnsoldat oder lümmelt er auf seinem Stuhl, als würde er gleich den Geist aufgeben, dann fällt er auf. Auch eine Person, die aussieht, als würde sie jederzeit damit rechnen, dass der Stuhl unter ihr in die Luft fliegt, fällt ins Auge, oder jemand, der so verdreht auf seinem Sitz hängt, als hätte man eine Lumpenpuppe auf den Stuhl geschmissen.
    Doch nichts zieht wohl so rasch die Aufmerksamkeit auf sich wie unruhiges Zappeln und Herumfummeln. Wer im Sitzen oder Stehen ständig seine Haltung ändert, immer wieder die Hände in die Hosentasche steckt und wieder herauszieht, mit den Fingern auf dem Stuhl oder Tisch herumtrommelt, mit einer Uhrkette, Schlüsseln, Münzen, Besteck etc. herumspielt, wirkt gleich verdächtig. Wer etwas heimlich machen will, sollte solcherlei Verhalten also tunlichst vermeiden.
    Um all diese Punkte noch einmal zusammenzufassen: Eine ruhige, stille, entspannte (aber nicht zu entspannte) Person erregt keine Aufmerksamkeit. Das setzt freilich voraus, dass sie an sich keine auffällige Person ist. Außergewöhnlich große oder kleine Leute, auch verkrüppelte oder anderweitig missgestaltete Personen, werden auffallen, doch sobald der Beobachter festgestellt hat, warum sie ihm aufgefallen sind, schenkt er ihnen meist auch keine weitere Beachtung mehr.
    Noch etwas sollte angemerkt werden, wenn wir über das Thema »Auffallen« sprechen: Manchmal ist es nötig, dass der Ausführende einer imaginären Person die Schuld an dem gibt, was gerade passiert ist. Natürlich sollte er demjenigen keine ungewöhnlichen, auffälligen Züge oder Handlungen zuschreiben. Normalerweise ist es nämlich sehr leicht festzustellen, dass sich keine derart auffällige Person in der Nähe aufgehalten hat. Man sollte eine Person von durchschnittlicher Größe und Haarfarbe mit unauffälligen äußeren Kennzeichen beschreiben, doch -und das ist äußerst wichtig - ein ldeines Detail hinzufügen, z. B.
    dass dem Betreffenden das oberste Glied des ldeinen Fingers fehlte oder er ein großes Muttermal direkt hinter dem rechten Ohr hatte. Eine kurze Beschreibung, die auf so gut wie jeden zutreffen könnte, wird also ergänzt durch ein auffälliges Kennzeichen, durch das man die imaginäre Person sofort identifizieren könnte, wenn man sie denn fände. Jeder, der so eine Beschreibung hört, wird sie ohne Weiteres akzeptieren - außerdem dürfte es schwer sein, Ihnen nachzuweisen, dass

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