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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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obwohl das nach seiner Auffassung dringend notwendig wäre. Zudem sei er durch anderweitige Verpflichtungen noch sehr beansprucht. Er könne nur hoffen, seine Worte beflügelten ein paar Anwesende so stark, dass sie an einem denkwürdigen Tage die entsprechende Partei ins Leben rufen. Und warum sollte das nicht in Meißen geschehen? Es wäre doch ein glänzendes Unterfangen, äußert er dazu auffordernd mit deutlich vernehmbarer Begeisterung. Schließlich könne man traditionsbewusst gerade in unserer bezaubernden Heimatstadt mit berechtigtem Stolz auf mehrere Pionierleistungen verweisen, deren Ergebnisse die Regionalgeschichte weit überragen. Von der ersten Porzellanmanufaktur Europas, die auf Geheiß des Kurfürsten von Sachsen und zeitweiligen Königs von Polen, August II., genannt der Starke (1670 bis 1733), hier gegründet wurde, hätten sicherlich erdumspannend viele Menschen Kenntnis. Weniger vertraut hingegen dürfte den meisten Leuten selbst in unserem geliebten Vaterlande sein, dass beispielsweise die freiwillige Feuerwehr ebenfalls an diesem Ort ihren Ursprung hat (1841 aus der Taufe gehoben). Mittlerweile gäbe es bundesweit kaum noch eine Gemeinde, welche nicht über entsprechende Löschkräfte und technische Einrichtungen verfüge, sofern sie etwas auf sich hielte.
     
     
    Doch ehe ich es versäume, jetzt gleich noch ein hoffentlich etwas aufheiternder und vielleicht sogar informativer Nachtrag zum oftmalig als „extravagant stark“ gepriesenen August, gemeint der oben erwähnte II. von Sachsen.
    Dem Manne wurden ja die tollkühnsten Storys angedichtet. Und die zählebigste unter ihnen lautet: Er habe so viele Kinder gezeugt, wie das Jahr Tage hat, ergo derer genau 365. Nun wäre das von Vertretern meines Geschlechts gewiss mit Leichtigkeit praktisch nachzuvollziehen, vorausgesetzt, ihnen stünde die erforderliche Zahl an begierig empfängnisbereiten und ebenso auf freudige Niederkunft erpichten Evastöchtern zur Verfügung. Das ist fraglos innerhalb von höchstens zwölf Monaten zu schaffen, erst recht, wenn Amor bewusst mitspielt und seine Liebespfeile gezielt abfeuert. Daran sollte es nicht den geringsten Zweifel geben. Sonach dürfte mir wohl auch kaum ein Begatterich widersprechen, dessen Fortpflanzungsfähigkeit weitgehend normal beschaffen ist. Welch ein Glück!
    Der potenzielle Sachverhalt hat also überhaupt nichts mit Kraft und Stärke zu tun. Doch selbst der von manchen Zeitgenossen wohl arg beneidenswerte, weil angeblich grenzenlos fleißige August brachte es in Wahrheit auf neun Kinder, davon eins ehelich. Nicht mehr und nicht weniger. Das hingegen würde ich mir auch mit gut siebzig Lenzen noch ohne Weiteres zutrauen. Dafür brauchte ich bislang auch keinerlei potenzsteigernde Medikamente. Weder müsste ich Viagra zu mir nehmen noch etwa dessen Konkurrenzmittel Cialis oder Levitra schlucken und mir erst recht nicht Androskat spritzen, wie es namentlich die meisten Callboys und Pornodarsteller regelmäßig tun, damit ihr kleiner Held kräftig gerüstet ist und auch solange wacker durchsteht, bis er die erwünschten obszönen Darbietungen erfolgreich gemeistert hat.
    Ja, was nun? Nach einer derart prahlenden Verlautbarung die Probe aufs Exempel? Einverstanden! Könnte mir alten Lustmolch (?) möglicherweise sogar richtig Spaß bereiten und mich wieder in Hochform versetzten. Allenfalls müsste eigens dafür unter der Regie eines speziellen Fernsehteams so eine Art „Camp für sexuelle Orgien“ geschaffen werden, am besten gleich in einem australischen Dschungel. Aber ich fürchte, meine liebe Frau wollte dabei ganz und gar nicht mitmischen, es sei denn, man böte ihr exakt neun Millionen Euro als Belohnung, quasi für jeden Zeugungsakt mit ausgesucht flotten Bienen oder erbötigen Täubchen die stolze Summe von ... Na, Sie wissen schon!
    Ganz sicher bin ich mir allerdings immer noch nicht, ob meine holde Partnerin überhaupt jemals käuflich wäre. Das will ich postwendend eingestehen, und es spricht ja auch für sie. Zudem könnte mir ja auch unversehens widerfahren, dass ich bei der schönsten Sache der Welt (!), also während oder infolge meines genüsslichen Sinnesrausches plötzlich sehr verängstigt und daher flehentlich nach Hilfe suchend riefe: „Holt mich hier raus, ich bin (k)ein Star!“ Ergo will ich es doch lieber bei meinen jetzigen Gepflogenheiten belassen, zur Freude meines edlen Weibes und unserer längst bewährten Zweisamkeit!
     
    Es bleibt indessen die Frage,

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