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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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wie und an wen man sich verkauft. Geschieht dies auf der Grundlage einer bereits verfestigten Geisteshaltung, wird vieles von dem, was man professionell tut oder lässt, umso leidenschaftlicher vertreten, nicht selten mit unverkennbarer Inbrunst. Einen derartigen Prototypen namentlich des offenkundigen Parteiwahns verkörperte anscheinend auch Helmut Kohl, wie dessen Sohn Walter in seinem Buch „Leben oder gelebt werden“ schonungslos und ebenso berührend äußert (veröffentlicht im Februar 2011). Dem Vater wären CDU- und Amtstermine stets viel wichtiger gewesen als familiäre Verpflichtungen.
     
    Wir sollten es als gegeben akzeptieren, denn die Leute können einfach nicht anders, am wenigsten mutmaßliche Chefideologen. Sie sind nachgerade Sklaven ihrer selbst, wie Besessene getrieben von äußeren Zwängen und eigenem Verlangen.
    Insofern dürfte ihnen das Volk überwiegend verzeihen, auch wenn sie bei Weitem nicht immer tun, wofür sie gewählt wurden. Doch im Endeffekt ist jeder für sein konkretes Wirken selbst verantwortlich. Es soll also weder Erbarmen noch Missgunst erweckt werden, denn sie haben es allesamt nicht anders gewollt. Gewiss, bei einigen fehlt noch eine bestimmte Portion Lebensweisheit. Darum bauen wir gerne auf ihre Lernfähigkeit. Möge sie zeitlebens jedem erhalten bleiben!
    Andererseits gab schon Friedrich Nietzsche (1844 bis 1900) zu bedenken: „Überzeugungen sind schlimmere Feinde der Wahrheit als Lügen.“
     
    Eine kaum wundersame Einmütigkeit dokumentieren verschiedene Politiker allerdings, sobald es darum geht, unsere Hirnzellen mit ihren Sprechblasen zu vernebeln, etwa infolge ihrer stereotypen und ebenso lauthalsigen Kundgabe, Deutschland zu dienen, als machte das nicht jeder, der seine Arbeit ordentlich verrichtet.
    Das erwartet man doch zu Recht von allen Bundesbürgern, wenngleich im besonderen Maße von den Vertretern höherer Gremien. Hier wäre vor allem eine fortlaufende Sachpolitik vonnöten, statt der gemeinhin ideologisch motivierten Grabenkämpfe. Ich frage mich sowieso zunehmend, wofür das übliche Geplänkel, welches besonders vor anstehenden Wahlen extrem brodelt, überhaupt gut sein soll. Freilich, die Herrschenden bezeichnen es gerne und manchmal bis zum Überdruss als einprägsames Spiegelbild einer mit Leben erfüllten Mehrheitsentscheidung in deutschen Landen. Und der arglose Michel ergötzt sich bisweilen sogar am besagten Schautheater, weil er aufgrund einer ausgeprägten Langmütigkeit immer noch annimmt, seine ureigenen Interessen wären darin bestens vertreten. Demzufolge erzeugen und nähren wir beharrsam Mythen, glauben an der Unfehlbarkeit exponierter Persönlichkeiten. Welch eine fatale Illusion!
     
    Ach ja, Frau Merkel hatte es ja einst wider Erwarten doch geschafft, den begehrten Posten des Bundeskanzlers zu erobern, obwohl das Gros der Wahlbürger sie vormals dort nicht haben wollte. Wie geht das in unserer so noblen Demokratie? Eigens durch ihren unbändigen „Willen zur Macht“ (Nietzsche) dürfte es kaum bewirkt worden sein. Da waren bestimmt noch andere Kräfte im Spiel. So kam ihr gewiss auch die Gunst der Umstände extra zugute. Nicht nur, dass ihr Vorgänger, der clevere Schröder, selbst einigen Humbug verzapfte, sondern wohl auch die ziemlich bittere Tatsache, dass in verschiedenen Bereichen einiges zusehends bundesweit stagnierte oder sich teilweise bereits verschlechterte und demzufolge auch die Unzufriedenheit vieler Mitbürger spürbar wuchs.
     
    Außerdem erfasste mich während jener Zeit zum selben Thema prompt die Frage, ob da nicht auch der große Bruder vom jenseitigen Ufer des Atlantischen Ozeans (damals in persona George W. Bush jun.) und seine andernorts Ergebenen ein bisschen mitgeholfen haben, unsere kampferprobte Amazone zu befördern. Wenn man bedenkt, dass sie bereits im zeitlichen Vorfeld reichlich um deren Gunst buhlte, dürfte sich doch ein solcher Gedanke anbieten?
    Na ja, warum auch nicht? Und da für gewöhnlich eine Hand die andere wäscht, erschien auf Einladung der wohl zu Dank verpflichteten Angela im Sommer 2006 jener US-Präsident nahezu privat in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde „dem Herrn zu Ehren“ in der Gemeinde Trinwillershagen ein besonderes Fest veranstaltet. Die Kosten des auch als „teuerste Grillpartie der Welt“ bezeichneten Besuchs beliefen sich auf rund 8,7 Millionen Euro. Es mussten etwa 12.500 Polizisten für die Sicherheit des hohen Gastes sorgen.
     
    Obendrein erweisen mitunter

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