Das Elbmonster (German Edition)
exemplarisch der respektlose Paradiesvogel Nina Hagen genannt werden könnte. Sie offenbart in gängigen Talkshows doch voller Inbrunst, nicht nur an der Existenz von UFOs zu glauben, sondern sich ebenso überzeugt irgendwelchen indischen Gottheiten hinzugeben.
Seien wir doch ehrlich, ihre weltanschaulichen Ergüsse vermag doch kaum jemand ernst zu nehmen, sofern man über eine halbwegs wissenschaftlich fundierte Bildung verfügt! Da wirkt die ansonsten als schrille Rockröhre vielfach anerkannte Sängerin wohl eher wie die legendäre Xanthippe (was sich gottlob wenigstens auf ihre schöne und kluge Tochter bisher nicht abgefärbt hat).
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb bekommt sie fortgesetzt ihr Podium. Wundert das etwa jemanden?
Nun ja, sie hat ihre einstige Heimat im Osten Deutschlands bereits früh verlassen, um ihre fragwürdigen Allüren und Marotten auszuleben. Einiges davon blieb ihr unter DDR-Verhältnissen tatsächlich verwehrt. So hätte sie hier garantiert nicht vor aller Augen zeigen dürfen, was ihr im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Österreichs ermöglicht wurde, indem sie eine Spur zu direkt vorführte, wie Frauen sich selbst befriedigen können. Das sorgte allerdings auch dort für einen Eklat.
Dennoch bleibt zu resümieren: In der bunten Welt des Kapitals ist nachgerade alles möglich, was sich nicht direkt gegen Naturgesetze richtet. Und je mehr es einer gezielten Volksverdummung nützt, desto nachhaltiger wird es gefördert, damit die breite Masse verschiedene soziale Zusammenhänge möglichst niemals gänzlich durchschaut. Anscheinend verfügt das Mystische nahezu immer über eine höhere Anziehungskraft als das Seriöse, womit nicht zuletzt manche Scharlatane Millionen abzocken.
Deshalb erscheint es schon fast exotisch, wenn bestimmten Gelehrten, wie etwa dem promovierten Physiker Joachim Bublath, überhaupt noch eine Plattform im staatlichen Fernsehen gewährt wird, um eine spezielle Wissenschaftssendung zu moderieren. Dieser überaus kluge Mann ist mir jedenfalls allemal sympathischer als jene extravagante Rocklady.
Und hierauf noch einen i-Punkt: Der couragierte Journalist verließ wahrhaftig vor laufenden Kameras demonstrativ eine ARD-Talkshow mit Sandra Maischberger, nachdem er sich im Beisein von Nina Hagen in einem „Kuriositätenkabinett“ wähnte. Die Gesprächsrunde zum Thema „UFOs, Engel und Außerirdische“ war ihm anscheinend doch zu philiströs. Meine Hochachtung!
Fazit: Während ich mit Esoterik (Geheimlehre mit astrologischen, okkultistischen sowie religiösen Elementen und daher angeblich auch nur von „Eingeweihten“ begreiflich) absolut nichts am Hut habe, fühle ich mich zur Wissenschaft regelrecht hingezogen, auch wenn sie bei Weitem nicht auf alle Fragen eine plausible Antwort zu geben vermag. Viele Menschen wollen oder können sich allerdings dem Glauben an übernatürliche Phänomene gar nicht entziehen. Und so haben skrupellose Abzocker à la Uri Geller mit seinen vorgetäuschten Mentalkräften immer mal Hochkonjunktur. Kein Wunder also, wenn clever inszenierte Shows der Massenverblödung ihre Wirkung zeigen, wie etwa die von PRO Sieben ausgestrahlten Sendungen mit dem soeben erwähnten „Löffelverbieger“ und seinem öffentlich erkorenen Nachfolger Vincent Raven, für dessen abstrusen Hokuspokus sogar ein Rabe herhalten musste, mit dem der erklärte Mystiker verschiedentlich „sprach“, um seinem parapsychologischen Firlefanz möglichst noch zusätzlichen Glanz zu verleihen. Alles fauler Zauber!
Übrigens: Im Kreise jener schrägen Vögel befand sich auch Nina Hagen. Dort gehörte sie auch hin!
In einem anderen Zusammenhang meint der weithin geschätzte Pädagogische Psychologe Dr. Ralf Hickethier: „Diese Gesellschaft befindet sich geistig und moralisch im Sinkflug.“
Das mag uns arg übertrieben vorkommen. Doch bei genauerem Hinschauen finden wir seine kritische Äußerung nahezu täglich erhärtet.
Genug davon! Es drängt mich nämlich wieder ins hiesige Stadttheater.
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Erinnern wir uns noch an den ungewöhnlichen Vorfall? Bitte folgen Sie mir erneut!
Die gespenstische Szene war für mich schlichtweg grauenvoll! Offenbar befand ich mich kurz vor einem Nervenschock. Was sich in diesen wenigen Sekunden an Unfassbarem abspielte, sollte ich gut zehn Jahre später, genau zu Christi Himmelfahrt 2011, erfahren und danach auch halbwegs verstehen. Wie bereits im elften Kapitel angedeutet, erhalte ich
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