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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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Glied aus der Hose, und ich bekam regelrecht Stielaugen: Mein lieber Charlie, das war vielleicht ein Ständer! Ähnliches habe ich zuvor nur bei Pferden gesehen. Mir blieb der Mund offen, und ich wusste nicht, sollte ich gleich davonrennen oder doch weiter zusehen. Aber die Wissbegierde ließ mich auf meinem seitlichen Beobachtungsposten fest verharren. So vernahm ich, wie sich des Mannes Kolben noch zusehends erhob, als er den bodenlangen Rock der Frau gekonnt hochzog. Sie hatte keine weiteren Kleidungsstücke darunter. Ergo kam unversehens ein riesiger Hintern zum Vorschein (zumindest habe ich es damals so wahrgenommen). Der wollüstige Begatterich stieß seinen überaus straffen Penis in die anscheinend empfangsbereite Muschi. Oh, là, là! Ist das etwa schon Porno?
    Nachdem er seine Begierde gestillt und das Gemüt halbwegs gekühlt hatte, liefen beide gemächlich und sogar mit unverhohlenem Stolz wieder zu ihren Plätzen.
    Was mich während jenes verblüffenden Vorgangs arg verwunderte und noch heute nicht aus dem Sinn geht, war die äußerst merkwürdige Atmosphäre innerhalb der Gruppe: Solcherart Zwischenspiele waren den Rastenden mutmaßlich schon längst hinreichend vertraut, als dass es sie im gegebenen Fall auf irgendeiner Weise gestört hätte. Freilich blickten einige lüstern auf den öffentlich vollzogenen Geschlechtsakt, andere hingegen schauten fast teilnahmslos hin, und die meisten berührte es offenbar überhaupt nicht, was sich da vor ihren Augen ereignete. Vielleicht war es auch ihr Boss, dem gewisse Sonderrechte zustanden. Immerhin konnte ich anschließend noch gut beobachten, wie sich ein kesses Pärchen eilends davonstahl, kurz darauf hinter einem Strohhaufen verschwand und nach einem sicherlich beglückenden Schäferstündchen mit purpurfarbenen Gesichtern wieder hurtig zum Rastplatz zurückkehrte.
    Ja, genau so war das (wobei ich vorbehaltlos einräume, dass man als Kind ein anderes Raum- und Zeitempfinden hat als im fortgeschrittenen Alter).
    Außerdem scheint es mir keineswegs übertrieben, wenn ich rückblickend behaupte, dass sich von meinen späteren sexuellen Erlebnissen und Praktiken keine einzige Szene so dauerhaft in meinem Gedächtnis festsetzte, wie die soeben geschilderte. Ist das nicht auffällig? Möglicherweise liegt es einfach an meiner weitgehend „normalen Veranlagung“ in erotischer Hinsicht. Nicht im Entferntesten hatte ich jemals das Verlangen, mich gleichsam wie von einer Domina auspeitschen zu lassen oder anderweitige sadistische Handlungen zu erdulden respektive meiner Partnerin zuzufügen. Manche Leute brauchen das freilich, um ihre Sinneslust zu steigern. Ach, was sind wir doch, die angeblichen Ebenbilder Gottes, bisweilen für merkwürdige Wesen!
     
    Jetzt aber postwendend hin zu einem völlig anderen Sachverhalt!
    In unserer hinterwäldlerischen Siedlung, wo sich die Füchse wohl häufiger als anderswo lieb- kosend „Gute Nacht!“ sagten, gab es tatsächlich schon eine Schule, wenngleich bei Weitem nicht nach heutigen Maßstäben. Das war ein sehr auffälliges Gebäude am Fuße des mittleren Tales, in dessen Nähe sich auch ein munterer Bach mit gelegentlich reichlichem Nass schlängelte. Jenes Rinnsal diente ursprünglich über ein künstliches Staubecken vielen Dorfbewohnern als unerlässlicher Lebensspender, darunter auch uns, bis mein Vater sich entschloss, auf dem eigenen Grundstück selbst einen Brunnen zu graben. Dieser sprudelte dann in etwa vier Meter Tiefe, und seine Quelle zeigte sich glücklicherweise auch recht ergiebig, was für uns einen enormen Fortschritt bedeutete. Über die segensreiche Errungenschaft konnten sich meine Eltern und deren ersten Kinder indessen schon vor meiner Zeit freuen, denn ich war noch nicht einmal als potenzieller Keimling unterwegs.
    Unterhalb der Siedlung, am besagten Bach entlang, waren saftige Wiesen, wo auch kultivierte Weidenstöcke prächtig gediehen, deren Ruten mein Vater mit Fleiß und Geschick zum Flechten von Körben nutzte. Damit sicherte er sich einen wichtigen Nebenerwerb, der half, uns einigermaßen über Wasser zu halten.
    Was nun wieder das besonders markante Objekt betrifft, welches als höchst willkommene „Lehranstalt“ von der gesamten Dorfgemeinschaft geschaffen worden ist, so befand sich darin außer einer idyllischen Mansardenwohnung vor allem ein ungewöhnlich großer Raum von annähernd fünfzig Quadratmetern. Dort wurden alle schulpflichtigen Mädchen und Jungen der Siedlung gleichzeitig

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