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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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war für keines der Kinder problematisch, lockte sie doch die Abenteuerlust und die Aussicht auf ein weiches Bett.
    „Au Backe, ist das hoch!“ Till hatte sich weit über das Terrassengeländer gebeugt, um nach unten zu sehen. „Wenn mich nicht alles täuscht, dann sind das mindestens acht oder gar zehn Meter. Fast so hoch wie ein Haus.“
    „Puh. Lehn' dich doch nicht so weit vor!“, sagte Lilly schaudernd. „Da bekommt man ja eine Gänsehaut!“
    „Steht nicht rum und haltet Maulaffen feil!“, fauchte Ilea die Kinder an. „Ich hab’ schließlich noch was anderes zu tun. Links geht’s lang!“ Mit einem leisen, fremden Wort entzündete er eine der geheimnisvollen Fackeln und ging den erschrockenen Kindern voraus. „Hier könnt ihr bleiben! Es war lange keiner hier, aber für eine Nacht und für euch ist es gut genug. Wenn ihr Wasser wollt, dann müsst ihr euch welches an der Quelle holen. Sie ist gleich dort am Waldrand.“
    „Das werde ich für euch tun!“, sagte Alrick, der den müden Kindern den schwierigen Abstieg ersparen wollte. „Richtet euch nur unterdessen ein!“
    Er griff nach einem großen Krug, der zusammen mit einer Waschschüssel auf einer Holzkommode stand, und wollte sich eilig nach unten begeben, da sagte Ilea barsch: „Flötenspieler, dazu ist keine Zeit! Du sollst mit mir zu Norweis kommen. Er will dir Fragen stellen.“
    „Wenn ich das Wasser geholt habe und wenn ich sehe, dass meine Freunde haben, was sie benötigen, dann komme ich mit dir“, antwortete Alrick bestimmt und schwebte ohne ein weiteres Wort zum Waldrand hinüber.
    Vorsichtig blickten sich die Kinder im Licht der magischen Fackel um. Die Anwesenheit Ileas machte sie befangen, sodass sie ihre Stimmen senkten.
    „Sieh nur, hier sind zwei Betten und hier im Nebenraum sind noch zwei!“ Lilly zog ihre Schwester an der Hand hinter sich her. „Alles ist ein bisschen staubig, aber das können wir nicht ändern.“ Sie ging zu einem der kleinen Fenster und stieß die verschlossenen Läden auf. „Hier muss nur etwas frische Luft rein, dann ist es gleich besser.“
    Inzwischen war Alrick von der Quelle zurückgekehrt und stellte den gefüllten Krug auf den Tisch.
    „Werdet ihr ein bisschen ohne mich auskommen? In meinem Rucksack ist noch ausreichend Nahrung. Nehmt euch, so viel ihr wollt und geht ruhig zu Bett. Vielleicht gelingt es mir, etwas über König Arindal zu erfahren“, flüsterte er den Kinder zu.
    „Ja, klar kommen wir zurecht, aber du musst auf der Hut sein! Wir trauen ihnen nicht!“, antwortete Till ebenso leise.
    „Das tue ich auch nicht! Denkt an morgen oder übermorgen, dann sind wir schon bei Tibana. Also sorgt euch nicht, ich bin bald zurück. Gute Nacht, Flora. Halt mir das Bett neben dir frei!“
    Alrick folgte Ilea hinab und bald darauf sahen ihn die Kinder im Zwielicht des aufsteigenden Mondes an der Seite des Taurih über die Wiese schreiten. Voller Bangen blickten sie ihm nach, aber dann siegte die kindliche Neugierde über ihre Bedenken und sie begannen, sich im Licht der magischen Fackel umzusehen.
    Die Architektur des Baumhauses war selbst für Kinderaugen beeindruckend. Alles war genau in die von der Natur vorgegebenen Ausmaße und Formen eingepasst, und das nur mithilfe von Nuten, Keilen und dicken Hanfstricken. Kein Nagel war in das Herz des Baumes getrieben worden.
    „Die Taurih sind gute Zimmerleute“, sagte Till. „Schaut nur, wie genau sie gearbeitet haben. Ich wette, sie wären auch gute Schiffsbauer.“
    „Naja, vielleicht gibt es hier sogar Ozeane. Wer weiß? Wir haben nicht gefragt. Das Boot, das uns herbrachte, war auch wunderschön!“
    „Ja!“, rief Flora. „Und wie hübsch die Glockenblumen bei jeder Welle geläutet haben!“
    Zuerst besichtigten sie die Schlafzimmer. Natürlich waren die Räume nicht quadratisch, sondern wurden nach außen hin größer, was ihrer Möblierung nicht viel Spielraum ließ. Rechts und links an den Wänden waren je zwei gezimmerte Betten aufgestellt, die mit buntem Bettzeug ausgestattet waren. Wie Lilly bereits festgestellt hatte, waren sie schon längere Zeit nicht benutzt worden, weshalb die Bezüge staubig und verblichen waren. Zu jedem Bett gehörte ein kleiner Nachtschrank und unter dem Fenster, das sich an der halbrunden Außenwand befand, stand die Kommode mit dem Wasserkrug. Auf den einst säuberlich gescheuerten Dielen hatten die früheren Bewohner kleine, bunte Flickenteppiche als Bettvorleger ausgebreitet.
    Über die

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