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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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Bleibt dicht bei mir und sagt kein Wort.“
    Alrick hatte sein Messer gezogen und bahnte ihnen damit einen Weg durch das Dickicht. Schweigsam folgten ihm die drei Kinder, nicht, ohne den ein oder anderen Kratzer davonzutragen. Plötzlich blieb der Elf stehen. Er schob ein paar Zweige beiseite und blickte auf eine Aue, die in der Mitte durch einen gurgelnden Bach getrennt war. Rechts und links des Wässerchens standen riesige alte Eichen, auf deren weit ausladenden, starken Ästen sich die wundersamsten Baumhäuser befanden, die die drei je gesehen hatten. Die Behausungen waren untereinander mit Hängebrücken verbunden, sodass die Bewohner nicht gezwungen waren, ihren Fuß auf die Erde zu setzen.
    „Das ist das Dorf. Seht ihr die Behausungen? Sie sehen schäbig aus! Die Fensterläden hängen aus den Angeln, die Seilbrücken sind verwittert und, was noch schlimmer ist, der Bach ist voller Schmutz und Unrat! Das Dickicht wächst fast bis zu den Baumspitzen, die Wiesen sind versumpft und die Blumenfelder für die Bienen gar nicht erst angelegt.“
    „Ja, du hast recht. Alles sieht ein bisschen verwahrlost und verlassen aus, obwohl ich es dennoch atemberaubend finde!“
    „Gehen wir jetzt hinein? Werde ich jetzt richtige Elfen sehen?“, fragte Flora und klatschte freudig in die Hände. „Wie gern würde ich in eines der Häuschen sehen. Wie kommen die nur da hinauf?“
    „Es sind Elfen, sie fliegen, du Dummerchen!“
    Lilly grinste ihre kleine Schwester liebevoll an, aber dann gab auch sie zu, wie gern sie in eines der Häuser gehen würde.
    „Also gut, dann versuchen wir jetzt unser Glück. Und denkt daran: Ich rede. Sie müssen nicht gleich wissen, wer wir sind und was wir wollen.“
    „Können sie sehen, dass wir Menschen sind?“
    „Ja! Hier, nehmt diese Stöcke wie Wanderstäbe. Ich habe sie unterwegs für euch geschnitten, weil ihr keine Waffen habt. Sie sind besser als nichts.“
    Alrick durchtrennte die äußersten Zweige des Dickichts. Alle Sinne aufs Schärfste gespannt, setzten sie ihren Weg über die Aue fort. „Hoffentlich war das kein Fehler!“, dachte er bei sich und wäre seiner inneren Stimme folgend am liebsten umgekehrt. Er ließ die Behausungen der Taurih nicht aus den Augen und es dauerte gar nicht lange, da bemerkte er, dass hier und da ein neugieriges Gesicht hinter einer Tür oder einem Fenster hervorlugte. Man hatte sie gesehen.
    „Adhaweé!“ , rief Alrick schon von Weitem. „Ich bin Alrick Flötenspieler und das sind meine Freunde. Wir sind auf der Reise und suchen einen trockenen, sicheren Platz zum Schlafen!“
    Hier und da ertönte ein Wispern, ein sicheres Zeichen, dass Alricks Worte verstanden worden waren, aber es erfolgte keine Einladung. Nicht einmal seinen Gruß hatten die Taurih erwidert.
    Alrick ließ sich nicht beirren. Er wünschte sich ein wenig Annehmlichkeit für seine Freunde, die zum ersten Mal Gäste in Arwarah und ausgesprochen müde waren. Er ging auf die erstbeste Behausung zu und schwebte geradewegs nach oben.
    „Adhaweé!“ , wiederholte er seinen Gruß, diesmal einen Ton kälter. „Wo finde ich euren Ältesten? Mit wem kann ich über mein Anliegen sprechen?“
    „Norweis ist unser Ratgeber, bis die anderen zurückkehren“, antwortete der Gefragte barsch. „Aber ich sage es dir gleich: Wir haben hier keinen Platz für Fremde. Wir müssen selber sehen, wie wir zurechtkommen. Es ist besser, ihr zieht weiter!“
    „Danke, mein Freund!“, antwortete Alrick so, als hätte er die Unfreundlichkeit des anderen nicht bemerkt. „Und wo finde ich diesen Norweis?“
    „Er wird dich finden!“, antwortete der Taurih-Elf und schlug Alrick die Tür vor der Nase zu.
    In der Zwischenzeit bemerkten die Kinder eine Gruppe von Elfen, die sich vom hinteren Teil der Siedlung her näherte.
    „Alrick, komm schnell herunter! Dort kommen neun oder zehn Männer und wie es scheint, sind sie alle bewaffnet!“, rief Lilly.
    Sofort schwebte der Elf auf die Wiese herab, wo er sich zwischen die Ankömmlinge und seine Freunde stellte. Er hatte den Bogen wie zufällig von der Schulter genommen und hob energisch die Hand, um die Ankommenden zum Stehenbleiben aufzufordern. Alsdann legte er zur Begrüßung die Hand auf sein Herz und wiederholte sein Anliegen freundlich.
    Während er sprach, nutzten die Kinder die Gelegenheit, die fremden Elfen neugierig zu mustern. Das Erste, das ihnen auffiel, war, dass den Männern der helle, magisch fluoreszierende Schein, der Alrick immer umgab,

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