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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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geeignet schien. Vorsichtig trug Alrick die schlafende Flora zum Haus, das Tibana bereits mithilfe des Zauberstabes geöffnet hatte. Die ehemaligen Bewohner waren wohl erst vor Kurzem fortgezogen, um sich Farzanahs Armee anzuschließen, denn das Innere war sauber und intakt. Im Garten schreckten ein paar Hühner aus dem Schlaf und ließen gackernd ein Nest mit Eiern zurück. „Das kann nicht schaden“, sagte Lilly und sammelte sie in ihrem Pullover ein. Morgen würden sie Haus und Umgebung genauer unter die Lupe nehmen.
    Nur Tibana blieb noch auf, um einen Schutzkreis um den Hof zu legen. So schnell würde sie hier niemand entdecken und das Böse, das von der Festung kam, würde auch vorübergehend abgewehrt sein.

    Das laute Krähen eines Hahnes weckte die Kinder schon kurz nach Sonnenaufgang, und da heute ein denkwürdiger Tag war, hielt sie nichts in den Betten. Am Frühstückstisch bekamen Till und Lilly eine Lektion über die bauliche Beschaffenheit der Burg, über Wege und Umwege, die sie in den Rittersaal zum Licht von Arwarah führen würden.
    „Das Herzstück des Rittersaales ist der große Kamin, vor dem die lange Tafel steht … stand. Hoffentlich noch steht!“, sagte Alrick, der sich zu erinnern suchte. „Mag sein, er ist in meiner Erinnerung so groß, weil ich noch jünger war, als ich ihn das letzte Mal sah. Jedenfalls wird der Sims von zwei wunderschönen, riesigen Steindrachen getragen. Auf dem Sims steht eine Schale und darin befindet sich der Lichtkristall!“

    „Seid vorsichtig und steckt ihn sofort in die Schatulle. So ganz genau wissen wir nicht, welche Auswirkungen er hervorruft, wenn man unmittelbar mit ihm in Berührung kommt!“, mahnte Tibana. „Mir ist so unwohl bei der Sache! Ich wünschte wirklich, ich könnte selbst gehen!“
    Nachdem sie alles noch einmal durchgegangen waren, brachen Lilly und Till auf. Alrick hatte die Nebelkrähen gerufen, zwei davon würden die Menschenkinder ungesehen bis zum Waldrand bringen. Von dort aus mussten sie laufen.
    Nur ungern entließen sie die Krähen, um zu Fuß weiterzugehen, denn der Weg bis zur Festung war weit. Die erste Zeit über plauderten Lilly und Till über die verschiedensten Dinge, äußerten Vermutungen und schmiedeten Pläne, aber je müder ihre Beine wurden, umso ruhiger wurden sie.
    Das weitläufige Gelände rund um die Festung war wohl vor Jahren ein Weinberg gewesen. Jetzt wuchs hier alles bunt durcheinander, aber der Weg war größtenteils frei. Wenn die beiden zurückschauten, freuten sie sich über die Strecke, die sie schon bewältigt hatten, schauten sie aber nach vorn, schien es, als wäre die Burg überhaupt nicht näher gekommen. Der Tag war hell und die Sonne schien warm auf ihre Köpfe. Zur Mittagszeit kamen sie an eine kleine Quelle und beschlossen, zu rasten.
    „Ich bin das Laufen echt nicht gewöhnt!“, sagte Lilly und zog ihre schweren Schnürstiefel aus. „Ein Jammer, dass die Krähen nicht auch unsichtbar werden, wenn wir die Tarnkappen tragen! Dann hätten wir vor ihrer Nase, direkt auf dem Turm landen können!“
    „Ja, und sobald wir abgestiegen wären, hätten sie die Krähe bemerkt. Es hilft alles nichts! Da müssen wir durch!“ Till hatte sich den Bauch mit Käse und Brot vollgeschlagen und legte sich genüsslich ins Gras. „Was die Ritter wohl jetzt gerade tun?“, fragte er.
    „Das Gleiche wie wir! Sie hasten vorwärts und machen jetzt eine Mittagspause.“ Die beiden hingen ihren Gedanken nach. So vieles gab es, woran man denken konnte. Die warmen Sonnenstrahlen machten sie schläfrig. Zufrieden lauschten sie dem Gesang der Vögel und dem Summen der Bienen, da war es um ihre Wachsamkeit geschehen.
    „Verdammt!“ Till schnellte in die Höhe. Er war erwacht, weil ihn fröstelte und die aufsteigende Dämmerung traf ihn wie ein Hammerschlag.
    „Lilly, wach auf! Schnell! Wir sind eingeschlafen!“
    „Was? Nein! Wie konnte das passieren?“ Lillys Stimme klang beinahe weinerlich. „So ein Mist!“ So schnell sie konnten, rafften sie ihre Sachen zusammen und liefen los. Die aufkommende Dunkelheit erschwerte ihr Vorwärtskommen. Mit zusammengebissenen Zähnen stolperten sie über Wurzeln und Grasbüschel, hielten aber das Tempo bei. Weiter! Nur weiter! „Die anderen verlassen sich auf uns. Wir dürfen sie nicht enttäuschen!“, dachte Till.
    Es war bereits Mitternacht, als sie die Burg vor sich liegen sahen. Einen Moment verschnauften sie und bedauerten, im Finsteren das herrliche Bauwerk mit

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