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Das Elfenportal

Titel: Das Elfenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Netzteil verknüpft. Er sah zu Mr Fogarty hoch. »Was ist das?«
    »Das ist der Entwurf des ersten vollständig künstlichen Portals zwischen Welten«, erklärte Fogarty stolz.
    Henry sah zu Pyrgus und dann wieder auf den Entwurf. Von den Hebeln und Rädern, die ihm durchaus etwas sagten, einmal abgesehen, ergab nichts für ihn einen Sinn. »Wie funktioniert es?«, fragte er deshalb.
    »Während du zu Hause Speck angesetzt hast«, sagte Fogarty leicht angesäuert, »haben Pyrgus und ich das hier ausgearbeitet. Pyrgus hat mir jedes Detail des Portals erzählt, das ihm noch einfallen wollte, und ich kam schließlich darauf, dass sein Grundprinzip das Gleiche sein musste wie das einer Hieronymous-Maschine.«
    »Und was ist eine Hieronymous-Maschine?«, fragte Henry.
    Fogarty warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Bringen sie euch in der Schule denn überhaupt nichts bei? Auf die erste hat 1949 Thomas Galen Hieronymous ein Patent angemeldet. Ein kleines Teil, das er zusammengehauen hatte, um den Metallgehalt von Legierungen zu überprüfen. Wenn dir jemand einen Goldbarren verkaufte, konntest du das Ding benutzen, um herauszukriegen, ob auch wirklich Gold darin war.«
    »Nie davon gehört – wie hieß das Ding? Hieronymous, ja? – nie gehört«, sagte Henry leicht eingeschnappt.
    »Das liegt daran, dass sie sich nicht durchgesetzt hat«, erklärte Fogarty. »Das Problem war, ungefähr eine von fünf Personen bekam sie nicht zum Funktionieren.«
    »Zu kompliziert?«, fragte Henry.
    Fogarty schüttelte den Kopf. »Nein, man hat sie einfach eingeschaltet, eine Probe in die Nähe der Sensorspule gelegt und dann, die Finger auf der Reibscheibe, das Ergebnis abgelesen. Kinderleicht.«
    »Und was war dann das Problem?«
    »Das wusste auch erst keiner«, sagte Fogarty. »Aber ein Mensch namens John W. Campbell hat es schließlich herausgefunden. Er hat Experimente mit den Leuten angestellt, die die Maschine zum Laufen kriegten. Darunter war auch ein Junge, der nicht viel älter war als du heute. Er hat die Maschine eingeschaltet, sie eingestellt und etliche Proben getestet. Lief wunderbar. Dann fiel Campbell auf, dass der Stecker noch gar nicht in der Steckdose war.«
    »Das ist unmöglich«, sagte Henry. Er hatte keine große Ahnung von Elektrogeräten, aber eines wusste er – dass sie ohne Strom nicht liefen. Ihm kam eine Idee. »Vielleicht hatte sie statische Ladung aufgenommen oder so.«
    »Das hat Campbell durchgetestet«, erklärte Fogarty. »Nichts da mit statisch. Prüf die Phasen durch und du kommst zu dem Ergebnis, dass da nicht ein Fitzelchen Elektrizität drinsteckt. Das Ding sah aus wie eine elektronische Apparatur und funktionierte auch wie eine elektronische Apparatur. Wenn die Röhre kaputtging – damals benutzten sie noch Röhren –, dann ging sie aus. Aber es war keine elektronische Apparatur. Sie musste irgendwie anders funktionieren. Das war die einzig sinnvolle Erklärung. Schließlich kamen sie darauf, dass sie funktionierte, wenn man daran glaubte.«
    Nach einer Sekunde sagte Henry: »Sie veräppeln mich doch, oder?«
    Fogarty, der überhaupt keinen Sinn für Humor hatte, sah ihn wieder säuerlich an. »Henry«, sagte er. »Jeder Mensch weiß, dass elektronische Apparaturen funktionieren – wir sind das gewohnt, verstehst du. Sie funktionieren eben. Also bau etwas, das wie eine elektronische Apparatur aussieht – aber richtig, mit allen Teilen an den richtigen Stellen –, und es funktioniert auch ohne Strom. Irgendetwas passiert zwischen deinem Bewusstsein und der Maschine. Bloß bei dem einen Klotzkopf von fünfen nicht, der nicht daran glaubt.«
    Henry sah Pyrgus an. »Ergibt das für dich einen Sinn?«
    »Aber ja«, sagte Pyrgus ernst. »In meiner Welt arbeiten die Zauberer ständig mit diesem Prinzip.«
    Fogarty sagte: »Ist auch egal, ob es einen Sinn ergibt – die Theorie ist fehlerfrei. Dieses Ding wird funktionieren. Wir müssen es nur bauen.«
    Henry sah sich wieder den Entwurf an. »Wo kriegen Sie die Teile her?«
    »Ich hab jede Menge Kleinteile hier«, sagte Fogarty, »und wo man die Teslaspulen kaufen kann, weiß ich auch. Aber ein, zwei Teile der Hieronymous-Maschine könnten ein bisschen schwer zu beschaffen sein, wenn es schnell gehen soll. Und das soll es ja.«
    »Und wo besorgen wir sie uns dann?«, fragte Henry arglos.
    Fogarty sagte: »Ihr werdet sie aus deiner Schule klauen müssen.«
     

Fünfzehn
     
    A ls Henry nach Hause kam, spazierte er mitten hinein in den nächsten

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