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Das elfte Gebot

Das elfte Gebot

Titel: Das elfte Gebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lester del Rey
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Großonkel war ein Farmer. Er hatte ungefähr 8000 Ar drüben in Kentucky und fünf Söhne, an die er es verteilen wollte. Als er starb, bekamen seine Kinder vierhundert Ar. Mit den Kosten für die Fruchtbarmachung können sie so gerade über die Runden kommen. Aber teilen Sie mal vierhundert Ar durch fünf. Das wird nicht funktionieren. Daher wird die nächste Generation das Land an ein Gut verkaufen, und die Kinder ziehen in die Stadt.“
    Einmal gingen sie in der Nähe eines Flusses tiefer, wo Frauen mit Handpumpen das Wasser in die Bewässerungskanäle pumpten. Das Ganze sah aus wie ein Fresko aus dem alten Ägypten. Wie man sehr deutlich sehen konnte, wurde das Land in regelmäßigen Abständen überflutet, wie auch das Land am Nil. Es gab inzwischen zu wenig Bäume, die die Regenfälle im Frühling aufsaugen konnten, und zudem verlief der Ruß größtenteils unkontrolliert, abgesehen von einigen nutzlosen Uferbefestigungen und Dämmen. Er erinnerte sich, über die große Missouri-Flut gelesen zu haben, bei der siebzehn Millionen ihr Zuhause verloren hatten.
    Larkin nickte als er das erwähnte. „Ja, das war hart. Man konnte monatelang nicht dort landen. Überall lungerten Plünderer herum, und so ein Flugzeug hat schon Teile, die ihr Geld wert sind. Dann gerieten Typhus und Dysenteriefieber außer Kontrolle. Aber inzwischen ist vieles wieder in Ordnung gebracht worden. Wir werden nördlich von St. Louis landen, um aufzutanken; dann können Sie einiges davon mit eigenen Augen sehen.“
    Auf dem Feld sah er dann allerdings nicht viel mehr als trockenen Schlamm. Als das Flugzeug zur Landung ansetzte, rannten einige Männer aus dem Hangar zum Rande des Feldes. Jeder Mann trug ein Gewehr. Andere sprangen zum Heck des Flugzeuges und warteten nicht einmal, bis der Tankwagen seinen Schlauch mit dem Tank des Flugzeuges verbunden hatte. Ein Priester rannte zur Flugzeugtür, und Larkin öffnete.
    „Was ist denn los?“ schrie er und griff nach dem Starthebel. „Ich dachte, Sie hätten dieses Gebiet gesäubert!“
    „Lassen Sie den Motor laufen!“ Der Priester kletterte herein, seine Robe wurde von den Propellern wild aufgebauscht. Er schien Angst zu haben, seine Hand griff ständig nervös nach seinem Kruzifix. Seine Stimme klang heiser und gestreßt. „Das ist Hexerei. Es muß Hexerei sein, die die Banden organisiert. Sie haben unseren Versorgungslastwagen gestohlen und gestern nacht meine Kasse aufgebrochen. Sie müssen in Topeka noch einmal auftanken.“
    Er konnte es kaum erwarten, bis Larkin eine Quittung für den empfangenen Treibstoff unterschrieben hatte. Dann lief er zurück zum Hangar.
    „Hexerei?“ fragte Boyd. Er hatte davon schon häufiger reden gehört, doch wirkliche Informationen hatte er nicht.
    Wie jeder andere auch umging Larkin die Frage. „Vielleicht. Es gibt Gerüchte über eine Neuorganisation der Hexen. Vielleicht ist das aber auch alles nur Humbug. Manchmal werden sie nach einer Katastrophe ungemütlich, einige werden nie wieder seßhaft. Nehmen Sie doch einmal einen Mann mit Kindern, hungernd und krank …“
     
     
    Gewehrfeuer unterbrach seine Worte. Boyd konnte nicht genau sehen, worauf die Wachen schossen, doch einige in Lumpen gekleidete Gestalten rannten auf das Feld zu. Das Gewehrfeuer hielt an, zwei der Gestalten fielen, der Rest wandte sich plötzlich zur Flucht. Es schien sich ausnahmslos um Kinder im Alter zwischen zehn und fünfzehn Jahren zu handeln.
    Dann folgte ein metallenes Klingen, der Schlauch wurde gelöst, und Larkin griff nach dem Starthebel. Nach minimaler Anrollzeit zog er das Flugzeug in die Luft und stieg rasch höher.
    Die weitläufigen Gebiete waren eine seltsame Mischung aus Terrassen, Bewässerungsgräben und Wüste. Gewaltige Wasserrinnen und Arroyos teilten das Land, Staub und Sand fingen sich in eigens zu diesem Zweck angelegten Zäunen. Die Menschen kämpften nun gegen die Folgen einer generationenlangen Fehlbehandlung der Erde, doch Boyd vermochte nicht genau zu sagen, ob sie langsam gewannen oder verloren. Sie wandten sich nordwärts, um einem Sandsturm auszuweichen, und dort sah es ein wenig besser aus, es gab mehr Ströme, die man gestaut hatte, wodurch kleine Seen entstanden waren. Sie tankten wieder in einer kleinen Stadt, doch ihr Name hatte keine Bedeutung für Boyd, zudem die Nacht hereingebrochen war und er kaum etwas sah. Von hier bis zur Landung in Frisco verbrachte er die meiste Zeit damit, vor sich hinzudösen.
    Frisco war den Bomben durch

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