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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Zurückgezogenheit verweigerte, um der scharfen Galle nachzugeben, die aus seinen Eingeweiden hochstieg.
    Körper aus dem Weg schiebend, torkelte er zu einer Mülltonne und würgte.
    »Mami, guck mal! Der Weihnachtsmann ist krank.«
    Die Mutter schüttelte den Kopf. »Er ist nicht wirklich der Weihnachtsmann, Liebling, nur irgendein hoffnungsloser Säufer.«
    »Nein, Mami, er ist wirklich krank. Guck mal, das ganze Blut.«
    Die Mutter wandte sich noch einmal um. »Mein Gott … Er hat das Virus. Er ist infiziert!« Sie schnappte sich ihren Sechsjährigen und schob sich schreiend durch die Menge: »Er ist krank! Geht mir aus dem Weg!«
    Köpfe drehten sich.
    Als er merkte, dass sein Geheimnis aufgeflogen war, wischte Heath Shelby sich den Mund ab und stolperte vorwärts, sich mühsam einen Weg durch den urbanen Wald aus Menschen bahnend …

    … während Scythe bei jedem Schritt einen neuen Haufen Wirte infizierte.
     
    West 38 th Street & Twelfth Avenue
Manhattan, New York
15:19 Uhr
     
    Der Taxifahrer blickte kurz nach oben in seinen Innenspiegel auf die hübsche Brünette auf dem Rücksitz, die eine Maske über dem Gesicht trug. »Der Verkehr bewegt sich nicht. Die Polizeiwache ist sechs Blocks entfernt. Geht wahrscheinlich schneller, wenn Sie laufen.«
    Leigh Nelson bezahlte den Fahrer, dann zwängte sie sich auf den überfüllten Bürgersteig. Sie blieb stehen, um sich zu orientieren, nur um von Wellen verärgerter Fußgänger angerempelt zu werden, die in beiden Richtungen an ihr vorbeirauschten, Handys an die Ohren geklebt, über die sie alles andere als private Gespräche führten.
    »… dann rufen Sie den Senator an! Ich bin zwanzig Riesen losgeworden bei seinem letzten Wahlkampf, er sollte lieber eine Möglichkeit finden, mich von dieser von Gott verlassenen Insel herunterzuholen!«
    »Liebling, ich weiß nicht, wann ich zu Hause sein werde, sie haben alles gesperrt. Ich werd wohl einfach im Büro schlafen.«
    Das Polizeidepot lag auf der Strecke zum Lincoln-Tunnel, der verkehrsreichsten unterirdischen Straßendurchfahrt der Welt. Im Zentrum von Manhattan gelegen, tauchten die aus drei Röhren bestehende Durchfahrt und ihre sechs Fahrspuren unter das Bett des Hudson und beförderten Tag für Tag mehr als 120 000 Fahrzeuge ins Zentrum von New Jersey und zurück.

    Leigh folgte den Schildern für die I-495 West. Als sie die Ninth Avenue erreichte, hielt sie an. Die Szene vor ihr hatte etwas Surreales.
    Nachdem er an der Mautstation im Zentrum von Manhattan gesperrt worden war, hatte der Lincoln-Tunnel einen Rückstau aus Autos und Bussen produziert, der, so weit das Auge reichte, die städtischen Straßen verstopfte. Viele Insassen hatten ihre Fahrzeuge stehen lassen, um bewaffneten Arbeitern der Hafenbehörde und Polizeibeamten Obszönitäten zuzubrüllen. Andere versammelten sich in kleinen Gruppen und besprachen die Optionen für eine Revolte.
    »Was zum Teufel sollen wir im Madison Square Garden? «
    »Wissen Sie noch, was mit diesen Leuten passiert ist, die während des Hurrikans Katrina im New Orleans Superdome festsaßen?«
    »Ich weiß nur eines: Ich muss was essen und aufs Klo. Schließ den Wagen ab und schnapp dir ein Kind. Wir laufen.«
    Leigh Nelson brauchte zwanzig Minuten für den Zweieinhalb-Kilometer-Marsch zu dem Abschlepphof. Auf dem Polizeirevier herrschten chaotische Zustände, Streifenpolizisten und Angehörige einer taktischen Spezialeinheit gingen ein und aus, viele trugen Gasmasken.
    Sie schob sich zum Empfangsschalter durch. »Mein Name ist Dr. Nelson. Es ist sehr wichtig. Ich suche eines der Fahrzeuge, das heute früh hierher abgeschleppt wurde.«
    »Tut mir leid, Doktor. Wir geben Fahrzeuge erst frei, wenn die Stadt wieder aufmacht.«
    »Ich will nicht das Fahrzeug, ich muss es nur durchsuchen. Es sind Medikamente im Kofferraum. Meine Patientin stirbt.«

    Sie stritt weitere zehn Minuten, bevor sie ihre Kreditkarte rausrückte, um die städtische Abschleppgebühr zu bezahlen.
     
    Der weiße Honda Civic mit dem Kennzeichen aus Virginia sah völlig harmlos aus. Dennoch jagte sein Anblick Leigh Schauer über den Rücken. Sie sah zu, wie der Polizeibeamte ein Montiereisen am Kofferraum ansetzte, das Schloss aufknackte und die Alarmanlage auslöste.
    Nachdem sie sich Gummihandschuhe übergezogen hatte, holte sie das Ersatzrad heraus, unter dem sich ein polierter Holzkasten von der Größe einer Zigarrenkiste befand. Leigh klinkte die beiden Scharniere auf und öffnete den Deckel,

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