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Das Ende der Einsamkeit

Das Ende der Einsamkeit

Titel: Das Ende der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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Privatleben verraten. Hatte sie eine Beziehung? Megan war ein absoluter Familienmensch. Er konnte sich nicht vorstellen, dass hinter diesem Umzug nach London, weit weg von ihrer Familie, nicht ein Mann stand. Aber als er sie direkt danach gefragt hatte – aus aufrichtigem Interesse übrigens –, hatte sie höflich lächelnd geantwortet: „Das geht dich wirklich gar nichts an, Alessandro.“
    Das Läuten seines Handys riss ihn aus diesen Betrachtungen. Victoria erwartete ihn mit Dominic am Empfang. Der erste „Familienausflug“ stand an, gegen den Alessandro keine Einwände erhoben hatte, weil das Ziel jenes versprochene Fußballspiel war, auf dem Dominic mit einer für einen Sechsjährigen unerwarteten Hartnäckigkeit bestanden hatte.
    Normalerweise bekam der Junge nämlich kaum die Gelegenheit, zu einem Fußballspiel zu gehen. Sein Vater lebte in New York und beschränkte seine Elternrolle auf einen vierzehntägigen Besuch in London einmal im Jahr. Und Victoria erlaubte ganz bestimmt keine Einschnitte in ihr gewaltiges Arbeitspensum, um ihren kleinen Sohn zu einem Fußballspiel zu begleiten … ganz zu schweigen von regelmäßigen Trainingsstunden.
    Der Anflug von Unzufriedenheit, der Alessandro nach dem zufälligen Treffen mit Megan vor drei Tagen befallen und seitdem unterschwellig gequält hatte, legte sich etwas, als er sich – nicht zum ersten Mal – ins Gedächtnis rief, wie gut er und seine Verlobte in diesem Punkt zusammenpassten: Ihre Arbeit ging ihnen über alles. Bei allem Groll, den Megan gegen ihn hegte, begriff sie einfach nicht, dass Spaß und Romantik keine ausreichende Basis für eine dauerhafte Beziehung waren. Tatsächlich standen die Chancen für eine erfolgreiche Ehe erheblich besser, wenn man sie wie ein geschäftliches Vorhaben plante.
    Es ärgerte ihn immer noch, dass er Megan das vor drei Tagen nicht hatte klarmachen können. Frustriert zog er sich den Mantel an und ging zum Aufzug. Kein Mensch ließ sich gern für ein Verbrechen anfeinden, das er nicht begangen hatte.
    Als die Aufzugtüren im Erdgeschoss wieder aufglitten und er Victoria mit ihrem Sohn auf dem hypermodernen Sofa aus olivgrünem Leder und blitzendem Chrom im Empfangsbereich sitzen sah, kam ihm in den Sinn, dass es vielleicht sogar gut war, dass er Megan nun wiedersehen würde.
    Wenn sich die Gelegenheit ergab, mit ihr zu sprechen – er würde sie natürlich nicht suchen , aber wenn es der Zufall so wollte –, würde er ihr noch einmal höflich, aber bestimmt erklären, dass sie damals bei ihrer Trennung noch unreife Kinder gewesen waren und es zu ihrer beider Besten gewesen war. Es war lächerlich, wenn sie ihm nach sieben Jahren immer noch grollte.
    Während sein Chauffeur den Bentley sicher durch den dichten Londoner Verkehr steuerte, versuchte Alessandro, Victorias Ausführungen über eine anstehende Auslandstransaktion zu lauschen, hatte aber zum ersten Mal Mühe, sich zu konzentrieren. Stattdessen ertappte er sich dabei, wie er sich Megans Gesicht ausmalte, wenn sie feststellte, dass er zu ihrem Fußballspiel gekommen war.
    Wie typisch für Megan, sich ein Hobby auszusuchen, um das die meisten Frauen einen Bogen machen würden! Bei aller Liebe konnte er sich Victoria nicht in einem Sportdress vorstellen, wie sie verschwitzt und schmutzig über einen Fußballplatz stürmte. Nein, seine Verlobte war wohlerzogen, stets makellos gekleidet und gänzlich uninteressiert an jeglicher Art von Sport.
    Gedankenversunken legte Alessandro Victoria einen Arm um die Schultern und streichelte ihr zerstreut den Nacken, als der Wagen vor der Sportanlage der Schule vorfuhr.
    Mitten in einem Zweikampf registrierte Megan aus dem Augenwinkel Dominics Ankunft, bevor sie sich wieder auf das Spiel konzentrierte.
    Sein Kommen war keine Überraschung, denn Mrs Parks Sekretärin hatte es Megan mit einem Anruf angekündigt. Megan ging davon aus, dass die unglückliche Nanny dazu verdonnert worden war, den Jungen zu begleiten, und dachte für den Rest des Spiels nicht mehr darüber nach.
    Eine Stunde später ging sie hinüber zu der Dreiergruppe am Spielfeldrand, die jetzt kaum noch zu erkennen war, weil es inzwischen fast dunkel geworden war. Megan hatte vor, Dominic kurz zu begrüßen und vielleicht zu versuchen, ihn fürs Fußballtraining zu begeistern. Sie hatte bereits mit Robbie darüber gesprochen, der die Fußball-AG an der Schule leitete – genau genommen, die Fußball-AGs an mehreren Schulen.
    „Du sagst, seine Mutter ist eine

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