Das Ende der Einsamkeit
immer noch hier, Alessandro?“ Sie nahm ihre Sporttasche und wandte sich zur Tür. „Ich meine, deine Verlobte wird doch draußen auf dich warten.“
„Tatsächlich hat euer Trainer Victoria entführt. Er hat sie und Dominic in das Café an der Ecke eingeladen, um mit ihr über das Fußballtraining zu sprechen.“
„Robbie?“ Megan lachte los.
„Was ist daran so lustig?“, fragte Alessandro gezwungen lächelnd, denn er überlegte unwillkürlich, ob sie dieses unwiderstehliche Lachen auch mit dem blonden, athletischen Fußballtrainer teilte, dem es gerade so mühelos gelungen war, Victorias engen Terminkalender über den Haufen zu werfen.
„Das würdest du sowieso nicht verstehen.“ Megan zwängte sich an Alessandro vorbei, immer noch amüsiert über die Unverfrorenheit, mit der es Robbie offensichtlich geschafft hatte, die überkorrekte Mrs Parks dazu zu verführen, sich eine Auszeit zu gönnen.
„Ich habe keineswegs meinen Sinn für Humor verloren“, protestierte Alessandro irritiert.
„Entschuldige“, meinte Megan ehrlich, „aber ich habe nur an Robbie gedacht. Er bringt mich immer zum Lachen.“
„Tatsächlich?“
„Hör zu, ich weiß nicht, was du vorhast, aber ich gehe jetzt zum Bus. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es dir Spaß macht, in dieser Kälte dort mit mir zu warten.“
„Gib mir fünf Minuten.“
„Fünf Minuten für was?
„Um Victoria zu erklären, dass ich dich nach Hause begleite, und meinen Chauffeur anzuweisen, auf sie und Dominic zu warten.“
„Nein.“ Megan ließ die Sporttasche fallen und stemmte beide Hände in die Hüften. „Das kommt nicht infrage.“ Erinnerungen bestürmten sie, die sie schwach und verletzlich machten, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Aber sie war fest entschlossen, nicht nachzugeben, denn woher nahm Alessandro sich das Recht, nach sieben Jahren wieder in ihrem Leben aufzutauchen und es auf den Kopf zu stellen?
„Zwischen uns ist alles besprochen. Ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher sagen soll, aber ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Vor sieben Jahren habe ich mich deinetwegen zum Narren gemacht, aber inzwischen bin ich ein anderer Mensch. Uns verbindet nichts mehr, deshalb gibt es auch nichts, worüber wir noch reden könnten. Wir sind nicht befreundet und, ehrlich gesagt …“, sie suchte ihr Heil in einer Notlüge, „… ich habe keine Ahnung, was ich überhaupt einmal an dir gefunden habe.“
„Wirklich nicht? Nun, wir hatten fantastischen Sex.“
Megan zuckte zusammen, als hätte er sie geohrfeigt. Frustriert strich sich Alessandro durchs Haar. Er hatte das nicht sagen wollen und zu allem Überfluss das Gefühl, als habe er allein mit der Erwähnung dieses Themas eine Grenze verletzt, von der er sich besser ferngehalten hätte.
„Vergiss, dass ich das gesagt habe. Es ist genauso Geschichte wie alles andere zwischen uns. Aber ich bin hier, weil ich es nicht gut fand, wie wir vor drei Tagen auseinandergegangen sind.“
„Dein Problem.“ Sie nahm die Sporttasche wieder auf und ging, einen Rucksack über die eine Schulter und eine weitere Tasche über die andere, zur Bushaltestelle. Als Alessandro ihr wortlos von hinten die Sporttasche abnahm, drehte Megan sich wütend um. „Was soll das?“
„Willst du nicht nachsehen, was dein sportlicher Freund im Schilde führt?“ Er hielt die Tasche hoch über seinen Kopf außerhalb ihrer Reichweite. Verdammt, es hatte ihn geärgert, sie sagen zu hören, sie wisse nicht, was sie je an ihm gefunden habe. Darüber hinaus nagte die Ungewissheit an ihm, was dieser Robbie ihr bedeutete.
Megan wiederum ging plötzlich auf, dass er glaubte, Robbie und sie wären ein Paar. Unwillkürlich musste sie lachen – dieses warme, wundervolle Lachen, das immer noch mühelos den Panzer durchdrang, den Alessandro unbewusst um sein Herz errichtet hatte.
„Ja, vielleicht sollte ich das besser tun“, sagte sie gespielt nachdenklich. „Meinst du, man müsste ihn vielleicht vor deiner Verlobten beschützen?“
„Du hast dich wirklich sehr verändert, Megan. Ich kann mich noch gut an eine Zeit erinnern, da du schon den Gedanken nicht ertragen konntest, ich würde eine andere Frau nur ansehen, geschweige denn, sie zu einem Kaffee einladen.“
„Ja, ich erinnere mich auch. Das war ziemlich ungesund, nur dass ich es damals nicht wusste.“ Dieses Gespräch nahm eine Richtung, die ihr gar nicht gefiel. „Vielleicht sehe ich tatsächlich nach, was Robbie im Schilde
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