Das Ende der Einsamkeit
führt“, verkündete sie für den Fall, dass Alessandro sich wirklich entschied, mit ihr in den Bus zu steigen. „Allerdings solltest du dir mehr Sorgen machen. Kleiner Tipp: Wenn Robbie will, wickelt er mit seinem Charme jede Frau ein. Und da du anscheinend so wild darauf bist, hier den Gentleman zu spielen, der du gar nicht bist …“, sie ließ ihm die beiden anderen Taschen vor die Füße fallen, „… kannst du die auch noch schleppen.“
Herausfordernd sah sie ihn an, gespannt, ob er jetzt seinen Entschluss, sich an ihre Fersen zu heften, überdenken und ihr sagen würde, sie solle sich einen anderen Packesel suchen. Doch stattdessen lud er sich den Rucksack und die Tasche mühelos auch noch auf, ohne auf seine teure Kleidung Rücksicht zu nehmen.
„Du meinst also, ich sollte mir wegen deines Fußballtrainers Sorgen machen?“ Es klang amüsiert.
„Es geht nicht immer nur um Geld“, entgegnete Megan ärgerlich, wobei sie sich dem Café zuwandte, wo sie nach den Spielen meist noch zusammensaßen.
„Glaubst du wirklich, dass Victoria an meinem Geld interessiert ist? Oder dass ich an irgendeine Frau meine Zeit verschwenden würde, wenn ich dächte, sie wäre nur hinter meinem Geld her?“ Er lachte verächtlich. „Victoria würde keinen Mann eines zweiten Blickes würdigen, der nicht genauso von Ehrgeiz getrieben ist wie sie.“
„Was für ein aufregendes Leben! Bestimmt redet ihr Stunden nur über eure Arbeit und klopft euch gegenseitig auf die Schultern, dass ihr euch keinen Spaß gönnt, ja?“
„Wer, in aller Welt, hat denn gesagt, dass wir keinen Spaß haben, Megan?“
Der warme, verführerische Ton ließ Megan erschauern … und beschwor zweifellos ganz bewusst sehr aufregende Vorstellungen davon, welcher Art Spaß Alessandro und seine Verlobte miteinander hatten. Megan aber wollte sich nicht ausmalen, wie er mit der noblen Anwältin das Bett teilte, an ihrer Seite aufwachte und sich vermutlich jedes Mal zu der perfekten Partie beglückwünschte. „Ehrlich gesagt, interessiert es mich sowieso nicht.“
„Nein, daran hast du keinen Zweifel gelassen, als ich zuletzt versuchte, mich mit dir zu unterhalten.“
„Dabei fällt mir ein … Hast du Dominics Mutter inzwischen eigentlich gesagt, dass wir uns von früher kennen?“
„Natürlich.“ Er zuckte die Schultern. Wie er vorhergesagt hatte, war Victoria überrascht, aber nicht beunruhigt gewesen.
„Und es hat ihr nichts ausgemacht?“
„Dass ich dich nach Hause gebracht habe? Warum sollte es? Zwischen uns ist doch nichts mehr.“ Es sah sie vor sich in Jeans und Sweatshirt und mit diesen verrückten Pantoffeln an den Füßen, die sie vermutlich aus schierem Protest gegen seine Anwesenheit angezogen hatte. Und sie hatte keinen BH unter dem weichen Sweatshirt getragen, eine Erinnerung, bei dem es ihn heiß durchfuhr. „Victoria hat auch ein paar Exfreunde“, erklärte er beiläufig. „Einen davon sieht sie sogar noch regelmäßig – ein Investmentbanker, der in der City arbeitet. Was ist dabei?“
„Eine so … zivilisierte Einstellung hätte ich dir gar nicht zugetraut, Alessandro. Liebe Güte, wo ist deine italienische Leidenschaft geblieben? Ich mag ja eifersüchtig gewesen sein, aber du bist jedes Mal durchgedreht, wenn ich mit einem meiner männlichen Studienkollegen auch nur gesprochen habe.“
„Wie du ganz richtig sagtest, das war ziemlich ungesund, Megan. Wie lange kennst du diesen Fußballtrainer eigentlich schon? War er der Grund, warum du nach London umgezogen bist? Ich habe ja geahnt, dass ein Mann dahintersteckt.“
„Ich würde mich nie in meinen Entscheidungen von einem Mann beeinflussen lassen“, erwiderte sie frostig. Sollte er ruhig glauben, sie und Robbie wären ein Paar. „Robbie habe ich erst nach meinem Umzug kennengelernt. Er ist ein toller Typ.“
„Ein Fußballtrainer ?“
„Er ist mehr als nur irgendein Fußballtrainer, Alessandro, und du musst gar nicht den Snob spielen. Schließlich warst du auch nicht immer reich – falls du das vergessen haben solltest!“
„Ja, aber ich wusste immer, dass ich es einmal sein würde. Es besteht ein entscheidender Unterschied zwischen einem Mann mit Ehrgeiz und einem Mann, dem es gefällt, nichts aus seinem Leben zu machen. Hör meinen Rat, Megan: Dein Fußballtrainer wird zu einem übergewichtigen Exsportler altern. Frag dich selbst, ob du seinen Mangel an Ehrgeiz dann noch so lustig finden wirst. Wirst du glücklich damit sein, ihm das Essen auf
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