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Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Titel: Das Ende der Nacht: Horror-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolas Preil
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wusste selbst nicht, warum sie es tat.
    "Tut mir leid für dich, Laura", flüsterte Kathleen.
    "Ja, mir auch", sagte sie und küsste ihn erneut.
    "Warum machen Leute so was?", fragte Kevin plötzlich und es klang gleichzeitig vollkommen überflüssig und wichtig. Michelle hatte keine Antwort darauf. Die Energie, die Angst, der Überlebenswillen?
    "Weil es in ihrer Natur liegt", antwortete sie schließlich.
    Michelle wollte gerade mit Kevin das Zimmer verlassen, als ein lautes, polterndes Geräusch an ihre Ohren drang. Aus der Küche. Zuerst wusste sie nicht, was das zu bedeuten hatte, dann fiel ihr Thomas ein. Die Falltür! Gabriel musste sie im Eifer des Gefechts verschlossen haben, denn das Poltern erklang rhythmisch, erneut und erneut, als wollte etwas hinaus. Oder hinein.
    Kathleen erhob sich und mit ihr Laura.
    "Wir haben ein Problem, Laura, und das muss beseitigt werden."
    "Ich weiß."
    Die beiden Mädchen gingen an Michelle vorbei und verließen das Zimmer. Michelle griff sich die Pistole aus Andreas' Hand. Dann setzte sie Kevin zu Boden, nahm ihn bei der Hand und gemeinsam traten sie hinaus in die Eingangshalle.
    Kathleen und Laura waren schon weiter in die Küche gegangen. Die Tür stand offen.
    "Bleib hier und warte", sagte Michelle zu ihrem Schützling, "Wer weiß, was in der Küche los ist."
    "Okay", antwortete Kevin und setzte sich auf die unterste Stufe der Treppe.
    Das Poltern drang mit jedem Schritt, den Michelle tat, lauter an ihre Ohren. Ein leises Kichern und ein knurrendes Fluchen gesellten sich dazu, als sie die Küchentür erreicht hatte. In den Raum gelangt, fiel ihr erster Blick auf die Falltür. Durch den Griff war eine dicke Kette gezogen und an einem Eisenring auf dem Boden mit einem Schloss befestigt worden. Die Kette war etwas zu lang und jedes Mal, wenn Thomas von unten gegen die Falltür stieß, erhob sie sich für einige Zentimeter. Und schließlich diese Laute, die er ausstieß, die Michelle schon im Eingangsbereich vernommen hatte.
    Diese Szenerie erinnerte sie an einen Film, den Christina und sie am häufigsten geschaut hatten. Und sie dachte wieder an das Gespräch zurück, als ihre Freundin lautstark von den Effekten aus Tanz der Teufel berichtet hatte. Wie unrealistisch die Gedärme gewirkte hatten. Und dennoch, dieser Film war Kult. Bitte, dachte sie, lass mich aufwachen und auf dem Sofa sein, oder dem Sessel, der auf und nieder fuhr. Nur nicht hier. Aber als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie Thomas unter der Falltür und Laura und Kathleen ganz in seiner Nähe.
    Seine Augen drückten sich aus ihren Höhlen hervor und zusammen mit seinem weit aufgerissenen, übernatürlich großen Mund glich er einer Comic-Figur, einer Fratze, die es in dieser Welt nicht geben konnte. Aber diese Welt existierte nicht mehr.
    Kathleen versuchte die Falltür nach unten zu drücken, was ihr nicht gelingen wollte, als sie sich auf sie stellte, während Laura die Schränke durchsuchte.
    "Kann ich was helfen?", fragte Michelle und wusste dabei, dass die Frage überflüssig war. Jede Frage schien überflüssig. Kathleen warf ihr einen genervten Blick entgegen. So setzte sich Michelle an den Küchentisch und beobachtete das Geschehen. Sie vermisste Christina sehr in diesem Moment.
     
     
    III
     
    Kevin war froh, dass Benny nicht mehr da war. Aber nun trafen ihn seine Erinnerungen wie giftige Pfeile in seine Seele, seit er in einem fremden Bett aufgewacht war. Schmerzend stellte er fest, dass sein Licht Recht gehabt hatte. Sein Vater hatte seine Mutter getötet, und danach sich selbst. Und Kevin hatte das Ganze mit angesehen. Nur kam es ihm so vor, als wäre es vor Jahren geschehen. Vielleicht lag das an dem Dunst der vielen Joints, die geraucht worden waren. Eine wirkliche Erklärung kam ihm nicht in den Sinn, so beschloss er, die Dinge zu akzeptieren, wie sie waren, und sich darauf zu konzentrieren, was die Zukunft bringen mochte. Wenn es denn eine geben würde.
    Er hatte sich verändert. Die Beschwörung im Keller, die er nur unterbewusst mitbekommen hatte, hinterließ ihre Spuren in seinem Gehirn und damit in seinen Gedanken. Kevin dachte auf einmal an Frauen, wie sie wohl nackt aussehen mochten. Er betrachtete die Mädchen im Haus anders als noch bei seiner Ankunft – und die war erst wenige Stunden her. Besonders Laura erregte in ihm und zwischen seinen Beinen ein ungekanntes, seltsames Gefühl, wenn er den Ansatz ihrer Brüste im tiefen Ausschnitt ihres Kleides sah. Er wollte wissen, wie

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