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Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte

Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte

Titel: Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heller
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denken hören, und wie er seine Taktik anpasste.
    Neun. Hast du gehört? Neun ist die Zahl. Du hast neun Verfolger.
    Neun? Heiliger Bimbam!
    Hig, die haben dein Gewehr gesehen. Die haben es auf das Fleisch und auf dein Gewehr abgesehen. Die sind nicht bewaffnet. Zumindest nicht mit Schusswaffen. Ich habe keine Schusswaffen gesehen. Wenn sie eine hätten, wärst du längst tot. Hast du verstanden?
    Ja, ich habe verstanden, zum Teufel. Neun?
    Hig, hör zu. Die haben Macheten. Sieht nach Macheten oder Schwertern aus.
    Schwerter? Schwerter, verdammt?
    Hig, beruhige dich. So wie ich das sehe, werden die aufs Ganze gehen, unter Einsatz ihres Lebens. Die wollen dein Gewehr.
    Der verdammte Bangley. Weissagte mir all das aus drei Kilometern Entfernung. Stand auf seinem Turm in das Okular seiner Zielvorrichtung gelehnt.
    Toll.
    Unter Einsatz ihres Lebens. Ein jeder hofft, dass es seinen Nebenmann treffen wird. Sie wollen Hirsch essen, und sie wollen dein Gewehr. Hast du mich verstanden?
    Ja.
    Sag es, Hig. Konzentrier dich.
    Mein Herz hämmerte. Fast musste ich laut lachen. Genau da, mit der Sonne im Rücken und den Blick auf den Pfad hinter dem hohen Gestrüpp, hinter dem sich praktisch eine ganze Division von Besuchern versteckte, in vierhundert Metern Abstand.
    Sag es.
    Alles Roger.
    Gut. Atme ruhig weiter.
    Bangley, sag es mir, was zum Teufel soll ich machen? Was soll ich machen?
    Atme. Ich möchte, dass du atmest. Hig, die schleichen sich an. Die haben den ganzen Tag Zeit. So wie ich das sehe. Keine Eile. Du kommst langsam voran, sie schließen langsam auf. Stück für Stück. Und dann schlagen sie zu. Die machen das nicht zum ersten Mal. Die stellen sich nicht so an, als würden sie das zum ersten Mal machen. Hast du verstanden?
    Ja, verdammt noch mal verstanden. Alles Roger.
    Okay. Du bist im Vorteil. Vorteil, Hig. In diesem Moment sitzt du am Drücker.
    Tatsächlich?
    Und wie, Hig, hammermäßig am Drücker. Hör mir zu.
    Auf einmal fand ich, dass er leicht besorgt klang, was mich nicht gerade beruhigte. Neun Besucher, das waren verdammt viele, zog man in Betracht, dass sie töten wollten. Mich.
    Hör mir zu. Geradeaus Richtung Osten, in vielleicht achtzig Metern, führt der Pfad durch eine Art Senke. Flach, aber tief genug. Du streckst dich und nimmst das Seil, so als wärst du wirklich kaputt, und dann läufst du los und schleppst den Schlitten in die Senke.
    Bangley, ich bin kaputt, verdammt nochmal.
    Um so besser. So bleibst du ruhig. Keinen Espresso für Hig. Nicht heute. Du brauchst eine ruhige Hand. Wir wollen, dass deine Hände ruhig und entspannt sind. Und jetzt geh los. Da ist ein großer, dichter Salbeistrauch oder so ähnlich, links vom Weg, unten in der Senke. Mehrere Büsche. Das ist perfekt. Du ziehst den Schlitten hinter die Büsche und versteckst ihn. Zur Not musst du ein paar Äste abschneiden. Soweit ich das beurteilen kann, hast du zwei Tiere dabei. Korrekt?
    Du bist gut, Bangley. Du bist unglaublich.
    Das musste er erstmal verdauen. Er war sich nicht ganz sicher, ob ich es sarkastisch meinte oder nicht, aber es war auch egal.
    Schön, dass du das endlich merkst, Hig, ganz im Ernst. Der Schlitten und die Tiere sind dein Schutzschild. Nur für den Fall, dass ich mich in Bezug auf ihre Bewaffnung geirrt habe. Falls sie Schusswaffen haben. Einen Bogen oder irgendwas, das ich nicht sehen kann. Sie haben keine. Aber wir wollen auf alles gefasst sein. Auf alle Eventualitäten.
    Er liebte diesen Spruch. Auf alle Eventualitäten gefasst sein. Naja, immerhin war er nur deswegen noch am Leben. Das musste man ihm lassen. Der verdammte Bangley.
    Du versteckst den Schlitten und hockst dich dahinter, verstanden?
    Verstanden . Schweigen. Bangley?
    Schieß los, Hig.
    Ich habe fünf Schuss im Magazin, und einen in der Kammer. Macht sechs.
    Pause. Ich konnte hören, wie der Wind durchs Gestrüpp fuhr. Auf einmal war es unglaublich leise.
    Wie soll ich neun Angreifer erschießen? Mit sechs Schuss?
    Das Radio knackte. Ich weiß nicht, ob ich über dieses Geräusch jemals so froh war wie jetzt. Das Geräusch der Intervention. Das Geräusch der Ruhe im Sturm, das Geräusch taktischer Meisterleistungen. Bangley.
    Okay, ja, Hig, atme und hör mir zu. Streck dich nochmal. Du hast keine Ahnung, du hast nicht mal den Hauch einer Ahnung, dass diese Penner dir auf den Fersen sind. Ein kleines Liedchen würde jetzt nicht schaden.
    Ein Liedchen?
    Naja, sing was. Oder pfeif. Nichts ist beruhigender als zu pfeifen. Also, Hig, hör

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