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Das Ende der Unschuld: Roman (German Edition)

Das Ende der Unschuld: Roman (German Edition)

Titel: Das Ende der Unschuld: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Abbott
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Auto zum Beispiel …«
    »Bestimmt sollte seine Frau nicht wissen, dass er raucht«, schlage ich vor. »Im Auto hätte sie sie womöglich gefunden.«
    »Oder in einem Blumentopf«, antwortet Dusty, trinkt einen Schluck Saft und legt nachdenklich den Kopf schief. »Einem von diesen großen alten Übertöpfen, die deine Mom überall rumstehen hat.«
    »Wahrscheinlich würden sie da nass werden. Wahrscheinlich …«
    »Es ergibt einfach keinen Sinn.« Sie schweigt und klopft mit der Flasche sanft an ihren Oberkörper. »Für mich zumindest nicht.«
    »Nein«, stimme ich zu. Mein Kopf ist heiß und kribbelt. »Wahrscheinlich nicht.«
    Ich setze mich auf. Ich muss sie auflaufen lassen, das wird doch gehen. Aber sie hat mir einen gehörigen Schreck eingejagt, als hätte ich auf etwas Kaltes gebissen. Es überrascht mich nicht, dass sie weiß, dass ich gelogen habe. Sie kann immer meine Gedanken lesen, hier wie auf dem Hockeyfeld, überall. Sie sieht mir alles an.
    »Eigentlich ergibt alles keinen Sinn, was er getan hat«, sage ich.
    Sie nickt, aber ihren Blick werde ich für den Rest des Tages nicht vergessen.
    Später zieht Mr. Verver mich zur Seite, um mir zu erzählen, was es Neues gibt. Er nimmt mich einfach so zur Seite, nur um mir das zu erzählen.
    »Die Polizei hat Mrs. Shaw und ihrem Sohn das Feuerzeug gezeigt«, sagt er, »und der Sohn hat es erkannt. Er sagt, es ist ein Erinnerungsstück, noch von seinem Großvater, und Mr. Shaw hat es benutzt, um die Kerzen am Weihnachtsbaum oder auf Geburtstagskuchen anzuzünden.«
    »Und Mrs. Shaw?«
    Mr. Verver schüttelt den Kopf. »Sie sagt, sie ist nicht sicher. Sie kann sich an nichts erinnern. Aber das Interessante ist, dass Mr. Shaws Sekretärin es auch erkannt hat, sie sagt, er hat manchmal am Schreibtisch damit herumgespielt. War angeblich sein Glücksbringer.«
    Ich versuche, nicht an Dusty zu denken. Dann glaubt sie mir halt nicht, ist doch egal. Das sage ich mir immer wieder. Immer wieder.
    Abends kommt es in den Nachrichten.
    Eine Studentin hat sich gemeldet und gesagt, sie sei das Mädchen, das die ältere Dame in den Green Hollow Lake hat springen sehen, das Mädchen, von dem sie dachte, es sei Evie.
    »Ich habe Proben für ein Geologieseminar entnommen«, erklärt sie dem Reporter. Sie hat langes, dunkles Haar wie Evie, aber sonst sieht sie völlig anders aus. Ich frage mich, wie irgendjemand diese Studentin mit den rundlichen Schultern und den Korksandalen mit Evie verwechseln kann.
    »Nicht zu glauben.« Meine Mutter steht vor dem Kühlschrank und überlegt, was es zum Abendbrot geben soll. Keine Ahnung, wo Ted ist. »Die Vorstellung, dass dieser Mann in unserer Einfahrt herumgelungert hat. Dass der seine Sachen hier versteckt hat und nachts um unser Haus geschlichen ist.«
    Das muss sie gerade sagen.
    Ich muss an Dr. Aiken denken, wie er durch unsere Hecke kriecht.
    Fast hätte ich gelacht. Ehrlich.
    Manchmal glaube ich es selbst schon fast. Manchmal vergesse ich, dass ich mir das ausgedacht habe und stelle mir vor, wie Mr. Shaw unsere Milchklappe öffnet, darin herumtastet, seine Geheimnisse darin versteckt. Er hat mir seine Geheimnisse doch sowieso selbst verraten, etwa nicht? Beziehungsweise ich habe sie ihm abgenommen. Ich habe sie ihm abgenommen, habe die Hand danach ausgestreckt, danach gegriffen.

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    11.
    A m Montag brummt die Schule nur so vor Neuigkeiten. Tara Leary stolziert mit einer größer werdenden Meute herum, lauter Mädchen, die die Nachrichten hören wollen.
    »Sie machen jetzt eine Großfahndung«, sagt sie. »Mein Dad hat von Anfang an gesagt, dass das eine Sexualstraftat ist. Sie suchen überall, im ganzen Land, die besten Spuren führen nach Ontario. Sie arbeiten mit der Polizei dort zusammen. Seine Frau sagt, er wollte schon immer gerne da leben, ganz allein in einer Hütte. Was für ein Irrer.«
    Eine Hütte am See, wie romantisch, ein Liebesnest.
    »Aber mein Dad sagt, inzwischen ist es wahrscheinlich ein Selbstmord«, fährt Tara fort. »Weil, jetzt kann er sich nirgends mehr verstecken.«
    »Ich habe gehört, sie wollen noch mal im Wald hinter der Schule suchen«, sagt Joannie.
    »Die glauben, sie verstecken sich im Wald?«, frage ich und stelle mir ein Zweimannzelt und einen Campingkocher vor.
    Joannie gibt sich ebenso weltläufig wie Tara, sieht mich an und schüttelt den Kopf. »Sie suchen ihre Leiche«, sagt sie. »Sie überlegen, wo er ihre Leiche versteckt hat.«
    In Gesundheitslehre machen wir schon wieder den

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