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Das Ende der Welt (German Edition)

Das Ende der Welt (German Edition)

Titel: Das Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Höra
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vor der Uniform schwindet. Der General ist viel zu nachsichtig. Ich an seiner Stelle würde viel mehr von den Aufrührern hängen.« Der Offizier winkte ab. »Aber Cato weiß schon, was er tut.«
    »So ist es«, sagte Burger. »Es lebe Cato!«
    Wir gaben ihnen etwas Benzin und setzten unseren Weg fort. Burger war guter Dinge. »Habt ihr das gehört? In Berlin gärt es.« Er pfiff vor sich hin. Ich betrachtete seinen Rücken und dachte an das Messer an meinem Gürtel. Ich brauchte nur zuzustoßen. Hör auf damit, befahl ich mir selbst. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass der Zar mich misstrauisch beäugte.
    Donard brabbelte wütend vor sich hin. Ich hatte eine Idee.
    Ich rückte näher an ihn heran. »Was hältst du davon, wenn ich Burger töte?«, begann ich ohne Umschweife. Donard sah mich mit großen Augen an. »Im Gegenzug werden du und dein Vater ein gutes Wort für mich bei Cato einlegen. Und ihr verschont Leela und ihren Vater.«
    »Willst du mich verarschen?«, fragte Donard fassungslos. »Du willst Burger töten?«, lachte er meckernd.
    »Ich habe nur gefragt: Was wäre, wenn ich es täte?«, sagte ich.
    »Ich hätte mehr Courage von dir erwartet«, erwiderte Donard. »Aber das war ja klar. So einer wie du kennt keine Ehre.« Er sah mich prüfend an. »Aber gut, ich würde mich bei Cato für dich einsetzen. Erwarte aber nicht zu viel. Es liegt in Catos Händen.«
    »Das reicht mir«, sagte ich. »Und Leela?«
    Wir sahen zu ihr rüber. Sie schlief in einer seltsam verkrümmten Haltung und schreckte bei jedem Rütteln des Lastwagens hoch, um dann wieder in sich zusammenzusinken.
    »Ich verwende mich für ihre Sicherheit«, sagte Donard. »Mal angenommen, du würdest es tatsächlich tun wollen. Wie willst du es machen?«
    »Das überlass mir. Kurz bevor wir in Berlin sind, könnte es passieren. Dann würden wir beide mit Leela abhauen und versuchen, uns zu deinem Vater durchzuschlagen.«
    Donard lächelte böse. »Wer dich zum Freund hat, braucht keine Feinde mehr.«
    Für diese Bemerkung und weil der Zar uns die ganze Zeit beobachtet hatte, gab ich Donard einen Stoß in die Rippen, so dass er sich vor Schmerz krümmte.
    »Du dreckiges Schwein«, fluchte ich laut und steckte ihm den Knebel wieder in den Mund, während mir der Zar aus schläfrig zusammengekniffenen Augen zusah.
    Das war nur eine Idee, redete ich mir während der nächsten Stunden ein. Du würdest doch niemals mit Donard gemeinsame Sache machen.
    Nach einem weiteren Tag Fahrt erreichten wir einen verfallenen Vorort von Berlin. Es dämmerte bereits.
    Burger zeigte uns auf einer Karte den Weg zum U-Bahn-Eingang. Er hatte sogar einen verwaschenen Streckenplan aufgetrieben.
    »Wir werden uns direkt ins Maul des Löwen begeben«, sagte Burger. »Einige von uns werden dieses Abenteuer vielleicht nicht überleben.« Er machte eine Pause. »Möglicherweise niemand von uns, aber wir haben keine andere Wahl.«
    Wir sahen betreten zu Boden. Jeder wusste, wie gefährlich die Aufgabe war. Vor dem Aufbruch verordnete Burger uns noch ein wenig Ruhe.
    Ich setzte mich ein Stück abseits von den anderen und dachte nach. Wenn du es tun willst, dann jetzt, sagte die altbekannte Stimme in mir.
    Du schaufelst dir dein eigenes Grab, sagte die andere Stimme. Doch sie konnte mich nicht aufhalten. Vorsichtig zog ich einem der Schlafenden das Messer aus dem Gürtel, prüfte seine Schärfe mit dem Daumen und schlich weiter.
    Ich fand Burger am LKW, wo er im Schein der Öllampe die Karten studierte. Er war allein und hatte mir den Rücken zugewandt. Unter meiner Schädeldecke wüteten Krabbler und verwirrten meine Gedanken.
    Ich sah mich noch einmal um. Außer uns beiden war niemand zu sehen. Ich könnte ihm blitzschnell die Kehle durchschneiden. Das wirst du nicht tun, schrie es in mir.
    Doch hatte ich bereits das Messer in der Hand und schlich mich an Burger heran. Dabei war es mir, als hätte jemand anderes die Kontrolle über mich übernommen und ich wäre nur ein Zuschauer.
    Steck das Messer weg, rief eine Stimme in meinem Kopf wie aus weiter Ferne. Aber ich war nicht zu stoppen. Ich war ein abgefeuertes Geschoss, das nicht mehr aufzuhalten war.
    Burger bemerkte mich nicht, er war in seine Karten vertieft. Wenn ich schnell genug war, würde ich es schaffen; ein sauberer und tiefer Schnitt, von links nach rechts. Ich hatte das Gefühl, ein riesiges Schwert würde mich durchbohren, das mich mit seinem kalten Metall vereiste. Er ist ein Feind, sagte ich mir. Kein Mensch,

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