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Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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herankommen.
    Alptraumritter gehören zu ihrer Schar, Ray. Und die legendären Waffen von Alptraumrittern sind es, die sie besitzen…«
    »Alptraumritter!«
    »Sie haben bereits einen Hohenpriester Duldamuurs bezwungen. Kyerlan!«
    »Kyerlan… tot…?«
    »Ich weiß es. Ich war nicht dabei, doch viele haben es gesehen und Zeugnis abgelegt. Und noch etwas laß dir sagen, Ray, über die Schlacht am Broudan-See. Die Priester bewachten unser Lager mit ihren magischen Fallen, mit denen sie Hunderte von Kriegern in den Tod lockten, seit wir in die Wildländer vordrangen. Aber nicht am Broudan-See! Die Barbaren töteten alle Priester und vernichteten ihre Fallen. Sie fielen über uns her, als wir uns am sichersten wähnten.« Er nickte zu seinen Worten und fuhr fort:
    »Ich habe mich nie sicher gefühlt bei ihrer Magie. Ich stritt mit diesen verdammten Teufelsanbetern und wollte das Lager abbrechen und das Heer zum Kampf bereit machen… aber sie ließen mich nicht. Diese größenwahnsinnigen Narren wollten dreitausend Barbaren mit ihrer Magie vernichten!« Er schüttelte den Kopf. »Sie hatten keine Gelegenheit, ihren Irrtum zu bereuen.«
    »Die Barbaren also!« entfuhr es O’Cardwell. »Sie sind deine Verbündeten, nicht wahr? Du weißt, daß sie auf Darain zumarschieren, nicht wahr? Wie viele sind sie?«
    O’Braenn zuckte die Schultern. »Mehrere tausend, ich weiß es nicht. Ihre Zahl ist nicht wichtig. Versteh doch, Ray. Sie sind die letzten wirklich Freien! Da ist einer, der sie führt, Nottr, der sich diesem Kampf verschworen hat. Selbst Tote gehorchen ihm. Er ist mehr als ein Barbar. Und er besitzt ein magisches Vlies, von einem Alptraumritter geschaffen, das selbst einen Dämon zu vernichten vermag…!«
    »Dann war der Plünderzug durch Ugalien nur eine Finte…«
    »Nottrs Ziel ist Darain und Duldamuur. Und wir haben nicht viel Zeit, ihm den Weg zu ebnen…«
    »Mit den Barbaren verbündest du dich?«
    »Wir haben denselben Kampf.«
    »Ja«, murmelte O’Cardwell nach einer Weile. »Ja, das mag sein. Für dieses eine Mal…« Er starrte O’Braenn an. »Wie sollen wir den Barbaren den Weg ebnen?«
    »Indem wir uns heraushalten.«
    »Du meinst…?« fragte er ungläubig.
    »Indem wir abziehen, wenn sie kommen. Es ist ihre Schlacht. Und kein Caer-Blut soll vergossen werden.«
    O’Cardwell schüttelte den Kopf. »Der Gedanke ist so einfach, daß ihn keiner denkt. Und ich sage dir noch einen Grund, warum ihn keiner denkt. Er ist undurchführbar.«
    »Ist es nicht möglich, Owain und diesen Tiefländer zu beseitigen?«
    »Vielleicht…«
    »Kannst du die Clans und ihre Krieger für diesen Plan gewinnen?«
    »Vielleicht… ja, vielleicht…«
    »Weshalb hältst du ihn dann für undurchführbar?«
    »Was denkst du, was Amorat tun wird, wenn wir plötzlich abziehen, hm…?«
    O’Braenn grinste wieder, weil ihm das nun als das kleinste Problem erschien.
    »Ich hatte genug Zeit, darüber nachzudenken. Natürlich tun wir es nicht vor seinen Augen, sondern nachts. Wenn wir die Heerlager nicht abbrechen, sondern nur räumen, daß die Barbaren sie in aller Stille übernehmen können, werden nicht einmal die Stadttore geschlossen sein, nicht wahr?«
    »Großer Erain… welch ein Gedanke…!«
    »Das sage ich mir auch, seit ich diesen Plan habe…«
    O’Cardwell sagte ernüchtert: »Wenn diese Barbaren ihre Schlacht verlieren, werden wir uns dafür zu verantworten haben.«
    O’Braenn nickte. Er ballte seine schwarze Faust. »Dann werden wir eben kämpfen, wie wir es schon vor langer Zeit hätten tun sollen. Was mir gelungen ist, bringen auch andere fertig. Die Dunkelmächte sind nicht unbesiegbar. Auch das Leben selbst ist eine Waffe gegen sie. Die Lorvaner, bei denen ich Gefangener war, sind stolz auf ihre Narben, die sie aus ihren Kämpfen haben. Ich bin stolz auf meine, Ray.« Er deutete auf seine Male. »Wir sollten uns an ihren Anblick gewöhnen. Uns steht vielleicht ein langer Krieg bevor… und dies werden die Narben der Zukunft sein.«

6.
    In den folgenden Tagen konnte Maer O’Braenn beobachten, wie Scharen von Caer-Kriegern aus dem Süden zurückkehrten. Die Heerlager wuchsen.
    Er schickte Daelin mit einem halben Hundert seiner Krieger nach Osten. Sie sollten die Furten der Silda beobachten und die Ankunft der Lorvaner melden.
    Von O’Cardwells Leuten ließ er sich die Stadt beschreiben und einen Plan zeichnen, nach dem selbst einer, der die Stadt noch nie zuvor betreten hatte, Amorats Tempel finden

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