Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
Vom Netzwerk:
Menschen (die bekanntlich Warmblüter sind) von den eiskalten Fluten des Hudson unterscheiden. Über ein Headset gab Kyle Anweisungen an seinen Piloten Brent Foehl weiter, einen hundertdreißig Kilo schweren Riesen, der ein Trikot der Brian Dawkins Philadelphia Eagles trug. »Schon wieder zwei Jet-Skis. Zoom mit Kamera eins. Auf jedem zwei Personen. Auf einhundert Meter sinken.«
    »Roger. Sinken auf einhundert Meter. Nähern uns Kurs eins-acht-null … So müsstest du ihnen den Weg abschneiden können.«
    »Bordkanonen schussbereit.«
    »Ziele trennen sich.«
    »Ich sehe sie. Wir nehmen sie in nord-südlicher Schussrichtung. «
    »Roger. Zielentfernung fünfzig Meter. Reduziere Geschwindigkeit auf vierzig Knoten. Besorg’s ihnen, Baby. Lass sie spüren, wie’s Blei hagelt.«
    Auf dem schwarzen Bildschirm schnitt der weiße Geschosshagel eine tödliche Breitseite durch den ersten Jet-Ski und tötete auf der Stelle die achtundvierzigjährige Cindy Grace und ihren Ehemann Sam aus South Carolina, bevor er ihre Schwiegereltern traf. Einen Augenblick lang zeigten die Wärmebildkameras Kyle nur noch einen weißen Monitor, als der Benzintank des zweiten Jet-Skis explodierte.
    »Vier weitere Bälle eingelocht.« Kyle beugte sich vor und klatschte die Hand seines Piloten ab.

    »Das reicht!« Major Leipplys Magen krampfte sich zusammen. Ihre noch nicht verdaute letzte Essensration drohte, eine ganz falsche Richtung einzuschlagen. »Diese Ziele sind keine Monster in einem Videospiel oder feindliche Kämpfer, sondern Menschen. Amerikaner!«
    »Wir müssen ein Spiel daraus machen, Major«, erwiderte Brent Foehl. »Glauben Sie etwa, wir könnten so etwas tun, wenn wir ernsthaft darüber nachdenken würden? «
    »Wir werden versuchen, die Sache nicht auch noch zu feiern«, versprach Kyle und senkte den Kopf.
    »Das wäre hilfreich, danke.« Sie warf einen Blick auf die Digitaluhr, die über ihrer Arbeitsstation hing. »Beenden Sie Ihre Schicht. Ich sehe mal nach Ihrer Ablösung.«
    Kyle wartete, bis Major Leipply gegangen war. »Diese Typen sollen also keine Monster in einem Videospiel sein … Scheiß drauf, Major Heuchlerin. Komisch, dass es für sie nie ein Problem war, als wir Leute in Pakistan erledigt haben.«
    »Amen, Bruder. Eddy-Baby, wie viel steht’s?«
    Ed White, der die Sensoren der Reaper-2 steuerte, beugte sich aus seiner Arbeitsstation. »Ihr Arschlöcher habt noch sechs Minuten. Wir liegen noch immer vierzehn Abschüsse vor euch.«
    »Ihr solltet eure Siegprämie nicht zu früh auf den Kopf hauen, mein hitzköpfiger Freund.« Brent zog die Reaper-1 steil nach oben, bevor er dem Hudson wieder in Richtung Süden folgte. »Kurs zwei sieben null. Wir wollen doch mal sehen, ob es bei den Trümmern der George Washington noch was zu holen gibt.«
    Kyle beugte sich vor und flüsterte seinem Piloten zu: »Mann, der Hudson wurde bis dreiundzwanzig-null-null zur Flugverbotszone erklärt.«

    »Das behauptest du . Mir hat man gesagt, dass jeder, der aus Manhattan entkommt, den Rest der Welt mit der Pest infizieren könnte. Während der nächsten halben Stunde wird niemand in die Nähe des Harlem River kommen. Und ich werde diese Wette ganz sicher nicht verlieren. Es ist mir egal, ob es sich um ein Ruderboot, einen Mann mit einem Tauchgerät oder einen Haufen Huren in einem Schlauchboot handelt. Was mich angeht, gilt: Wer sich auf den Weg macht, wird bluten.«
    »Wie wahr.«
    Brent änderte den Kurs der Reaper in Richtung Südwesten und folgte in einer Höhe von dreihundert Metern dem Ostufer des Hudson. Kyle musterte die vier Bildschirme über seiner Steuerkonsole. Als die Drohne die George Washington Bridge überflog, erschien eine langgezogene Kielspur auf seinem Synthetic-Aperture-Radar, das mittels Mikrowellen, die Dunkelheit und dichte Wolkendecken durchdrangen, zweidimensionale Bilder erstellte.
    »Ich hab da was, Partner. Eine gewaltige Bugwelle und zwei Kielspuren. Kurs ändern auf zwei-drei-drei. Das Ziel befindet sich 3,7 Kilometer südlich der Brücke und bewegt sich mit zwölf Knoten in Richtung Süden. Viel zu groß für einen Fischkutter. Bring uns auf einhundertfünfzig Meter runter, damit ich ein paar Wärmebilder bekomme.«
    Brent gab die neuen Koordinaten ein, verringerte die Geschwindigkeit der Reaper und setzte zu einem langgezogenen Sinkflug an. »Vergiss es. Das ist nur ein Frachtkahn, der Müll transportiert.«
    »Ein Frachtkahn … Müll … und voller Menschen! Hey, Mann, sieh dir mal die

Weitere Kostenlose Bücher