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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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verlor die Nerven – worauf Dutzende rasender, vor Trauer halb wahnsinniger Eltern die infizierten Leichen ihrer toten Kinder über ihre Balkone und aus ihren Fenstern warfen, wodurch die Truppe gezwungen war, sich in der Mitte der nach Süden führenden Fahrbahnen des Broadway zu halten.
    Diese Änderung der Taktik gab der Revolte neue Nahrung. Innerhalb weniger Minuten strömten Hunderte Bewohner des Viertels aus ihren Wohnblocks, bewaffnet mit Baseballschlägern, Messern, Pistolen und Sturmgewehren. Ein letztes Aufflackern der Flammenwerfer, dann
war die Schlacht vorbei. Die Massen hatten gesiegt, ihre rasende Wut war gestillt – doch nur für den Augenblick.
    Nachdem die Straße wieder der Menge gehörte, ließen die Menschen ihrem Zorn freien Lauf; sie zerschmetterten die Fenster von Geschäften und begannen, ihr eigenes Viertel zu plündern.
    Virgil zog Shep beiseite und führte ihn um eine Reihe verlassener Autos herum. In einiger Entfernung konnte man den Campus der Columbia University sehen. »Auf den Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung folgt stets das Chaos. Wir werden Zeuge einer Glaubensprüfung, Patrick. Es scheint, als habe Satan gewonnen.«

    Die Reaper schwebte dreihundert Meter über dem Broadway. Ihre scharlachroten Augen waren auf die Straße scharfgestellt – und in dreißig Meilen Entfernung musterte der Soldat, der die Drohne bediente, die Gesichter der Menge auf seinem Monitor.
    Jede Aufnahme eines Kopfes wurde an ein physiognomisches Analyseprogramm weitergeleitet, das eine zweidimensionale Karte des Gesichts erstellte, wofür es achtzehn Referenzpunkte berücksichtigte. Diese Punkte wurden mit der dreidimensionalen Morphologie des Gesichts der Zielperson verglichen, über die der Computer bereits verfügte.
    Der optische Scanner zoomte den alten Mann und seinen jüngeren Begleiter heran, die auf dem Broadway in Richtung Süden eilten. Eine Gesichtsaufnahme des jüngeren Mannes wurde erstellt, digitalisiert, normiert und abgeglichen.

    ÜBEREINSTIMMUNG BESTÄTIGT:
ZIELPERSON GEFUNDEN

    »Major, wir haben ihn! Die Zielperson geht auf dem Broadway in Richtung Süden. Sie nähert sich der West 125 th Street.«
    Rosemarie Leipply beugte sich über die Schulter des Piloten der Drohne und bestätigte die Übereinstimmung. »Gut gemacht. Zielperson fixieren. Alarmieren Sie Captain Zwawas Leute auf Governor’s Island. Sorgen Sie dafür, dass sie die Aufnahmen in Echtzeit erhalten. «
    »Ja, Ma’am.«

    Governor’s Island, New York
1:53 Uhr

    Der MH-60G Pave Hawk vibrierte auf den Landekufen, während seine Rotorblätter durch die kalte Dezembernacht peitschten. Die neun Mitglieder der aus Rangern bestehenden Kommandoeinheit saßen bereits auf ihren Plätzen und warteten ungeduldig auf den Soldaten, der als letzter an Bord kommen sollte.
    David Kantor schleppte seinen erschöpften Körper und die fast zwanzig Kilo schwere Ausrüstung auf seinem Rücken über den Rasen zum Helikopter. Als er die offene Seitentür erreichte, packten ihn zwei Ranger bei den Armen, zogen ihn hoch und warfen ihn geradezu auf die Rückbank.
    Major Steve Downey schaltete das Headset ein, das in Davids Maske integriert war. »Sind Sie Kantor?«
    David nickte.
    Der Ranger, der Handschuhe trug, schüttelte David die Hand. Er schrie, um den Lärm zu übertönen. »Major Downey. Willkommen an Bord. Man hat mir gesagt, dass Sie mit der Zielperson vertraut sind.«

    David hielt sich an der Sitzbank fest, als der Hubschrauber mit einem Ruck abhob. »Wir hatten einen gemeinsamen Einsatz im Irak.«
    »Und das ist schon alles?«
    »Ja, Sir.«
    Downey zog seine Maske und seine Kapuze ab. Stacheliges Haar, ein Ziegenbärtchen und eindringliche braune Augen kamen zum Vorschein. »In Ihrer Akte steht, dass Sie einander bei mindestens drei Einsätzen begegnet sind. Laut privateren Aufzeichnungen über Ihre Person haben Sie ihn zur Hochzeit Ihrer ältesten Tochter eingeladen, auch wenn er bei dieser Feier dann niemals aufgetaucht ist. Versuchen Sie also nicht, mich zu verarschen, Kantor. Mehr als ein Leben steht auf dem Spiel … das Leben des Präsidenten, das Leben der UN-Delegierten und vielleicht sogar das Leben jedes Menschen, der das Glück hat, sich im Augenblick nicht in Manhattan aufzuhalten. Meine Mission ist ganz einfach: Ich soll den Impfstoff besorgen. Ob Ihr Kumpel die Nacht überlebt, liegt ganz alleine bei ihm – und bei Ihnen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Ja, Sir.«
    »Sobald wir in Morningside

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