Das Ende
States Marines, LIMA Company, Drittes Bataillon, 25. Marineregiment.«
»Paul Spatola, 101. Luftlandedivision.«
»Wen schützen Sie, Spatola?«
»Die Besitzer dieser Pizzeria. Es sind gute Menschen.«
»Ich kann sie retten.« Shep öffnete das Holzkästchen und zeigte ihm die Fläschchen. »Der Impfstoff gegen die Pest. Die Regierung will, dass er verschwindet. Wir brauchen einen Ort, wo wir uns verstecken können. Sofort.«
Spatola sah sich um. Sein Blick folgte dem Suchscheinwerfer. Die Ranger hatten begonnen, sich auf die Straße abzuseilen. »Kommt mit.« Er führte sie durch die Reihen der Obdachlosen und hämmerte gegen das heruntergelassene Sicherheitstor aus Aluminium, das die Glastüren des Eingangs bedeckte.
Das Tor öffnete sich einen schmalen Spalt. Der Mann dahinter blieb im Schatten verborgen, eine Stoffmaske, wie sie üblicherweise Maler tragen, dämpfte seine Stimme. »Was ist los?«
»Dieser Veteran und sein Großvater müssen von der Straße verschwinden. Er sagt, er hat einen Impfstoff gegen die Krankheit.«
»Einen Impfstoff?«
Shep schob sich näher an den Sprecher heran. »Das Militär ist uns dicht auf den Fersen. Helfen Sie uns, dann helfen wir Ihnen.«
Im Innern des Restaurants erklang eine Frauenstimme. »Paolo, tu’s nicht!«
Der Strahl einer Taschenlampe strich über Patricks Gesicht, über das Holzkästchen in seiner Hand und über Virgil. »Ich soll Ihnen vertrauen?«
Der alte Mann nickte. »Nur wenn Sie und Ihre Frau diese Nacht überleben wollen.«
Auf der Amsterdam Avenue schoben sich schwer bewaffnete Ranger mit einem scharfen Blick auf die Gesichter der Menschen durch die Menge. »Kommt rein, schnell.« Paolo löste die Verriegelung des Sicherheitstors und rollte es hoch, sodass die beiden Fremden das Restaurant betreten konnten.
Rasch zog Paul Spatola das Sicherheitstor wieder herunter, sodass es erneut in der Verriegelung einrastete. Dann sagte er zu den Obdachlosen um ihn herum: »Niemand kommt hier durch.«
Die Pizzeria war leer. Der Geruch von italienischen Fleischgerichten kam aus den dunklen Tiefen der Küche und ließ Sheps Magen knurren. Er ging auf das Essen zu, doch Paolo hielt ihn auf. »Ich muss nachsehen, ob eure Haut in Ordnung ist oder ob ihr infiziert seid.«
Sie hoben ihre Hemden und ließen ihre Hosen herunter. Im Licht der Taschenlampe untersuchte Paolo Hals, Achselhöhlen, Beine und Lenden der beiden.
»Ihr scheint in Ordnung zu sein. Kommt mit.« Sie folgten dem Italiener zwischen den Tischen mit den karierten Tischtüchern hindurch bis in die Küche. Dort lagen auf mehreren Aluminiumtischen halb aufgeschnittene Salamis, Käsewürfel und Brotlaibe. Gleich daneben befand sich ein Servierwagen mit bereits vorbereiteten Sandwiches. »Nehmt, was ihr wollt. Die Obdachlosen bekommen den Rest. Es verdirbt sonst sowieso alles.«
Shep nahm sich ein Sandwich und schlang es mit drei Bissen hinab. »Virgil, nimm dir etwas.«
»Ich habe schon gegessen, und wir haben nicht viel Zeit. Die Soldaten werden …«
Die Aluminiumtür des Kühlraums schwang auf, und eine schwangere Italienerin mit pechschwarzem Haar stand vor ihnen. Sie hielt eine Schrotflinte in ihren Händen.
»Es ist alles okay, Francesca. Sie sind sauber.«
»Niemand ist sauber. Die Pest wird uns alle umbringen. «
Sie hörten, wie vor dem Gebäude Männer stritten. Schüsse fielen.
»Schnell, in den Kühlraum!« Paolo drängte Shep und Virgil in die kleine Kammer und zog die Tür mit einem Knall hinter sich zu.
Sie kauerten sich in der Dunkelheit zusammen, umgeben vom Miauen mehrerer Katzen und dem fauligen Gestank verrottender Lebensmittel. Die Frau richtete den rasch schwächer werdenden Strahl der Taschenlampe auf ihren Mann, der Salatkisten beiseiteschob und neben dem freigeräumten Stück Holzboden niederkniete. In der Hand hielt er einen dünnen, gebogenen Draht. Er führte den Draht durch ein Astloch und stocherte darin herum, bis er eine Seilschlaufe gefunden
hatte. Er stand auf, zog mit einem heftigen Ruck und öffnete eine Falltür.
Unter ihnen erleuchtete das flackernde Licht einer Öllampe eine Leiter, die offensichtlich in einen Keller führte.
Paolo stieg ein paar Schritte hinab und blieb dann auf einer der mittleren Sprossen stehen, um seiner schwangeren Frau zu helfen.
Virgil kam als Nächster, und schließlich folgte Shep. Paolo kletterte noch einmal die Leiter hinauf und rief die Katzen, die unsicher in die Tiefe schlichen. Der Italiener verschloss die Falltür,
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