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Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Titel: Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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verwendet; noch besser würde es sicherlich mit dem Siebkessel gehen, der beim Schmied in Arbeit war.
    Gegoren wurde in separaten Bottichen. Meist entschied sich schon nach kurzer Zeit, ob der Sud gelungen war oder nicht. Manchmal verdarb er über Nacht, dann schlugen einem faulige Dünste entgegen, sodass man die Luft anhalten musste, bis die widerwärtige Brühe weggeschüttet war. War der Sud gut geworden, wurde er in Fässer gefüllt, wobei nach einer Weile das Spundloch kurz geöffnet werden musste, denn sonst konnte es vorkommen, dass ein Fass unter dem Druck der Nachgärung zerbarst.
    Zu Zeiten ihres Großvaters, so hatte ihr Vater erzählt, war das Bier teilweise noch in großen Tonkrügen gelagert worden, vor allem bei der Hausbrauerei, die auf dem Land immer noch üblich war. Auch in Köln gab es in jeder Straße Familien, in denen die Frauen noch selbst brauten, hier wanderten die Braukessel unter Aufsicht des städtischen Brauamts und nach festgelegten Zeiten reihum von Haus zu Haus. Doch mit dem Aufkommen des von der Bruderschaft gestärkten Brauwesens nahm das Hausbrauen in der Stadt ab, denn diese Arbeit war aufwendig und zeitraubend, viel einfacher ließ sich rasch ein Fass auf dem Markt holen oder ein Krug in der Schänke füllen.
    In früheren Zeiten hatte es auch Jahre gegeben, in denen das Brauen ganz verboten war. Ihr Vater hatte es als Kind miterlebt. Damals hatte eine Hungersnot gewütet, die Ernte war auf den Feldern verfault, und das bisschen Getreide, das noch übrig war, musste zum Brotbacken verwendet werden. So mancher Brauer war dadurch der Armut anheimgefallen. Madlen stellte sich gelegentlich schaudernd vor, dass dergleichen wieder geschehen könnte, und sie war froh um jeden Goldgulden, den sie noch in ihrem Kästchen hatte. Hin und wieder stieg Groll in ihr auf, wenn sie daran dachte, wie Jacop und der Henker sie um ihr sauer Erspartes gebracht hatten, doch dann reichte ein Blick auf Johann, um den ganzen Hergang in ein anderes, wesentlich milderes Licht zu rücken.
    Als hätten ihre Gedanken ihn herbeibeschworen, tauchte Jacop an diesem Vormittag in der letzten Aprilwoche bei ihr auf. Unter dem wilden Kläffen von Hannibal öffnete sie ihm das Tor und ließ ihn ein. Seine ernste, verschwörerische Miene ließ sie nichts Gutes ahnen. Es bereitete Madlen Sorge, dass Johann nicht hier war, sondern auf dem Stapelmarkt, wo er neue Fässer kaufen wollte. Doch wie sich herausstellte, wollte Jacop nicht mit ihm reden, sondern mit ihr.
    Er zog sie auf den Hof und blickte sich dabei um, als könne ihn aus den Ecken jemand anspringen und beißen. Hannibal hatte auf einen kurzen Befehl Madlens sein Bellen eingestellt und sich wieder neben den alten, blinden Spitz gelegt, als wolle er ihn beschützen.
    »Ihr habt ja immer noch den alten Köter«, sagte Jacop stirnrunzelnd. »Ich dachte, der wäre längst tot.«
    »Nein, er lebt noch, wie du sehen kannst.« Zu Madlens Ärger gesellte sich Kummer. Der greise Hund war in den letzten Tagen immer schwächer geworden, er fraß so gut wie nichts mehr, und Johann hatte bereits ernst davon gesprochen, ihn erlösen zu wollen. Es zog Madlen das Herz zusammen, daran auch nur zu denken.
    »Was willst du?«, fragte sie verstimmt.
    »Besser, uns hört keiner.« Er stapfte weiter in den Garten, wohin sie ihm notgedrungen folgen musste. Schließlich blieb er bei den Weinranken stehen und drehte sich zu ihr um. »Ich muss mit dir über Hermann reden.«
    »Den Henker?«
    Jacop nickte. Er trug einen Ausdruck von Verdrossenheit zur Schau, der mit unterdrücktem Zorn gepaart war. »Eigentlich wollte ich es dir schon längst erzählt haben, aber ich dachte, du hast schon genug Sorgen. Doch nun kann ich es nicht länger für mich behalten, ich muss es loswerden.« Er setzte eine aufopferungswillige Miene auf.
    »Komm zur Sache«, sagte Madlen voller Ungeduld.
    »Ja doch.« Jacop wand sich, es fiel ihm sichtlich schwer, damit herauszurücken. »Es war alles nur Theater. Die ganze Hinrichtungssache. Johann sollte überhaupt nicht geköpft werden. Der Erzbischof hatte ihn bereits begnadigt, er war frei und konnte gehen. Doch dann haben ihn die Wächter geschnappt und zusammengeschlagen.« Er senkte die Stimme. »Sie waren bestochen, von jemandem, der Johann Übles wollte.«
    Madlen konnte sich denken, wer das war. Angespannt wartete sie darauf, dass er fortfuhr.
    »Gerade, als sie ihn mit ihren schweren Stiefeln tottreten wollten, kam Hermann dazu. Die Wächter hörten

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