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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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eine reife Frucht.
    So würde es also enden. Nun, er hatte ein langes Leben gehabt und ein spannendes Leben sowieso. Er würde niemals verraten, wo man den Schatz fand, denn er hatte es geschworen. Er würde den Göttern aufrecht begegnen. Er würde sagen:
    »Hallo, hier steht Frethmar Stonebrock. Ich habe gelernt und wurde ein guter Zwerg. Ich habe zwar nur einen kurzen Namen, aber eine große Geschichte.«
    Die Götter hätten ein Einsehen.
    Und der Schmerz kam. Er war wie ein Blitz, ein reines Weiß.
    Ich bin ein Held! Und Helden sind so. Sie widerstehen allen Anfeindungen und stehen stets zu ihrem Wort. Oh, bei den Göttern! Die Schmerzen sind so entsetzlich! Bitte, bitte höre auf damit. BITTE! Ich halte das nicht mehr aus. Da unten geschieht etwas. Es ist meine Bauchhaut. Sie reißt auseinander. Ich werde wahnsinnig. Die Schmerzen, diese Schmerzen.
    Und Frethmar Stonebrock überwand seine Lähmung, sein Kopf schnellte zurück, sein Mund öffnete sich und er brüllte: »Ja, ich sage es. Ich sage dir, was du wissen willst! Ja, ja – aber bitte höre auf damit. Bitte quäle mich nicht mehr!«
    Tränen rannen in seinen Bart, sein Körper zuckte spastisch , und der Schmerz verschwand. Er ging einfach weg, als hätte es ihn nie gegeben - und der Bezwinger des Sharkan sackte auf dem Stuhl zusammen und weinte wie ein Kind.

9
     
    Er suchte.
    Etwas war anders, als sonst.
    Er spürte die Veränderung, als hätte man ihm eine Hand abgeschnitten.
    Bluma erwachte und dehnte ihren wunderbaren Körper. Sie kuschelte sich an ihn und er genoss ihre Wärme und ihren Schlafgeruch, den er über alles liebte. Haut und Wärme, abkühlender Schweiß und alles andere, was Bluma ausmachte. Sie drehte sich zu ihm und drückte sich an seinen nackten Leib. Seine Finger streichelten ihren Rücken und die Furche der Wirbelsäule. Er küsste ihren Hals und sie gurrte.
    Er suchte.
    Etwas war anders, als sonst.
    Wie meistens reagierte er auf Bluma , und sie spürte das. Zwar küssten sie sich selten, wenn sie soeben erwacht waren, da beide lieber vorher etwas tranken, doch heute war das anders. Ihre Zungen fanden sich, und sie entzückten sich daran, dass es so war. Sie atmeten sich, doch als Darius sich auf sie legen wollte, drehte sie sich weg.
    » Wir müssen zu Connor. Er wartet auf uns.«
    Darius lächelte geduldig und sagte: »Einverstanden. Aber wir holen das nach.«
    Sie küsste ihn zärtlich. »Worauf die Götter einen lassen können.«
    Das war typisch Bluma , und Darius liebte das.
    Er suchte.
    Etwas war anders, als sonst.
    » Eine Frage, Bluma.«
    Sie drehte sich zu ihm, während sie sich über einer Schüssel reinigte, und nickte aufmerksam.
    »Während der Überfahrt nach Port Metui herrschte wunderbares Wetter. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, in einen Sturm geraten zu sein. Meine Kleidung war nass und der Kapitän machte solche Bemerkungen. Nur ... ich weiß, das klingt verrückt ... ich kann mich an den Sturm nicht erinnern.«
    » Hast du nicht nachgefragt?«
    » Nein, erstaunlicherweise nicht. Für mich gab es keinen Sturm, warum also sollte ich fragen?«
    » Es dürfte kein Problem sein, herauszufinden, ob es während deiner Fahrt stürmte. Dann wissen wir mehr.«
    » Und falls es so war?«
    » Hattest du Alkohol getrunken?«
    Darius grunzte. »Du weißt, dass ich seit zwanzig Jahren nicht mehr trinke.«
    » Dann begreife ich das nicht.«
    » Siehst du. So geht es mir auch. Ich suche. Etwas ist anders als sonst. Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll. Als wäre etwas ... abgeschnitten.« Er zuckte die Achseln. »Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.«
    Bluma warf sich ein leichtes Gewand über, das mit Brokat bestickt war. Darunter trug sie raue Leinen, aber das sah niemand. Sie band sich drei farbige Schleifen in die Haare und zog mit Asche ihre schönen Augenbrauen nach. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften und blickte auf ihn herab, der noch immer auf der Matratze lag. »Hopphopp. Aufstehen!«
     
     
    Die Halle wirkte im Vergleich zum letzten Abend sachlich und kalt. Der runde Tisch wurde von Maguslichtern beleuchtet. König Connor stützte die Ellenbogen auf die Steinplatte und musterte seine Gäste.
    Die Gespräche schienen schon eine Weile anzudauern. Handelsdinge, Diplomatie, nette Worte und manche Lügen.
    Er lehnte sich zurück. »Und da sind Bluma und Darius, meine besten Freunde. Willkommen! Klug gemacht, lange zu schlafen. Oder war die Morgenmahlzeit zu üppig und es

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