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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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irgendwie erreichten mich die Gedanken der Drachen, und ich konnte meine Leute beruhigen. Außerdem wussten wir von Bluma, dass sie nicht wirklich böse waren, sondern fehlgeleitet.«
    » Und was geschah dann?« Frethmar hielt es nicht mehr auf den Beinen. Er trank zu viel und war angeheitert. Seine Augen blitzten glücklich. Er hantierte mit einer Weinflasche und schüttete die Hälfte davon neben seinen Becher.
    » Ein Drachenreiter stieg ab und stellte sich als Saymoon, der Wanderer, vor. Er sagte, sein Drache habe diesen Weg genommen. Er selbst habe das nicht gewollt und müsste eigentlich zornig sein, hatte jedoch gespürt, dass sein Drache etwas tat, das Sinn machte. Ich blickte Rordril in die grünen Augen und hörte seine Stimme in meinem Kopf. Er entschuldigte sich bei mir und wir beide erinnerten uns an ihn, aber auch an den Drachen, den ich mit meinen Männern tötete. Mir schien, als habe der Drache Achtung vor mir. Er las in meinem Kopf von meiner Begegnung mit Sharkan.
    » Sharkan ...«, hauchte Darius.
    » Rordril sagte, er sei stolz, wenn ich ihn reite.«
    » Du?«, stieß Frethmar hervor.
    » Ja, ich«, gab Bob zurück. »Schließlich habe ich dieselbe Begabung wie nur wenige Zweibeiner, zum  Beispiel meine Tochter Bluma. Sie und ich hören Drachenstimmen in unserem Kopf.«
    » Und dann?«
    » Ich ließ mir von Bollger einen Sattel fertigen, und versuchte es. Puh, ich habe mir fast in die Hose gemacht. Aber es funktionierte erstaunlich gut. Von diesem Augenblick an war Rordril mein Drache. Unglaublich, nicht wahr? Ich bin der erste Barb, der einen Drachen reitet. Bama ist fast in Ohnmacht gefallen, als wir über der Insel kreisten. Mmpf! Inzwischen hat sie sich daran gewöhnt. Manchmal fliegen wir auch zu zweit, oder wir lassen den alten Biggert mitfliegen, der meistens Schreikrämpfe kriegt, wenn Rordril es übertreibt.«
    » Und weiter?«, fragte Darius.
    » Saymoon rief Cybilene zu uns. Und so waren wir zwei Drachenreiter. Er, der Wanderer, und ich, der Barb. Ich reite Rordril, er Cybilene.«
    » Warum wissen wir in Dandoria nichts von euch? Drachen und ihre Reiter bleiben nicht unentdeckt«, fragte Darius.
    » Das wollten wir nicht. Die Drachen waren bei uns und wir bei ihnen. Wir beschlossen, unsere Gabe vorerst geheim zu halten. Meistens flogen wir Nachts und nur in der Wildnis, wo es außer uns nichts gab. Bis wir den Hilferuf hörten.«
    » Hilferuf?«, fragte Darius.
    » Den Ruf des Frethmar Stonebrock.«
    » He, Bob, ich habe nicht geschrien und nicht gerufen, auch wenn ich es gerne getan hätte, aber diesem ekelhaften Kerl wollte ich die Genugtuung nicht geben«, log Frethmar.
    » Oh doch, mein Freund. Die Stimme der Freundschaft hört man stets, wenn man lauscht. Es sind Schwingungen, lauter als Drachenstimmen. Und so wussten wir, wo wir dich finden, flogen los und retteten euch vor den drei Schiffen eines Mannes, der euch gnadenlos getötet hätte. Warum, weiß ich nicht, aber das werdet ihr mir erzählen, nicht wahr?«
    Sie schwiegen.
    Frethmar kämmte mit den Fingern seinen Bart. »Ich wünschte mir, Ökliz würde das miterleben. Darius und ich sind wieder beisammen. Zwanzig Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Ihr wart jeden Tag bei mir, wenn ich aus meinen Oden gelesen habe. Jeden Tag erinnerte ich mich an euch.« Tränen glitzerten in Frethmars Augen. »Ach Mann ...«, schnauzte er. »Ich glaube, ich werde sentimental. Sagt mal, wie sieht Connor heute aus und wie Bluma und Steve?«
    Darius lächelte milde. »Nicht besser als wir, aber auch nicht schlechter, Fret.«
    » Ich möchte sie wiedersehen, versteht ihr das?«
    » Aber sicher doch, Fret.«
    » Ihr wart die einzigen Leute in meine Leben, meine einzigen Freunde ...« Die Stimme des Zwergs versiegte, aber jeder verstand die Einsamkeit des kleinen Drachentöters und fühlte mit ihm.
     
     
    Connor lag ich Aichames Armen. Es war, als wäre die Zeit stehengeblieben.
    »Bob, der Häuptling der Barbs«, murmelte er. »Ich habe lange nicht mehr an ihn gedacht. Drei oder vier Tage nicht mehr. Er ist ein großartiger Kerl. Und nun erfahre ich, er reitet einen Drachen. Wer soll das verstehen?«
    Aichame drückte sich an ihn. »So vieles ist unverständlich, Connor.«
    » Bob, liebe Güte!«, Connor fuhr hoch und stützte sich auf die Ellenbogen. »Du kennst ihn nicht. Er ist klein, dick und behäbig. Er kommt von einer Insel weitab von hier und lebte einfach und zufrieden. Während der Sache mit Sharkan wurde er zu einem Helden, und

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