Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
nun ...«
    » Ich habe Frethmars Oden gelesen.«
    » Dennoch kann man ihn sich nicht als Drachenreiter vorstellen.« Connor ließ sich auf das Kissen fallen und schnaufte. »Ist die ganze Welt verrückt geworden?«
    » Sie hat sich verändert.«
    » Und das ist eine Erklärung für alles?«
    » Ja. Das Drachenreiten ist Bobs neue Wahrheit. Sein neues Leben. Diese Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze. Man kann sie unter einem Felsen vergraben, sie stößt trotzdem durch ... wenn es an der Zeit ist. Vermutlich hat er sein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet.«
    » Er war schon immer anders.«
    » Was vieles bestätigt.«
    » Du bist eine kluge Frau.«
    » Bin ich gut genug für dich?«
    Connor lachte leise. »Du bist die Beste.«
    Sie küssten sich und drängten sich aneinander.
    »Ich fürchte mich«, sagte er unverhofft und bettete seinen Kopf auf ihren flachen Bauch. »Ich fürchte mich vor dem, was geschehen wird. Ich spüre, es kommt etwas auf uns zu. Ein Unglück.«
    » Du hast dich immer gefürchtet. Schon damals, als wir beisammen waren.«
    » Dann bin ich ein Feigling.«
    » Nein, das bist du nicht. Du bist ein tapferer Mann, weil du die Furcht zulässt, dich ihr stellst und sie besiegst.«
    » Ich habe in meinem Leben schlimme Dinge getan.«
    » Und bist ein guter Mensch geworden. Ein weiser König. Ein Mann mit vielen Gefühlen.«
    » Ich habe Angst, weil alles so klar scheint. Der Südkönig kehrt unverrichteter Dinge nach Hause zurück und schenkt mir meine Liebe und meine Tochter. Der Westkönig lässt mir seinen Dieb. Die Zwergeninsel bleibt unangetastet. Darius ist in Sicherheit. Frethmar ist befreit. Und Bob ist bei ihm und Darius.« Er machte eine kleine Pause. »Seitdem ich denken kann, war nie etwas einfach nur gut. Stets gab es Dinge, die dieses Gefühl erdolchten. Ich kann nicht glauben, wie schön es ist, mit dir hier zu liegen. Wie schön es ist, morgen meiner Tochter zu erklären, woher sie kommt. Und in ein paar Tagen Darius wieder bei mir zu haben, Frethmar auch und sogar ... bei den Göttern ... Bob.«
    Aichame schwieg. Sie streichelte seine Haare.
    »Ich habe sie alle so vermisst, Aichame. So sehr vermisst. Das wird mir erst jetzt bewusst. Zwanzig Jahre lang dachte ich, die Vergangenheit sei vorüber. Doch nun spüre ich, wie ich mich nach meinen Freunden sehne. Und das macht mir Angst, denn es zeigt mir, dass ich nicht älter geworden bin, nicht klüger, nicht weiser, sondern noch immer der junge Barbar, der zuerst mit den Muskeln und dann mit dem Hirn denkt.«
    Aichame schwieg nach wie vor.
    »Wir sind Brüder ...«, murmelte Connor. »Wir haben Dinge erlebt, die weit über den menschlichen Horizont hinausgehen. Wir haben den Schatten aus der Toten Wüste, den Fardas, ins Angesicht geblickt. Wir waren bereit, gemeinsam zu sterben.«
    Aichame schloss die Augen und konnte dennoch nicht verhindern, dass ihr Tränen über die Wangen liefen.
    » Ich war zwanzig Jahre lang einsam, begreifst du das?«
    Aichame nickte und schluckte hart.
    » Und das, obwohl Bluma und Darius bei mir waren. Aber diese beiden haben ihr eigenes Leben. Ein Leben voller Glück. Sie haben einen wunderbaren Sohn. Er heißt John. Mir blieb ein Sohn verwehrt. Und nun erfahre ich, dass ich eine Tochter habe. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.«
    » Ich liebe dich, und Ceyda wird dich lieben lernen«, flüsterte sie hilflos.
    » Auch Frethmar liebt mich. Darius liebt mich. So viele Zweibeiner lieben mich. Wie kann jemand, der von so vielen geliebt wird, einsam sein?«
    » Manchmal, Liebster, fehlt einem ein Kuss.«
    Er hob den Kopf und sah sie an. Um seine Lippen spielte ein verzerrtes Lächeln. »Ein Kuss?«
    » Ja, vielleicht ...«
    Er grummelte , und unversehens fing er an, leise vor sich hin zu schnarchen. Ein schnarrender angenehmer Laut.
    Aichame legte sich bequem in ihr Kissen, trocknete Augen und Wangen,  Connors’ Kopf noch immer auf ihrem Bauch und starrte in die Dunkelheit.

6
     
    Die Irbina lag im ruhigen Wasser. Bei Morgengrauen würde man die Segel setzen und nach Dandoria fahren.
    Bob hatte den Drachen weggeschickt. Er würde ihn rufen, falls er ihn benötigte. Das Wesen war einfach zu groß für das Schiff und nahm der Besatzung nicht nur zu viel Platz weg, sondern verbreitete ein Gefühl der Furcht.
    Kapitän Chuzzlewit hatte sie in seine Kajüte gebeten , und man saß um einen kantigen Tisch herum und trank.
    Der Kapitän selbst, Darius, Bob, Frethmar und General Molgan.
    Bob erzählte

Weitere Kostenlose Bücher