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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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ein paar Geschichten über Bama, schien sich ohne sie aber ganz wohl zu fühlen. Frethmar schwankte durch die Kajüte und köpfte eine Weinflasche nach der anderen, wobei seine Bäckchen glühten wie rote Äpfel. Darius, der seit vielen Jahren keinen Alkohol mehr trank, betrachtet das Treiben amüsiert. General Molgan schien wie üblich hart und karstig und lehnte jeden Trunk ab, wobei er stets freundlich und geduldig blieb.
    Kapitän Chuzzlewit, der es nicht allzu weit treiben konnte, prostete ihnen mit einem kleinen Schluck zu. »Auf ein spannendes und gut überstandenes Abenteuer! Morgen früh landen wir auf Gidweg an und erklären den Leuten von Trugstedt, was sie vom Ufer aus miterleben mussten. Dann nehmen wir Ware auf, und danach geht es zurück in die Heimat.«
    » Johoooo!«, brüllte Frethmar.
    » Mmpf!«, grunzte Bob.
    » Prost«, sagte Darius und hob sein Wasserglas.
    » Wir sind und bleiben die Größten!«, tönte Frethmar
    » Yepp , wie du zu sagen pflegst!«, rief Bob zurück. »Die Größten!«
    » He, mein Lieber ...« Bob ging in die Hocke und nahm Bobs Kopf zwischen die Handflächen. »He, hast du dich ohne mich sehr gelangweilt?«
    » Unglaublich gelangweilt. Es war nichts mehr wie zuvor. Die Insel drohte mich zu ersticken«, grunzte Bob.
    » Das glaube ich dir, runder Freund«, lachte Frethmar. »Ohne deine Freunde ist das Leben langweilig. Verdammt, wieso sollten zwanzig Jahre vergehen, bis wir uns wieder trafen?«
    » Weil das Schicksal ...« Bob rang nach Worten.
    » Weil es das Schicksal der Götter ist, stimmt’s?«, kicherte Frethmar.
    » Yepp , wie du zu sagen pflegst.«
    » Mmpf , wie du zu sagen pflegst.«
    Sie drückten ihre Stirne aneinander und lachten.
    Darius überlegte, sich schlafen zu legen. Hier war er nicht mehr gefragt. Auch der Kapitän lächelte gespreizt. Molgan grunzte. »Gefühlsduseleien.«
    » Nein, General«, sagte Darius. »Liebe.«
    » Liebe? Für was?«
    » Fragt bessert, Liebe für wen ?«
    » Ist mir fremd.«
    » Dann, bei allem Respekt, tut Ihr mir leid.«
    » Ich liebe den Sieg und Gold und Macht.«
    » Vielleicht muss das so sein, wenn man Soldaten führt.«
    Der General grinste und rief: »Ja, so muss es sein. Minister Darken, Ihr habt meine Bewunderung, denn Ihr begreift.« Er erhob sich und donnerte: »Eintreten!«
    Die Tür sprang auf , und sechs Soldaten, Armbrüste im Anschlag, standen in der kleinen Kajüte.
    » Seht Ihr, Darken, so ist das mit der Liebe.«
    » Ich begreife nicht, was Ihr meint.«
    Der General sagte sanft: »Es geht um die Liebe zum Gold, Minister.«
    Darius traute seinen Augen nicht. »Ihr seid König Connor seit zwanzig Jahren treu ergeben. Ihr habt sein volles Vertrauen.«
    » Und das ist ab heute vermutlich vorbei, nehme ich an. Oder glaubt Ihr Narr wirklich, ich verzichte auf einen Schatz, für den drei Schiffe aus dem Süden kommen? Es muss ein Schatz sein, der jede Einbildungskraft übertrifft.«
    Frethmar rieb sich die Augen, als erleide er einen Alptraum. Bob blinzelte verwirrt.
    »Ihr kommt mit mir, Kapitän. Auf, auf, mein Freund ...«, befahl der General. Der Kapitän wirkte verdattert und hilflos. Er blickte zu Darius, der versuchte, die Ruhe zu bewahren. »Geht mit ihm, Kapitän.«
    Der General sagte: »Chuzzlewit bringt uns auf die Zwergeninsel. Und Ihr, Frethmar Stonebrock, werdet uns zu dem Schatz führen. Solltet Ihr, Bob, den Drachen rufen, sterben die Matrosen. Einer nach dem anderen.«
    Frethmar lachte verächtlich. »Nett von Euch.«
    Die Tür schlug zu und wurde von außen verriegelt.
    »Mannomann«, sagte Frethmar. »Zwanzig Jahre Frieden, und sobald ich mit einer Person aus meiner Vergangenheit in Kontakt komme, geht alles Drunter und Drüber!«
    Darius musterte ihn. »Sei froh, dass du noch lebst«, sagte er kalt. »Warum musstest du in deinen Schriften über den Schatz plappern?«
    Frethmar verzog das Gesicht. »Es ist eine dramatische Geschichte.«
    » Du siehst, was wir davon haben, verdammt.«
    » Zwanzig Jahre lang hat es niemanden interessiert.«
    » Ich schlage vor, ihr werdet schleunigst nüchtern. Dann lasst uns überlegen, wie wir hier rauskommen.«

7
     
    Trevor ging die Begegnung mit Chargos L’olkien nicht aus dem Kopf. Seitdem er in Dandoria war, war so viel geschehen, dass es sein gesamtes Leben veränderte. Er war den fordernden Klauen von König Cam entronnen, hatte einen König kennengelernt, dessen Menschlichkeit und Wärme ihn beeindruckten, hatte einen leibhaftigen Drachen erlebt, eine

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