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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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junge Frau kennengelernt, die seinen Herzschlag beschleunigte, und – hier schloss sich der Kreis – war Chargos L’olkien begegnet, was kein Zufall sein konnte. Chargos hatte ihm gesagt, man würde sich wiedersehen, doch nicht verraten, wann oder warum. Trevor forschte in seinem Verstand, ob er bestohlen worden war, doch das hatte Chargos offensichtlich nicht gewagt. Das wäre auch fatal gewesen, denn Trevor hatte gelernt, sich dagegen zu wappnen und seine Abwehrmagie hätte Chargos bittere Schmerzen bereitet. Meister Grodon hatte ihn und den anderen Schülern gelehrt, dass Chargos nur in einem Verstand stehlen konnte, der offen, unverschleiert und vielleicht angegriffen war.
    Erstaunlicherweise war er sofort in den inneren Zirkel der Landesführung von Dandoria aufgenommen worden, wo er so interessante Menschen wie Bluma Darken, Darius Darken, Steve Mor-Gat und viele andere kennenlernte. Da gab es noch einen Mann, der derzeit auf Reisen war. Jamus Lindor. Man hatte Saymoon, dem Wanderer, berichtet, dass Jamus vor einer Generation drei rote Drachen ausgebrütet hatte, die er großzuziehen gedachte. Lord Murgon, ein Dunkelelf aus Unterwelt, stahl sie ihm und entführte sie. Saymoon war überrascht und traurig gewesen. Zuerst, weil er die Drachen bemitleidete, zudem befürchtete er, seinen Drachen an Jamus übergeben zu müssen.
    Abends flog Cybilene in die umliegenden Wälder und jagte. Tagsüber schlief sie versteckt an einem Teich in der Nähe der Burg, um unter der Bevölkerung keine Angst zu schüren.
    Connor und Bluma hatten Saymoon getröstet und ihm gesagt, er möge abwarten, bis Jamus zurückkehre. Einmal mehr hatte Trevor sich über die Wärme gewundert, mit dem man miteinander umging. Gefühle wurden respektiert, niemand trampelte mit Grausamkeiten darauf herum.
    Wenn er es genau betrachtete, hatte er sich noch nie so wohl gefühlt. Wäre da nicht Chargos L’okien gewesen. Die Begegnung mit ihm erschien ihm wie ein böses Omen , und er versuchte, es zu verdrängen. Das mochte gelingen, denn er sah Ceyda über den Burghof kommen.
    Er stieß sich von der Wand ab und ging ihr lässig entgegen. Sie trug einen Weidenkorb unter dem Arm. In ihre blonden Haare hatte sie sich bunte Bänder geflochten , und ihr langes Kleid betonte die schmalen Hüften und ausladenden Brüste. Bei den Göttern, sie war wunderbar. Sich vorzustellen, das alles sei unter einem dunklen Gewand verborgen, war ein Alptraum.
    » Darf ich Euch tragen helfen?«, fragte er.
    » Es sind nur ein paar Äpfel, aber habt Dank.«
    » Wie ich sehe, habt Ihr Euch inzwischen eingelebt?«
    Sie runzelte die Stirn. »Seit gestern weiß ich, wer mein Vater ist, und ich gestehe Euch ... ich habe noch nicht gelernt, damit umzugehen.«
    Er lächelte. »So ist das. Wir alle haben einen Vater. Ohne ihn geht es nicht.« Er räusperte sich, als sie ihn unter langen Wimpern hervor anblickte. »Ich meinte, also, ich wollte ...«
    » Ihr wolltet mich aufmuntern, nicht wahr?«
    » Genau das wollte ich.« Verdammt, warum war ihm das nicht eingefallen?
    » Das ist nett von Euch, Trevor Dar’ont.« Sie stellte den Korb ab. »Sagt, wie fühlt man sich als Dieb? Ist es nicht eine Sünde, anderen Menschen etwas wegzunehmen?«
    Ich bestehle auch Trolle, Orks, Halblinge und Elfen!, wollte er sagen, aber er unterließ es. Ein schlechter Scherz reichte ihm.
    » Ihr habt recht, Ceyda. Moralisch betrachtet bin ich ein übler Bursche. Andererseits stehle ich auch Dinge, die dazu führen, dass Menschen gerettet werden oder Kriege unterbleiben. Zwar bin ich auch für schnödes Gold zu haben, aber mir liegt viel daran, niemandem zu schaden.«
    » Das höre ich gerne. Wie Ihr schon gemerkt habt, habe ich ein Auge auf Euch geworfen, Trevor.«
    Wurde er rot? Ihre Unverfrorenheit war erstaunlich. Waren die Frauen im Süden so? Wie waren sie dann erst, wenn sie liebte n? Aber das konnte alles nicht sein. Man sagte, die Frauen des Südens seien den Männern untertan. Man sagt, sie seien unterdrückt. Woher nahm Ceyda ihr Selbstbewusstsein?
    » Habe ich Euch schon gesagt, wie gut mir der Name Ceyda gefällt?«
    » Nein, aber ich freue mich darüber.«
    Wurde sie jetzt rot?
    » Mein Ihr, Euer Vater hätte etwas dagegen, wenn wir einen Ausritt ins Hinterland machen?« So, jetzt war’s heraus.
    Sie musterte ihn spöttisch. »Interessant, dass Euch an meines Vaters Meinung so viel liegt. Das ich etwas dagegen haben könnte, kommt Euch nicht in den Sinn?«
    Oh, ich bin ein Tölpel!
    Bevor

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