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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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du ein Priester geworden?«
    Trevor grinste eisig. Er wischte sich mit dem Jackenärmel die Spucke von der Wange, ohne die Frau aus den Augen zu lassen. Und was hatte die Frage zu bedeuten?
    Ceyda kam zu ihm und flüsterte: »Der junge Mann ist Darius Darkens Sohn. Er und seine Liebste wollten sich um die Pferde kümmern, als sie die beiden Diebe erwischten. Und John, so heißt er, spielte den Helden.«
    » Hätte er uns in Ruhe gelassen, wäre er reicher als jetzt, denn seine Fotze würde noch leben«, sagte die Frau.
    Trevor spürte Blut in seinen Kopf steigen , und sein Herz schlug schneller. Seine Hand zitterte noch nicht, sodass es ein Leichtes war, die Frau aufzuspießen. Alles in ihm schrie danach.
    » Bringt mir ein Seil, John Darken!«, ruft Ceyda. »Wir fesselnd die Frau.«
    Trevor war wie versteinert.
    Seine Fotze würde noch leben!
    Der grausame Satz hallte in ihm wider. Das Mädchen war nicht älter als siebzehn, vielleicht achtzehn, und wie der Junge aussah, musste er ihr sehr nahegestanden haben.
    Für diesen menschenverachtenden Satz hatte die Frau aus Lindoria den Tod verdient.
    » Töten ist nicht einfach, nicht wahr?«, fragte die Frau.
    Trevor beschloss, jetzt eine Entscheidung zu treffen, während Ceyda der Frau die Arme auf den Rücken band.
    »Das hat Euch auch L’ordynn Grodon nicht wirklich beibringen können. Entweder man hat es in sich oder nicht.« Ihre Worte klangen wie zerbissenes Glas.
    Trevor erstarrte. Langsam ließ er die Schwertspitze sinken.
    »Woher kennst du Grodon?«
    Sie lächelte kalt. »Ein Jahr, nachdem er dich zu sich holte, warf er mich aus der Schule. Wie du siehst, erging es mir seitdem ganz wunderbar.«
    Daher kämpft sie so gut!
    Trevor drückte die Klinge auf einen Stein und entriegelte den Mechanismus. Die Klinge rutschte in die Hülle zurück, die der Meisterdieb sorgsam verstaute, eine tausendfach geübte Bewegung.
    » Ich töte sie«, stöhnte John Darken.
    » Jetzt nicht«, sagte Trevor und sah den jungen Mann das erste Mal richtig an. Er sah aus wie eine jüngere Ausgabe seines Vaters und hatte nichts oder nur wenig von seiner Mutter. Derselbe trotzige Gesichtsausdruck, die welligen, schulterlangen Haare, die dichten Augenbrauen, dunkle Augen, eine schmale Nase und sinnliche Lippen. Ein Schönling. Trevor war gespannt, ob sich unter der hübschen Oberfläche Substanz verbarg.
    » Sie hat ...«
    » Verzeiht, junger Darken. Ich weiß, was sie hat. Aber ihr Tod nützt uns im Moment nichts, auch wenn ich Eure Trauer und den Zorn verstehe. Sie war ein wunderhübsches Mädchen, fürwahr, doch ein weiterer Tod macht sie nicht wieder lebendig.«
    Das klang steinhart, aber Trevor hatte gelernt, dass es manchmal die beste Möglichkeit war, um mit den Fußsohlen in der Realität zu bleiben.
    John Darken senkte den Kopf, wischte sie über die Augen, und Trevor ließ ihm eine Weile, während Ceyda die Gefesselte zum Pferd brachte und sie am Sattel festband. John Darken blickte auf. »Ich danke Euch ...«
    » Trevor Dar’ont«, stellte sich der Meisterdieb vor. »Ich stehe in Diensten des Königs. Und die tapfere Lady dort ist Ceyda Bint Fyral, König Connors Tochter.«
    John sperrte den Mund auf.
    Trevor klopfte ihm auf die Schulter. »Das Staunen vergeht, mein Freund. Genauso wie die Trauer, auch wenn man es jetzt noch nicht annimmt. Wollt ihr uns folgen? Wir reiten zurück zur Burg. Man sagt, Euer Vater wird in zwei oder drei Tagen nach Dandoria zurückkehren.«
    » Ich weiß ...«, murmelte John. Er sah bitter zur Toten. »Ich wollte sie heute fragen ... wollte ...« Er schwieg und verschluckte weitere Worte.
    » Ich begreife «, sagte Trevor ganz ruhig. Er ging zur Toten, und gemeinsam mit John legten sie das Mädchen bäuchlings auf einen Sattel und deckte sie mit zwei Schabracken zu. John zog ein langes Gesicht, und die Trauer machte seine Augen dunkel.
    » Was tun wir mit ihm?« Er deutete auf den Geköpften.
    » Wir begraben ihn, um Raubtiere von den Pferdeställen fernzuhalten.«
    Während der Arbeit schwiegen sie. Sie schwitzten Schulter an Schulter, während Ceyda ins kleine Hauptgebäude ging und frisches Wasser aus dem Brunnen schöpfte. Sie fand außerdem eine Schale mit frischem Obst,  Tücher, mit denen die Männer sich abtrocknen konnten und einen Krug Wein. Als die Arbeit getan war, tranken Trevor und John zuerst Wein, dann Wasser.
    »Habt Ihr kein Gesinde?«, fragte sie.
    » Doch«, antwortete John. »Aber sie haben für die Festivitäten in der Stadt

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