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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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sich eine schwere Holztür, und zwei Grollbeißer traten auf den Hof. Sie sicherten nach allen Seiten und schoben eine kleine Person zwischen sich.
    Zola!
    Die Frau aus Lindoria.
    Und er erinnerte sich daran, was geschehen war, bevor Trevor und die Königstochter zu Hilfe eilten.
    Nie würde er vergessen, wie es gewesen war.
    Seine Hand schnellte zum Schwertgriff.
     
     
    John war mit Sheyna zu seines Vaters Gehöft geritten, das menschenleer und verlassen war, da das Gesinde noch bis zum Nachmittag in Dandoria weilte. Abends würde man sich um die Pferde kümmern und die Arbeit nachholen, ein geringer Preis für den Spaß, den man erlebt hatte - abgesehen von der Hinrichtung.
    John wusste das, und sein Herz raste, als er sich vorstellte, gemeinsam mit Sheyna im Heu zu liegen und es zu treiben, ohne Gefahr zu laufen, erwischt zu werden. Seltsam, dass die junge Frau so distanziert war, aber er würde sie schon aufwecken. Er war der Mann und er würde sie ehelichen. Niemand konnte von ihm verlangen, dass er die Katze im Sack kaufte und zwei oder drei Liebesstunden genügten ihm nicht, um sich ihrer Leidenschaft zu versichern. Zu schnell vergaßen Weiber, was sie leisten konnten, waren sie im Stand der Ehe.
    Sagt einer zum anderen: Bin jetzt fünfzehn Jahre verheiratet. Fragt der eine: Wann hat dein Weib dir das letzte Mal einen geblasen? Antwort: In der Nacht vor der Hochzeit!                           
    Ihre seltsamen Worte, sie würde ihn nie lieben, verbannte er aus seinen Gedanken, nachdem sein erster, geschickt verborgener Zorn über ihr Verhalten, verraucht war.
    Also ritt er mit gequältem Lächeln neben ihr in das Gehöft. Sie banden die Pferde fest, und er blickte Sheyna hinterher, die ins Gebäude ging, denn sie hatten Durst.
    Er ging in die Scheune, wo die Futtervorräte für die Pferde aufbewahrt wurden. Es roch wunderbar nach sauberem Heu , Stroh und Holz, denn das Gebäude war noch neu und erst kürzlich mit einer neuartigen schützenden Flüssigkeit gestrichen worden, die man von den Grubentrollen hatte. Sofort entdeckte er einen Winkel, in dem sie es sich gemütlich machen konnten, so wie gestern, als die Lust sie auf Flügeln getragen hatte. Sheyna kam in die Scheune, in jeder Hand einen Krug mit schäumendem Bier aus dem Fass seines Vaters. Zwar trank der Alte selbst nichts davon, aber er war freigiebig und sein Gesinde liebte ihn dafür.
    Darius Darken war ein gutmütiger Mann, was John hin und wieder aufbrachte. Für ihn kam diese Großzügigkeit einer Verbrüderung gleich, die es unter seiner Führung nicht gegeben hätte. Gesinde war Gesinde – und fertig!
    Er nahm den Krug entgegen und trank. Sofort fiel ihm ihr seltsamer Blick auf. Sheyna war so anders, gar nicht, wie sie noch gestern und vorgestern und die Wochen zuvor gewesen war. Sie machte den Eindruck, ihn nur aus Freundlichkeit begleitet zu haben, so, wie eine Schwester notgedrungen bei ihrem Bruder ist.
    Er musterte ihre Brüste, ihr Lippen, ihren biegsamen Körper und spürte brennende Erregung.
    »Komm her«, sagte er rau und öffnete die Arme.
    » Spinnst du?«, gab sie zurück. Nicht unfreundlich, aber bestimmt.
    » Aber ... gestern hast du in meinen Armen gelegen und mir ewige Liebe geschworen ...«
    Sie warf den Kopf zurück und lachte. John hatte so etwas geahnt, es aber während des Rittes verdrängt. Lachte sie ihn aus oder war sie lediglich verunsichert? Er würde nicht diskutieren. Wenn sie ihn gestern geliebt hatte, würde das auch heute so sein. Vielleicht leistete sie sich mit ihm einen bitteren Scherz. Hatten Sheynas Freundinnen ihr geraten, ihn auf Abstand zu halten, um zu sehen, ob er ein geduldiger Mann war? Wer wusste schon, was Weiber sich einfallen ließen, um sich ihrer Liebe zu vergewissern. Doch da spielte er nicht mit. Die Zeit des Turtelns war vorbei. Zwischen ihnen war alles geklärt. Er wollte sie, sie wollte ihn. Sie sollte froh se in, dass er seine Liebe an eine Marketenderin vergeudete. Vater und Mutter hatten zwar souverän reagiert, aber er hatte ihnen für einen Augenblick angesehen, dass sie erstaunt waren, dass er sein Herz auf dem Marktplatz verloren hatte. Schließlich gehörten die Darkens dem Hof an. Und nun stellte sie sich an wie eine Jungfrau?
    Er sprang auf und ging zu ihr, wobei er den Bierbecher umwarf. Der Rest sickerte ins Heu. Er zog sie an sich. Erstaunt blickte sie ihn an. Ihre schönen , grünen Augen wurden größer und größer, und sie öffnete den Mund.

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