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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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hellwach. Er blinzelte, als erwache er aus einem düsteren Traum, und als Sheyna die Augen öffnete, in denen Tränen glitzerten, fing er an zu stottern. Er wollte etwas sagen, als er Geräusche hörte. Ein Mann und eine Frau sprachen miteinander, nicht weit entfernt, außerhalb der Scheune. John lauschte und hörte, dass sie beratschlagten, welche Pferde sie stehlen würden.
    » Warte einen Moment. Bewege dich nicht«, flüsterte er und lugte durch eine Ritze. »Verdammte Diebe. Sie haben es auf die Pferde abgesehen.«
    Sheyna stöhnte leise.
    Was sollte er tun? Sheyna musste versorgt werden, andererseits durfte er nicht zulassen, dass irgendwelches Gesindel sich an seines Vaters Eigentum vergriff, das bald sein Eigentum sein würde.
    » Warte hier«, sagte er und zog sein Kurzschwert, das er an einen Pfosten gehängt hatte.
    Sheyna hatte ein Messer. Warum? Wieso? Unwichtig!
    Er huschte nach draußen und staunte über seinen Mut, der sich seiner ebenso bemächtigte, wie zuvor Lust und Grausamkeit. Dann hörte er auf, zu denken und warf sich auf den breiten Mann mit dem wirren Bart und den nicht minder wirren Haaren. Dieser wehrte Johns Angriff mit einem Knüppel ab. Die Frau kreischte, und Stahl blitzte in ihrer Hand.
    Alles ging sehr schnell, und als John herumwirbelte, um einen Dolchstoß in seinen Rücken zu verhindern, stolperte Sheyna aus der Scheune. »Aufhören!«, rief sie. »Aufhören!« Ihre Augen blitzten irre, ihre Brüste waren blutrot. Die Frau schnellte herum und wollte zustoßen, als ihr der Mann zuvorkam. Sheyna gurgelte, taumelte und rutschte an der Scheunenwand hinunter.
    John nahm Hufschlag war , und Staub legte sich über die Szenerie.
    Hilfe nahte.
    Trevor Dar’ont sprang von seinem Pferd, die Tochter des Königs folgte ihm. Stahl klirrte auf Stahl, und ein Kopf rollte in den Sand.
     
     
    Sie kennt die Wahrheit! Sie hat gesehen, dass Sheyna schon schwer verletzt war. Sie weiß, dass nicht die Waffe ihres Begleiters die tödliche Wunde verursachte. Andererseits lief alles durcheinander. Vielleicht hat sie nicht hingeschaut oder traut ihren eignen Augen nicht.
    John lief los. Über dem Burghof lag eine unheimliche Stille.
    Ein Fenster über ihnen öffnete sich.
    » Bleib stehen, John!«, donnerte Trevors Stimme.
    John dachte nicht daran, und bevor die Grollbeißer reagieren konnten, war er bei der Frau, bei Zola. »Mörderin!«, schrie er. »Du hast meine Liebste ermordet!« Einer der Grollbeißer stellte sich John Darken in den Weg, doch der junge Mann war beweglich und huschte gewandt unter dem Griff des Hünen durch. Sein Schwert surrte.
    » Nein, nein!«, brüllte Trevor.
    » Verdammte Hure!«, kreischte John, und die Schwertspitze rammte in Zolas Hals, wo er sie einmal um sich selbst drehte, was eine grausige Verletzung verursachte. »Verdammte Hure. Du machst Spaß auf meine Kosten. Du bist nicht unberührt! Du bist es nicht!« Die Frau starrte ihn an, ein feines Lächeln huschte wie ein Schatten über ihr Gesicht, sie brach wie vom Blitz getroffen zusammen, ihre Glieder zuckten, dann war sie tot.
    Ohne Bedauern spürte John, wie ihn feste Arme umfingen, wie Flüche ihn trafen und er zu Boden geworfen wurde. Tränen strömten über sein Gesicht, und als er hochblickte, sah er Trevor, der mit bebenden Lippen über ihm stand , und er fing an zu lachen.
    Er lachte noch, als man ihn in den Kerker brachte.

12
     
    Bluma starrte auf die Tischplatte. Trevor nippte an einem heißen Tee. Aichame sah von ihrer Stickarbeit auf. Jamus Lindor, der vor ein paar Stunden von dem Amazonen zurückgekehrt war, hockte auf einem Schemel, die Ellenbogen auf den Knien. Saymoon blickte zu Connor, der verinnerlicht und müde wirkte. Der Meister der Finanzen, Elf Drinúin, saß in einem geräumigen Sessel und studierte Papiere. Egg T’huton putzte zum dritten Mal innerhalb fünfzehn Minuten seine Brille. Ceyda lehnte mit dem Kopf an der Schulter ihrer Mutter.
    Connor stand vor dem großen Fenster und sah hinaus in die Dunkelheit. Er drehte sich langsam um. »Erinnerst du dich, was ich sagte, Aichame? Dass Dinge noch nie einfach gut waren? Als wollten die Götter uns verhöhnen, schlagen sie uns.«
    Die schöne Frau sah ihn an und schwieg.
    »Eine gute Nachricht gibt es: Jamus ist zurückgekehrt. Er hat uns und den Amazonen neue Handelswege erschlossen, was Mittland gut tun wird. Wohlschmeckende Früchte aus dem Dschungel. Und er lässt Saymoon seinen Drachen. Und Bob soll seinen Drachen auch behalten. Das ist

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