Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)
oberen Ebene drängten sich Schulkinder auf dem Weg nach Hause.
Auf Ellens Stirn bildeten sich Schweißtropfen. »Das ... das können Sie nicht tun. Die vielen Menschen. Die Kinder. Sie sind unschuldig. Sie dürfen ihnen nichts tun.«
»Ob ihnen etwas geschieht, liegt ganz allein bei Ihnen, Frau Faber.«
»Bei mir? Warum bei mir? Was wollen Sie?«
»Die Frage nach dem ›warum?‹ verschwendet nur Zeit, und davon haben Sie nicht viel. Sie haben exakt dreihundert Sekunden, um die Katastrophe zu verhindern. Die Zeit läuft ab jetzt.«
Auf dem Monitor wurde eine 300 eingeblendet. Ellen starrte auf die Zahlen: 299, 298, 297, 296 ...
Die Stimme schwieg.
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Zehntausend Fallen
Krimi
Ca. 325 Normseiten
Nachdem ein Erpresser sie vor aller Welt bloßgestellt hat, hat Hauptkommissarin Ellen Faber ihren Dienst quittiert. Aber die Verbrechen lassen sie nicht los. Sie stolpert über kriminelle Genmanipulationen an Nahrungsmitteln. Doch dann sind alle ihre Beweise verschwunden. Agenten der Genkonzerne und selbst ihre Ex-Kollegen jagen sie mit allen Mitteln.
Ellen Faber taucht im Großstadtdschungel unter, aber eine falsche Entscheidung und die Fallen schnappen zu. Nur ein Mensch kann ihr helfen: ihr Erpresser. Aber der verfolgt einen eigenen Plan.
„ Ich bin begeistert“.
Volker Ferkau, Autor des Kindle #1-Bestsellers "In Liebe, dein Mörder" über „Zehntausend Fallen“.
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Leseprobe „Zehntausend Fallen“
Nach der Pizza ging Ellen ins benachbarte Internetcafé. Mit Google Earth und Google Maps verschaffte sie sich einen Überblick über die Umgebung der alten Fabrik. Sie stand abseits auf einem eingezäunten Gelände. Vorne gab es eine große Zufahrt für Lastwagen und Kunden, hinten eine kleinere, die zu einem Mitarbeiterparkplatz führte. In der Nachbarschaft lagen zwei weitere Industriebrachen und einige kleinere Betriebe. Um die verabredete Zeit arbeitete dort niemand mehr, es würde sehr einsam sein, kein Ort, an dem man abends allein als Frau unterwegs sein sollte.
Ellen bestellte ein Taxi, das sie genau dorthin bringen würde.
Der Fahrer freute sich, als er Ellen sah. »Wollen Sie wieder Mercedes fahren?«
Es war kein Zufall, dass Ellen gerade ihn angerufen hatte. Für ihre Pläne brauchte sie jemanden, der nicht zu konventionell dachte.
»Dieses Mal dürfen Sie mich fahren. Zur alten Brotfabrik.«
Der Fahrer sah Ellen ungläubig an. »Zur alten Fabrik? Jetzt? Allein als Frau?«
»Genau so.«
»Aber ...«
»Ich habe keine Angst«, kürzte Ellen die Diskussion ab. »Sie etwa?«
Der Mann straffte sich. »Natürlich nicht.«
»Na also. Dann los! Ich habe einen Termin.«
Die Fahrt dauerte nicht lange. Auf die Frage, was sie dort wolle, antwortete Ellen kurz angebunden: »Was erledigen.« Daraufhin schwieg der Fahrer für den Rest der Fahrt.
»Fahren Sie bitte erst zur hinteren Einfahrt«, bat Ellen.
Zu sehen war dort nichts. Ellen inspizierte das Tor. Das Schloss war dick mit Rost überzogen, Gebrauchsspuren gab es keine. Vor und hinter dem Tor wuchsen Pflanzen. Hier war schon lange niemand mehr durchgegangen. Ellen hatte auch nicht damit gerechnet, aber sie wollte jegliche Überraschung ausschließen. Das Unternehmen war auch so gefährlich genug. Ellen ließ sich zum Vordereingang fahren. Hier stand das Tor offen.
»Sie wollen wirklich allein da reingehen?«, fragte der Fahrer ehrlich besorgt.
»Das werde ich. Bitte warten Sie hier. Wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück sein sollte, können Sie die Polizei rufen, aber keine Minute früher.« Ellen dachte kurz nach. »Und Sie werden mir auch nicht folgen.«
»Versprochen. Aber – Sie sind wirklich seltsam.«
»Es können ja nicht alle normal sein.«
Damit stieg Ellen aus und ging langsam durch das Tor. An einigen Stellen, besonders an den Rändern, war der Asphalt aufgerissen, Gräser und Löwenzahn führten in den Spalten ein karges Leben. Rechts stand ein Schuppen mit eingeschlagenen Scheiben. Brombeerranken wuchsen bereits über das Dach. Dahinter parkte der dunkle Mercedes. Er war nicht versteckt, sondern stand einfach da. Ellen sah sich aufmerksam um. Sie fand keinen Hinweis auf weitere Autos, die beiden Männer waren allein. Wozu hätten sie auch Verstärkung gebraucht, zwei gegen eine? Wahrscheinlich beobachteten sie Ellen. Sie selbst entdeckte niemanden. Wäre sie mit
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