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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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kämpfen sollte, aber schließlich ergab sich, daß diese Frage unwesentlich war, denn der nächste maskierte Fremde winkte ihn herbei.
    Sie halten mich für einen der ihren, sagte sich Jacen, was ihn ein wenig beruhigte, und er nickte und bewegte sich vorwärts. Alle sechs begegneten ihm mit mürrischen Mienen, und da begriff er die Dynamik, um die es hier ging. Er mochte einer von ihnen sein, aber entweder etwas in seiner Uniform oder seiner Haltung wies darauf hin, daß er von niedrigerem Rang war. Er blieb einen Augenblick stehen, um die Gruppe zu beobachten, ihre Anordnung und alle Unterschiede, die er finden konnte.
    Die Augen, begriff er dann. Der offensichtliche Anführer, der, der ihn zu sich gewinkt hatte, hatte nur ein Auge. An der Stelle des anderen befand sich ein seltsamer Knoten, der wie aufgeklebt aussah. Die Haut um beide Augenhöhlen – der einzige Teil seiner Haut, der wegen des Ooglith-Hüllers und des sternförmigen Atemhelfers sichtbar war – war kunstvoll tätowiert. Jacen bemerkte, daß jeder folgende Krieger weniger Narben oder Tätowierungen in diesem Bereich hatte.
    Er erinnerte sich an die tote Pilotin auf Dubrillion und den Krieger, den sein Onkel von Belkadan mitgebracht hatte; beide waren verstümmelt, tätowiert und von einander überkreuzenden Narben überzogen. Wenn er richtig geraten hatte, waren beide Humanoiden, deren Leichen sich jetzt in Landos Basis befanden, hochrangige Angehörige dieses seltsamen Volkes gewesen.
    Jacen folgte dieser Intuition, begab sich bescheiden an das Ende der Gruppe und folgte ihr zur Eiskappe, dann über die Oberfläche zu einem Loch, das in eine luftige, kuppelförmige Kammer führte. Jacen wußte sofort, daß sich der unbekannte Rufer in diesem Raum befand. Er ging langsam hinein, am Ende der Gruppe und schob seinen Kopf vorsichtig aus dem Wasser. Er mußte sich gewaltig anstrengen, nicht entsetzt die Augen aufzureißen, denn dort in der Ecke hatte sich ein Mann zusammengekauert, ein Jedi-Ritter, und einer, den Jacen kannte! Der Anführer seiner Prozession stand bereits neben Miko Reglia und hatte schon begonnen, ihn zu schubsen und an den Armen hochzureißen.
    Jacen schaute zur anderen Seite und sah dort eine Frau – eine schöne Frau, deren Kampfgeist offensichtlich immer noch funktionierte –, die zornig, aber hilflos zwischen zwei Feinden stand. Zu Jacens Überraschung erkannte er die Frau und nicht Miko Reglia als Quelle des telepathischen Rufs.
    Er stieg in die Kammer, stellte sich neben den letzten Krieger, der sie vor ihm betreten hatte.
    Der Krieger warf ihm einen erbosten Blick zu und zeigte wieder auf das Loch. »Yuth ugh!« knurrte er, und Jacen verstand, der Krieger wollte, daß er wieder ins Wasser ging. Der Letzte sollte also Wache halten, und nun war er der Letzte. Jacen wandte sich wieder um.
    »Komm, Miko«, hörte er den Anführer der Gruppe sagen, und er war überrascht, daß diese verstümmelten Barbaren seine Sprache beherrschten. »Es ist Zeit zu sterben.«
    Jacen blieb unwillkürlich stehen.
    »Laßt ihn in Ruhe!« flehte die Frau. »Ihr werdet nur wieder so tun als ob. Sie meinen es nicht ernst, Miko!« Sie hörte abrupt auf zu sprechen und keuchte, als der Krieger neben ihr sie fest in den Bauch schlug und sie vornüberkippte.
    »Yuth ugh!« schrie der andere Krieger Jacen abermals an.
    Jacen blickte auf und bemerkte, daß der Krieger überrascht die Augen aufgerissen hatte.
    »Bos sos si?« fragte ihn der Krieger und zeigte auf Jacens Gürtel, wo das Lichtschwert hing.
    Jacen warf einen Blick nach rechts, wo zwei der Barbaren Miko brutal hochrissen, dann nach links und entdeckte nun, daß zwei weitere auf ihn zukamen und wissen wollten, was er da an seinem Gürtel trug. Er riß das Lichtschwert heraus und zündete die glühende Klinge, schlug mit der ersten Bewegung durch das Knie des ihm nächsten Kriegers und schnitt ihm das Bein ab, woraufhin der Mann mit gequältem Heulen niederfiel.
    »Los, Miko!« rief Jacen dem anderen Jedi zu, aber bevor er auch nur zu ihm hinsah, wußte er bereits, daß Miko keine Kraft mehr hatte, daß er nur noch die leere Hülle eines Mannes darstellte.
    Das hier würde Jacens Kampf sein.

23
    INS NETZ
     
     
    Durch die Augen des Kriegskoordinators sah Präfekt Da’Gara, wie ein weiterer Korallenskipper zu einem Regen glitzernder Splitter zerbarst. »Aller Ruhm für dich, Krieger«, murmelte er ehrfürchtig, das angemessene Lebewohl für jemanden, der ruhmreich im Kampf getötet worden

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