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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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da unten«, fügte Jaina hinzu. »Ich sitze hier oben ziemlich hilflos.«
    »Wenn sie dich entdecken, flieg nach Dubrillion zurück«, meinte Jacen ernst.
    Diese Worte – nach Jainas Einschätzung lächerlich, denn sie würde ihren Bruder niemals zurücklassen – hallten unheilverkündend in ihren Gedanken wider, während sie zusah, wie die Koordinaten sich perfekt übereinander schoben, und schließlich den Auslöser bediente.
    Das Griffelschiff, mit Jacen darin, schoß davon.
    Es war ein glatter, ruhiger Flug für Jacen, ohne das Surren von Antrieben. Ein guter Teil des Eisbohrers war durchscheinend und gab ihm das Gefühl, beinahe frei im leeren Raum zu schweben, ein Gefühl von Gelassenheit, das er angesichts dieser Gefahr nicht erwartet hatte. Er mußte es rasch abschütteln. Jainas Hinweis, daß er nicht länger als ein paar Minuten drunten bleiben sollte, war mehr gewesen als nur Wortgeplänkel, das wußte er; es war die reine Notwendigkeit, wenn er und seine Schwester eine Chance haben wollten davonzukommen.
    Nun kam die Aufgabe, die Jacen gefürchtet hatte, seit sie Dubrillion verlassen hatten. Er schob seine nackte Zehe nach unten, berührte den seltsamen Anzug – laut C-3POs Übersetzung ein Ooglith-Hüller – und hielt dann den Atem an, als das grausame Geschöpf begann, sich mit seinen Füßen zu verbinden, und sich dann die Beine hinaufrollte, genau wie Anakin, nachdem er Lukes Versuche mit dem Ding beobachtet hatte, berichtet hatte.
    Jacen wand sich und versuchte vergeblich, in Meditation zu fallen, um das Brennen und Kribbeln der bohrenden Tentakel hinter sich zu lassen. Aber es war zu intim, und er spürte sie, jeden einzelnen und ganz genau. Endlich war der Anzug angelegt; so schrecklich dieses Erlebnis auch gewesen war, Jacen wußte, das Nächste würde noch schlimmer werden. Mehrmals zog er die Hand zurück, aber schließlich schaffte er es, die sternförmige Maske, den Gnullith, zu seinem Gesicht zu bringen, und dann kämpfte er gegen den Würgereflex an, als sich der Tentakel durch seine Luftröhre schob.
    Als er fertig war, sah er den vierten Planeten riesig vor sich. Er wußte, daß sein Onkel Luke die Koordinaten so eingegeben hatte, daß der Eisbohrer direkt neben der Wölbung niedergehen würde, die er als die Basis der Feinde betrachtete, und er sah nun, daß er genau dort landen würde.
    Aber dann hörte Jacen einen Ruf in seinem Geist, einen Hilferuf, einen Notruf, den er nicht ignorieren konnte.
    Er konzentrierte seine Gedanken auf diesen Ruf, schloß die Augen und ließ sich von der Macht leiten. Ohne weiter nachzudenken, berührte er leicht die Kursdüsen und zündete sie für kurze Zeit, so daß sie die Nase des Eisbohrers zur Seite schoben – und vermutlich seine Feinde alarmierten.
    Abwärts, abwärts ging es, und er bemerkte, wie Lichtfunken – Korallenskipper – über dem Horizont auf der anderen Seite des Planeten aufstiegen. »Komm schon, komm schon«, murmelte Jacen, drängte sein Schiff, wagte aber nicht, eine weitere Düse zu zünden.
    Abwärts ging es, weiter abwärts, bis sein Schirm vollkommen von der grauweißen Masse des gefrorenen Planeten erfüllt war. Er warf einen Blick zur Seite und sah die Korallenskipper näher kommen, schaute zurück, als er die letzten paar hundert Meter abstieg.
    Er hätte beinahe vergessen, die Hitzeladung zu zünden. Aber dann tat er es doch, und die spitz zulaufende Bombe schoß vor ihm her, grub sich ins Eis und explodierte mit einem gewaltigen Aufflackern, dessen Druckfelder Jacen und den Eisbohrer heftig erschütterten. Er konnte vor Eis und Dampf nichts mehr sehen und wußte nicht, ob sich die Ladung bis zum Wasser durchgebrannt hatte. Aber er sauste weiter abwärts durch die Überreste der Kruste, stieß links und rechts an und wurde beinahe bewußtlos gerüttelt.
    Und dann… war es still, als der Eisbohrer ins ruhige, kalte Wasser unter der Kruste tauchte. Über ihm schloß sich das Loch im Eis rasch, und er konnte nur hoffen, daß die Piloten der Korallenskipper glaubten, er sei in der Explosion umgekommen oder sein Schiff sei überhaupt kein Schiff gewesen, sondern eine Rakete, die man auf die Basis abgeschossen hatte.
    Aber was auch immer sie annahmen, es zählte für Jacen nicht. Alles, was er spürte, als seine Sinne zurückkehrten, waren die Einsamkeit und die willkommene Finsternis. Und dieser Ruf – der ganz aus der Nähe kam.
     
    »Oh-oh«, flüsterte Jaina. Ihre Instrumente hatten Jacens unerwartetes Abfeuern der

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