Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
wenn Sie das machen. Sie könnten mich wenigstens ansehen.«
Corran warf einen Blick über die Schulter. »Vergeben Sie mir, aber Ihre Präsenz in der Macht ist sehr stark. Außerdem verursachen die Ledersohlen Ihrer Stiefel ein unverwechselbares Geräusch. Ihre Studenten tragen Stiefel mit synthetischen Sohlen, die praktisch lautlos sind.«
Die Frau schürzte die Lippen und nickte. »Ein netter Trick, aber ich denke, bei Ihrem Unternehmen werden Sie mehr als Tricks benötigen. Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie tun?«
Corran lachte kurz auf, dann schüttelte er den Kopf. »Einer Ihrer Studenten, einer von denen, die in Gefangenschaft geraten sind, hat die Jedi beschuldigt, die Zukunft vorhersehen zu können. Manchmal kommt es tatsächlich zu Visionen, aber nicht im Augenblick. Ich weiß also nicht, ob unser Vorhaben Erfolg haben wird, aber ich weiß, dass wir nichts anderes tun können.«
Pace zog die Stirn kraus. »Mir gefällt das Ganze trotzdem nicht.«
»Das Ganze?« Corran deutete auf einige Ausrüstungsgegenstände aus Fiberplast, die vor dem Höhleneingang gestapelt waren. »Sie haben ziemlich überstürzt mit dem Einpacken der Yuuzhan-Vong-Artefakte begonnen und dafür sogar eigene Gerätschaften zurückgelassen.«
»Das war sowieso altes Zeug, und ich habe mein Budget noch nicht ausgeschöpft. Entweder gebe ich alles aus oder bekomme im nächsten Jahr weniger.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie wissen, was ich damit sagen will.«
»Vielleicht.« Seit der Gefangennahme der beiden Studenten hatten Corran und Ganner das Dorf der Yuuzhan Vong jeden Tag ausgespäht. Soweit sie feststellen konnten, nahmen die Yuuzhan Vong dort Proben der lokalen Flora und Fauna und schienen darüber hinaus nach etwas zu suchen. Sie trieben die Sklaven hinaus und ließen sie ausschwärmen und den Sand durchwühlen, aber Corran war sich ziemlich sicher, dass der Gegenstand ihres Interesses längst in gewisse Kisten verpackt war.
Die Studenten hatten herausgefunden, dass sich Bimmiels Magnetfeld von Zeit zu Zeit veränderte, und das bedeutete, dass die Yuuzhan Vong, falls sie bei ihrer Suche nach der Höhle auf alte Messungen zurückgriffen, ein wenig danebenliegen würden. Aber da sich Vil und Denna in ihrer Gewalt befinden, besitzen sie natürlich eine direkte Verbindung zu uns.
Corran war ehrlich überrascht, dass die Yuuzhan Vong noch nicht über sie hergefallen waren.
Corran und Ganner hatten bei ihren Erkundungsausflügen eine Reihe von Dingen festgestellt. Vor allem wussten sie jetzt, dass die beiden Studenten in dem größten Schneckenhaus festgehalten wurden. Sie waren in keiner guten Verfassung, aber ihre Wahrnehmung in der Macht zeigte, dass sie noch nicht schwächer geworden waren. Das nahm jedermann als ein gutes Zeichen.
Der Zustand der übrigen Gefangenen hingegen hatte sich verschlechtert. Die Jedi sahen keine weiteren Morde mehr, doch die Anzahl der Sklaven nahm trotzdem ständig ab. Die Auswüchse wurden größer und die Qualen, die die Sklaven ertragen mussten, immer unübersehbarer. Bei Nacht schienen sie kaum mehr zur Ruhe zu kommen.
Corran hatte nur jene zwei Krieger entdecken können und nahm daher allmählich an, dass es nur diese beiden gab. Ihm war klar, dass dies eine gefährliche Vermutung war, aber er hielt daran fest, weil ihre Rettungsmission, wenn es mehr waren, unmöglich Erfolg haben konnte. Er fühlte tief im Herzen, dass sie erfolgreich sein würde, zumindest teilweise, und sein Vertrauen in die Macht stärkte seine Überzeugung hinsichtlich der Zahl der Yuuzhan Vong, mit denen sie es zu tun bekommen würden.
Ganner hatte sich natürlich sofort begeistert auf Corrans Überzeugung geworfen und ihm damit unablässig zugesetzt. Der jüngere Jedi erinnerte ihn immer wieder daran, dass keiner der Studenten in Gefahr schweben würde und dass sie Bimmiel alle schon längst verlassen hätten, wenn sie in jener Nacht etwas unternommen hätten. Corran konterte, dass die Yuuzhan Vong vielleicht Verstärkung geschickt und ihre Lage damit noch verschlimmert hätten, wenn die regelmäßigen Meldungen der beiden auf dieser Welt stationierten Krieger ausgeblieben wären, aber er wusste selbst, dass dies ein vorgeschobenes Argument war. Wenn sie Meldungen von hier absetzen würden, wären aufgrund der Entdeckung menschlicher Wesen längst weitere Vong hier.
Er sah Doktor Pace an und ließ ein wenig die Schultern hängen. »Ich finde, wir haben das alles schon oft genug
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